Ballade vom Svitjaz-See


Weisser Nebel. Heller Strand.
Eichen, wie die Recken.
Wasserperlen aus der Hand
Suess, wie Heimat, schmecken.

Wellen rollen auf den Sand
Schluchzen einsam her
Eine Sage unbekannt
Eine alte M;r.

Hier, wo jetzt die Wellen lallen,
Wiegt sich Wind im Reet
Zwinger standen hier und Hallen,
Bluehte Rosenbeet.

Svitjaz-Stadt stand stolz und bieder
Unter Gotteszelt,
Sie verschwand in Wellen. Lieder
Kunden dies der Welt.

Es geschah vor vielen Jahren
In der Sommernacht,
Tiefer Schlaf und Ruhe waren
Bei dem zwoelften Schlag.

Wiesen, Waelder, dunkle Auen
Wiegten sich im Schlaf,
Hoch die Sterne herrlich schauen,
Preisen Gottespracht.

Doch nicht alle Gott lobpreisen
Nach dem schweren Tag...
Fremdes Wort. Geklirr vom Eisen.
Dumpfer Hufenschlag.

Schatten eilen unter Baeume,
Wollen nichts verraten.
Sind das Feen oder Troeume?
Sind es boese Schatten.

Wie der Voegel schwarze Scharren,
Wie der Geisterklan
Angriff fliegen Krim-Tataren
Mit dem Girej-Khan.

Und der Feind ist immer naeher
Setzt bald an zum Sturm...
Ploetzlich gibt Signal der Spaeher
Von dem Zwingerturm.

Die Trompete schmettert Klaenge
Messerscharf und kalt.
Tr;eume sterben. Menschenmenge,
Stellt sich der Gewalt.

Maenner, Pferde, Kinder, Frauen,
Chaos und Befehle.
Pfeile gegen Zinnen hauen,
Leuchten Schwerter helle.

Vollbesetzt sind Svitjaz-Zinnen.
Durch das Festungstor
Sprengen Ritter der Litvinen
Boesem Gast davor.

Dunkle Scharen scharfer Pfeile
Kriegt der Khan zum Gruss,
Hinterher die Schwerter eilen
Zu dem Todeskuss.

Lange, grelle Lanzen  zucken
Auch vom Himmel her,
Doch der Khan will nicht abruecken.
Moechte Svitjaz sehr.

Bernstein will er. Gold, Korallen.
Fuehrt dafuer die Schlacht.
Heiss, wie Glut, will er vor Allem
Jungfernzimmer Pracht.

Denn, er hoerte, sind wie Kaetzchen
Fein, mit viel Anmut,
Junge Maedchen! Svitjaz-Sch;tzchen
Will er als Tribut.

Schon umzingelt sind die Zinnen
Feinde sind im Tor
„Rette uns, Herr Gott!“ - Litvinen
Beteten empor.

„Nimm zu sich uns! Die Gjauren
Schlachten Kinder ab!“ 
Ploetzlich schwinden Zinnen, Uhren...
Ruhe, wie im Grab.

Stadt mit Feinden ging in Fluten
Unter rasch und still.
Auf der Wellen M;wen ruhten,
Wasserrosen viel.

Will man der Legende glauben:
Zu Walpurgisnacht
Junge Feen, suess, wie Trauben,
Zeigen ihre Pracht.

Junge Maenner sie verlocken
Dem Alltag entrinnen.
Herrlich sie auf Steinen hocken
Und den Mondschein spinnen.

Dunkler Wald umringt die Wellen
Svitjaz. Vaterland.
Alles Ruht. Die Tropfen schnellen
Perlend aus der Hand.


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