die emotionalle Achterbahnfahrt
Die 12 Phasen der Gef;hlsachterbahn und L;sungen
Die 12 Phasen der Gef;hlsachterbahn und L;sungen
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Bild von Anne Heintze
Anne Heintze
Das Leben kann manchmal ganz sch;n hart sein. Nat;rlich ist dir auch bewusst, dass Krisen einfach zu diesem Leben dazugeh;ren. Allerdings gibt es viele Menschen, die von einer handfesten Lebenskrise ganz sch;n aus der Bahn geworfen werden. Es f;hlt sich an, als w;rde das Leben mit der vollen Wucht ins Gesicht schlagen. Die Gef;hle von Ohnmacht und Wut ;berwiegen, du haderst mit deinem eigenen Schicksal und leidest unter dem Verlust der Kontrolle ;ber dein Leben. Du erlebst eine reine Gef;hlsachterbahn aus Paralyse, Resignation, Aggression, Trauer und Angst. Das bemerkenswerte daran ist, dass es so viele unterschiedliche Arten der Krisen gibt, allerdings die Gef;hle dabei bei den meisten Menschen mehr oder weniger gleich sind. Die ;berwindung von Krisen f;hrt schlie;lich zur Resilienz.
Das Modell der Gef;hlsachterbahn
Von Psychologen werden die unterschiedlichen Phasen der Gef;hle, die du in einer Krise erlebst, ebenfalls als Roller Coaster Ride bezeichnet, also als eine Achterbahnfahrt der Gef;hle – diese gestaltet sich abh;ngig davon wie viel Niederlagen und erneute Anstrengungen aufeinander folgen.
Es ist dabei interessant, dass f;r alle m;glichen Arten von Traumata die Phasen, die durchlaufen werden, ;hnlich sind, ganz egal, ob es sich um den Verlust eines Arbeitsplatzes, den Tod eines Menschen oder Liebeskummer handelt. Der Verlauf der Achterbahnfahrt gestaltet sich nahezu immer ;hnlich.
Nat;rlich macht es die ganze Sache f;r dich nicht besser. Leider gibt es kein allgemeines Rezept, wie die einzelnen Phasen der Gef;hle vermieden werden k;nnen. Dennoch k;nnen die Phasen durchaus milder verlaufen: Wenn du dir bewusst machst, in welcher Phase der Gef;hle du dich selbst oder eine enge Bezugsperson gerade befindet, dann wird dir die Situation schon bald in einem ganz anderen Licht erscheinen und es ist einfacher, Hilfe zu bekommen oder solche zu leisten.
Bereits im Jahr 1986 wurden diese Phasen der Gef;hle von den Forschern John W. Shepard und Joe B. Hurst erforscht und definiert. Daraus hat sich das Roller Coaster Modell ergeben.
Die 12 Phasen der Emotionen in der Gef;hlsachterbahn
1. Vorahnung
Eine bevorstehende Krise, wie beispielsweise eine anstehende K;ndigung, wird von dem Betroffenen antizipiert. Es werden daraufhin die m;glichen emotionalen und finanziellen Kosten und die m;glichen Reaktionen darauf abgewogen.
2. Schock
Auch, wenn bereits eine Vorahnung geherrscht hat, nun ist die Bef;rchtung zu einer absoluten Gewissheit geworden. Der Worst Case ist eingetreten und nat;rlich herrscht dar;ber eine gro;e Entt;uschung. Dies ist der Moment, in dem der Schock einsetzt. Nach diesem ben;tigen die Betroffenen vor allem Zeit, um die Situation wirklich zu begreifen und zu erfassen, dass das Ergebnis nun endg;ltig ist.
3. Trauer
Nach dem Schock brauchen die Menschen eine Zeit zum Trauern. Diese Auszeit geh;rt bei der Bew;ltigung einer Krise fest dazu. H;ufig kommt es nach einer gewissen Zeit dabei zu einer Art der Erleichterung. Schlie;lich haben das Warten, die Ungewissheit und die Vorahnung nun ein Ende. Und das Leben geht langsam weiter.
4. Anstrengung
Nun ist es an der Zeit, neue Pl;ne zu schmieden und zu ;berlegen, wie es im Leben genau weitergehen soll. Wenn der Verlust des Arbeitsplatzes im Raum steht, ist jetzt die Zeit gekommen, um die Bewerbungsunterlagen auf den aktuellen Stand zu bringen und Stellenangebote in Jobb;rsen zu studieren. Es setzt eine erste zaghafte Hoffnung ein. Die Betroffenen sprechen sich in dieser Phase Mut zu und strengen sich an.
Wenn es zu diesem Zeitpunkt schon zu ersten Erfolgserlebnissen kommt, k;nnen die Phasen 5-9 ;bersprungen werden.
5. Sorge
Mit der Hoffnung, die erst einmal aufzukeimen scheint, kommen allerdings auch erste Selbstzweifel. Aus diesen, eigentlich nur zeitlich begrenzten Sorgen, k;nnen sich gro;e ;ngste, wie Existenz- und Zukunfts;ngste entwickeln.
6. Leugnen
Wenn es in einer solchen Situation so gar nicht aufw;rts oder weiter gehen m;chte und alle ersten Versuche ohne Erfolg bleiben, kommt es erst einmal zum Leugnen, denn aufzugeben ist keine Option. Stattdessen wird die aktuelle Situation positiver dargestellt, als sie vielleicht in der Realit;t eigentlich ist. Dies geschieht sowohl vor sich selbst, als auch im privaten Freundes- und Bekanntenkreis.
7. Wut
Wenn es einfach nicht weitergehen will, ist die Frustration gro;. Der Ausl;ser der aktuellen Krise, wie beispielsweise der Verlust des Jobs, wird noch einmal neu analysiert und die Suche nach den Schuldigen beginnt. Deswegen steigt die Wut immer weiter an und wird als Erkl;rung genommen, warum einfach kein Versuch, die Situation zu ;ndern, klappen will.
8. Aufgabe
In dieser Phase scheint einfach nichts zu helfen, noch nicht mal das w;tende Schimpfen oder das traurige Jammern. Der Betroffene scheint nun ;berhaupt nicht mehr auf den richtigen Weg zur;ckzufinden. Dann kommt es zu einer Resignation des Betroffenen und er gibt die Situation und im schlimmsten Fall auch sich selbst auf.
9. Depression
Abh;ngig davon, wie gro; der erlittene Verlust im Leben war, so kann daran ein sehr gro;er Teil des eigenen Selbstwertgef;hls h;ngen. Das Selbstvertrauen wird dadurch massiv gesch;digt. Dies hat nat;rlich auch auf die restliche Psyche und die Seele einen gro;en negativen Einfluss. Daher verfallen in dieser Phase viele Betroffenen in eine ausgewachsene Depression.
10. Hoffnung
Es muss allerdings nicht in allen F;llen so schlimm werden. Vielleicht wird neuer Mut gefasst, es werden neue Chancen zu Tage gef;rdert und endlich kann wieder Licht am Ende des Tunnels gesehen werden. Diese neuen Hoffnungen wirken sich positiv auf die Emotionen auf. So k;nnen neue Kraftreserven ausgesch;pft werden und der Betroffene strengt sich wieder an.
11. Enthusiasmus
Alles sieht endlich wieder gut aus. Eine neue Anstellung, die L;sung oder der lang ersehnte Ausweg scheint zum Greifen nah zu sein. Dadurch werden im K;rper alle Kr;fte und Reserven mobilisiert. Der Betroffene f;hlt sich geradezu euphorisch und die Krise scheint schon jetzt beinah ;berwunden.
12. ;berwindung
In dieser Phase hat der Betroffene seine Lebenskrise tats;chlich hinter sich gelassen. Viele Menschen gehen aus solchen Erfahrungen sogar noch st;rker als zuvor heraus. Hier wird die pers;nlichkeitsst;rkende Resilienz gebildet.
Manchmal beginnt die Gef;hlsachterbahn auch von vorne
Bei manchen Menschen kommt es allerdings auch anders. Wenn die Dinge nicht so verlaufen, wie gehofft, dann kann ein noch tieferer Sturz folgen und ein neuer Krisen-Zyklus beginnt von vorne. Die Selbstzweifel sind dabei oft noch st;rker als je zuvor, was gerade f;r hochsensible Menschen fatal ist. Die Gefahr f;r eine Depression steigt erheblich. In diesen F;llen ist es ratsam, Hilfe von Profis in Anspruch zu nehmen.
Wie kann mit der Gef;hlsachterbahn richtig umgegangen werden?
Vergegenw;rtige dir zuerst, dass in der Verdr;ngung deiner Gef;hle niemals die L;sung liegt. Emotionen, die in dir sind, kannst du nicht langfristig wegdiskutieren oder gar leugnen. Mache dir bewusst, dass deine Emotionen und Gef;hle zu den schweren Zeiten, die du aktuell durchlebst, einfach dazugeh;ren. Der erste Schritt liegt also darin, die Gef;hle zu akzeptieren und vor allem zuzulassen. Du darfst sie f;hlen!
Danach solltest du dich bewusst und vor allem ehrlich mit denen Gef;hlen auseinandersetzen. Sie zeigen nicht, dass du schwach bist sondern sind ein Teil der n;tig ist, damit du im Folgenden deine eigene Handlungsf;higkeit wieder zur;ckgewinnen kannst. Damit du die Ohnmacht, die du gerade empfindest, hinter dir lassen kannst, musst du die Situation und die damit verbundenen Emotionen akzeptieren.
Oft ist die Gef;hlsachterbahn allerdings vielmehr eine Folge oder ein Symptom – die Ursache ist oft ganz woanders zu finden. Stelle dir also Fragen dazu, was dahinter stecken k;nnte.
Hast du vielleicht eine falsche Strategie an den Tag gelegt oder falsche Entscheidungen getroffen?
Oder handelt es sich nur um ungl;ckliche Zuf;lle, die dich in deine aktuelle Situation gebracht haben?
Wenn du deine negativen Gef;hle nutzt um auf die Suche nach den genauen Ursachen zu gehen, gewinnst du die Kontrolle zur;ck und stehst vor neuen Handlungsoptionen. Dabei bekommst du oft neue Ideen, wie du deine Zukunft nun aktiv gestalten kannst. Das wichtigste ist dabei, dass du selbst deine Gef;hle kontrollierst und dich nicht von deinen Emotionen abh;ngig machst.
Nutze deinen K;rper
Wenn du immer mehr den Eindruck hast, dass gar nichts mehr gelingen will, dann solltest du umso mehr in Bewegung bleiben – nicht nur in deinem Kopf, sondern auch in deinem K;rper.
Unternehme Spazierg;nge, in diesen steckt n;mlich ein gro;es Potential zur Mobilisierung. Hier sch;pfst du neue Kreativit;t und erweiterst deinen eigenen Horizont. Zus;tzlich baut die Bewegung des K;rpers aufgestauten Stress ab und regt deine Gedanken an.
Wenn du dich nur zuhause verkriechst und nichts mehr unternimmst, folgt bald die Resignation – dies kann deine Abw;rtsspirale noch weiter verst;rken. Du musst immer weitermachen und deine Strategien dabei so oft wechseln, wie es nun einmal erforderlich ist. In einer Situation still zu verharren ist niemals die beste L;sung.
Ein klarer Kopf hilft
Auch solltest du unbedingt versuchen, einen klaren Kopf zu behalten. So kannst du die Situation und die Dinge wesentlich besser einsch;tzen und eine Gef;hlsachterbahn sortieren. Wenn du deine Gedanken einmal zu Papier bringst und aufschreibst, kann dies besonders gut gelingen. Das Aufschrieben deiner Gef;hle und Gedanken wirkt sich sowohl positiv auf deine Emotionen aus, und kann dir ebenfalls dabei helfen, die Krise schneller zu ;berwinden.
Du solltest dir dar;ber hinaus selbst eine Art der Ordnungstherapie gegen eine Gef;hlsachterbahn auferlegen. Strukturiere deinen Tag. So entsteht ein eigenes Ger;st, an dem du dich orientieren kannst und das dir Halt bietet. Stelle dir den Wecker, erledige Termine, mache eine Pause und esse zu fest definierten Zeiten. Dies wirkt sich langfristig positiv auf dein Leben aus und hilft dir, die Krise schneller zu meistern.
Werde dein eigener Coach
Du kannst viel selbst unternehmen, um ein guter Krisenmanager f;r dein Leben zu werden. Dazu kannst du Selbstcoaching anwenden oder dich von unseren einfachen Selbstcoaching-Tools unterst;tzen lassen.
Wenn du diese Tipps beherzigt, wirst du sehen, dass du Krisen in deinem Leben zwar nicht vermeiden kannst, dennoch aber wesentlich besser mit ihnen umgehen k;nnen wirst. Nun kennst du die einzelnen Phasen, die du w;hrend einer Krise durchlebst und wirst dich dadurch nicht mehr hilflos der Situation ausgeliefert f;hlen.
Was sind deine Strategien zur ;berwindung von Gef;hlsachterbahnen?
Ich bin gespannt auf deine Ideen dazu.
Herzlichst
Anne
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