Liliputins in German- 6250

Ein wahrer Ritter wird seinen Federstrauss ausfechten und sich nicht mit fremden Federn schmuecken  ... "
Don Quichotte

Liliputins auf Deutsch: Was zum Teufel sind die?
http://stihi.ru/2025/09/09/7764

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einen Strauss mit jemandem ausfechten

Bedeutung:
sich streiten S ; gegeneinander kaempfen
Beispiele:
Ritter fechten Strauss aus: Der Verein "Schlacht am Welfesholz" hatte zum zweiten Male zum Gedenken an die legendaere Schlacht im Jahre 1115 zu einem Volksfest ins Gelaende des Gutshofs vom Rittergut Welfesholz eingeladen
Andreas Voekuhle, Praesident des Bundesverfassungsgerichts, und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) fechten einen Institutionen-Strauss aus: Regierung gegen Verfassungshueter
Glauben Sie mir als eine, die dort mehr als einen Strauss ausfechten musste und zuletzt als Pastorin aus diesem Verein austrat – wohl wissend, dass der Glaube auf anderer Basis lebt und webt und weiter traegt
Ich glaube aber in diesem Fall eher, dass es sich nicht um schlampige Testreihen handelt, sondern es scheint tatsaechlich so zu sein, dass die Zeitschrift einen kleinen Strauss mit einem Hersteller ausficht


Ergaenzungen / Herkunft:
gehoben, veraltet; "Strauss" gehoert zur Wurzel "streiten". Wenn ueber einen Strauss gesprochen wird, handelt es sich in der Regel darum, ein strittiges Recht (zurueck)zugewinnen. Der gemeinte Strauss ist u. a. ein frueher gebraeuchliches Recht: das Straussen-Recht, also das Recht eines Landwirts z. B., seine Produkte ab Hof zu verkaufen und auch fremde Waren in sein Angebot aufzunehmen. Es gibt heute noch die so genannte Straussenwirtschaft, ein saisonal geoeffneter Gastbetrieb. Einen weiteren Aspekt findet man in den Ritterkaempfen, die auch als "Strauss" bezeichnet wurden, weil es erstens um den Federstrauss auf dem Helm des Harnischs und zweitens um eine Blume der umworbenen Dame ging. Zuerst aber um Profilierung. Der Blick auf diese Urspruenge macht aus dem oberflaechlichen Verb "streiten" eine Angelegenheit, bei der es um eine sehr konkrete und ernsthaft betriebene Sache geht.

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Der Federbusch auf dem Ritterhelm ist ein Element, das als Schmuck und/oder Erkennungszeichen diente.

Hier sind die wichtigsten Punkte zur Herkunft und Verwendung:

Antike Vorlaeufer: Die Verwendung von Helmbueschen, oft aus Pferdehaar (Rosshaar) oder Federn, ist bereits in der Antike bekannt, insbesondere bei griechischen und r;mischen Helmen (z. B. der Crista transversa beim roemischen Centurio).
Mittelalter (Ritter):
Im Hoch- und Spaetmittelalter entwickelte sich der Helmschmuck der Ritter. Dieser war urspruenglich sehr oft ein Zimier (eine figurale Helmzier), das aus verschiedenen Materialien (Leder, Holz, Stoff) gefertigt war und die heraldischen Wappenbilder des Traegers aufnahm.
Der eigentliche Federbusch (als Buendel von Federn) trat in der Ritterzeit spaeter auf, oft als Zierelement zusaetzlich zum Zimier oder als eine Art "fruehe" Helmzier, die durch ein Loch in der Helmkalotte befestigt werden konnte (zum Beispiel beim Topfhelm im 13. Jahrhundert wird vermutet).
Spaeter im spaeten 14. Jahrhundert, z. B. bei der Hundsgugel (einer Form der Beckenhaube), konnte die Helmspitze ebenfalls mit einem Federbusch verziert sein.
Renaissance und Neuzeit:
Der Federbusch (oder Helmbusch, auch aus Rosshaar) blieb in der Renaissance und darueber hinaus ein beliebtes Zierelement, insbesondere auf Turnier- und Prunkruestungen.
In der militaerischen Geschichte der Neuzeit (bis ins 19. Jahrhundert) wurde der Federbusch (oft aus Straussen-, Reiher- oder Hahnenfedern) oder der Rosshaarbusch zum typischen Schmuck militaerischer Kopfbedeckungen (wie Tschakos, Dragonerhelmen oder Pickelhauben) und diente zur Repraesentation und Unterscheidung von Truppenteilen oder Raengen.


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