Sie wusste nur nichts von der Butter
Bernardo Bertolucci, der Regisseur von "Der letzte Tango in Paris", wehrt sich gegen die Vorw;rfe, er und Marlon Brando h;tten in dem Film der jungen Maria Schneider eine Missbrauchsszene aufgezwungen.
07.12.2016, 10.04 Uhr
Bernardo Bertolucci (l.), Marlon Brando und Maria Schneider
Bernardo Bertolucci (l.), Marlon Brando und Maria Schneider Foto: AP
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Der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci hat auf die ;ffentliche Aufregung ;ber seinen Film "Der letzte Tango in Paris" reagiert. Es geht dabei um eine Sexszene, in der dargestellt wird, wie Hauptdarsteller Marlon Brando seine damals 19-j;hrige Filmpartnerin Maria Schneider anal vergewaltigt und dabei Butter als Gleitmittel verwendet. In einem alten Interview gab Bertolucci zu, die Sequenz mit der Butter gemeinsam mit Brando geplant und Schneider nicht dar;ber informiert zu haben. "Ich wollte ihre Reaktion als M;dchen, nicht als Schauspielerin", erkl;rte er sich.
Die spanische Non-Profit-Organisation El Mundo de Alycia hatte die Debatte um das Interview von 2013 neu entfacht, als sie das Video Ende November auf YouTube teilte. US-Schauspielerin Jessica Chastain zum Beispiel twitterte: "An alle Leute, die diesen Film lieben. Ihr seht euch an, wie eine 19-J;hrige von einem 48 Jahre alten Mann vergewaltigt wird. Der Regisseur hat diese Attacke geplant. Mir ist schlecht."
Nun hat Bertolucci ein Statement ver;ffentlicht, demzufolge es sich bei den w;tenden Reaktionen um ein "l;cherliches Missverst;ndnis" handle. Vor Jahren sei er an der Cin;math;que Fran;aise nach der ber;hmten Butterszene gefragt worden. "Ich erkl;rte, aber wohl nicht klar genug, dass Marlon Brando und ich uns dazu entschieden hatten, Maria nicht dar;ber zu informieren, dass wir Butter verwenden w;rden. Wir wollten ihre spontane Reaktion auf die unpassende Verwendung (der Butter)."
"Das einzig Neue war die Butter"
Weiter hei;t es in dem Statement: "Hier liegt das Missverst;ndnis. Jemand glaubt, Maria w;re nicht ;ber die Gewalt informiert gewesen, die ihr in der Szene angetan wurde. Das ist falsch!". Bertolucci f;hrt fort: "Maria wusste alles, sie hatte ja das Drehbuch gelesen, in dem alles beschrieben wurde. Das einzig Neue war die Butter."
Zu den heftigen Reaktionen auf seinen Film schrieb Bertolucci: "Diejenigen, die nicht wissen, das Sex im Kino (fast) immer simuliert ist, glauben wohl auch jedes Mal, dass einer stirbt, wenn John Wayne auf einen B;sewicht schie;t."
Maria Schneider, die 2011 starb, sprach 2007 in einem Interview mit der britischen "Daily Mail" ;ber die Szene. Darin beschreibt sie, dass sie sich "ein wenig vergewaltigt" gef;hlt habe und dass sie besser ihren Anwalt oder Manager angerufen h;tte, bevor sie die Szene drehte. Auf die Frage, ob es w;hrend den Dreharbeiten zu echtem Sex gekommen sei, sagte Schneider: "Nein, auf keinen Fall."
Im Gespr;ch mit der italienischen Presseagentur ANSA sagte Bertolucci ;ber seine Beziehung zu Maria Schneider: "Die starke und kreative Beziehung, die wir w;hrend der Dreharbeiten zu 'Der letzte Tango in Paris' hatten, wurde mit der Zeit vergiftet. Maria warf mir vor, ihr ihre Jugend gestohlen zu haben. Und erst heute frage ich mich, ob daran nicht etwas Wahres war."
gia
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