Рудольф фон Готшалль. Луне

Луне

Прохладной свежести отведать,
принять спокойствия уют
бегу от яри Солнца в бледность,
Луна, целебную твою.
Печали тайной королева,
лаская травы и цветы,
стеля мечтания повевы,
над чудным лесом бродишь ты.

Слезится луг тебя встречая–
от дерзких стрел за день устал,
цветы головками качают,
о тайном шепчется листва
целуемая юным бризом,
а ты даришь покой душе,
воображению– капризы
на полусонном вираже.

Свет Солнца тешит плоть и зренье,
а тихомудрая Луна
пророческое вдохновенье
дарует допьяну одна.
Когда под звёздами над цветом
парит в потёмке мотылёк,
принять небесную замету
усталый ум за ним легок,

и всё стихает, млеет, тает,
минует словно майский сон,
и жизнь трагедия пустая,
и смерть спокойствия услон,
и всё в полоне полусна,
и бесконечным состраданьем
целит кудесница луна.


перевод с немецкого Терджимана Кырымлы



Dem Mond

Ich fluechte aus der Welt der Sonnen
In deine bleiche Schattenwelt!
Erquickung stroemt, ein frischer Bronnen,
Dein Strahlenquell am Himmelszelt.
Du wanderst ueber fernen Gipfeln
Wie ein geheimes Sehnen hin,
Und ueber den verklaerten Wipfeln
Schwebst du, der Blueten Koenigin.

Aufdringlich ist des Tages Leuchte,
Die spaehend ins Verborgne schaut;
Dich gruesst die Flur, die traenenfeuchte,
Die dir ein stilles Glueck vertraut,
Und wachgekuesst von naecht'gen Winden
Erschliesst die scheue Blume sich;
Wenn Schatten sich zu Schatten finden,
Ergreift's die Seele heimatlich.

Ja leuchten mag den ewig Klaren
Das Taggestirn mit praecht'gem Schein
Ein ahnungsvolles Offenbaren
Quillt aus der Mondennacht allein.
Wenn zwischen Blumen unter Sternen
Der Falter durch den Daemmer schwebt,
Dann wirst du das Geheinnis lernen,
Das zwischen Erd' und Himmel webt.

Dann schmilzt und loest sich alles Feste
Und jede starre Schranke bricht;
Dann scheint das Schlimmste und das Beste
Mir nur das gleiche Traumgesicht:
Der Maecht'gen Trotz, die Not der Armen,
Der Tugend Qual, des Frevels Lust,
Und mit unendlichem Erbarmen
Erfuellt der Menschheit Los die Brust.

Rudolf von Gottschall
1823 - 1909