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Das „Universe 25“-Experiment und ein tragisches Ende im M;useparadies
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Das Experiment Universe 25: Ein Blick auf ;berbev;lkerung und sozialen Kollaps
Ver;ffentlicht am:
27.01.2025
Das Experiment Universe 25: Ein Blick auf ;berbev;lkerung und sozialen Kollaps
Das Experiment "Universe 25" von John B. Calhoun zeigt die erschreckenden Auswirkungen von ;berbev;lkerung und sozialem Zerfall – selbst unter Bedingungen des ;berflusses. Doch was passiert, wenn die Ursachen des Zusammenbruchs nicht ;berm;;ige Dichte, sondern systemische soziale Ungleichheit und neoliberale Politik sind? Die Parallelen zu aktuellen Entwicklungen in westlichen Gesellschaften sind unverkennbar.
Zugleich wird das Experiment oft in einem neo-malthusianischen und sozialdarwinistischen Rahmen interpretiert. Diese Sichtweise, die ;berbev;lkerung als unvermeidbare Ursache sozialen Verfalls betrachtet, lenkt von den eigentlichen strukturellen Ursachen ab und dient h;ufig dazu, ungleiche Machtverh;ltnisse und ungerechte Ressourcenverteilung zu rechtfertigen. Ein solcher Rahmen blendet zudem aus, dass menschliche Gesellschaften weit komplexer sind als M;usepopulationen: Sie verf;gen ;ber Diskurse, Diskursdispositive und symbolisches Kapital, die Normalit;t und Normativit;t im sozialen Miteinander definieren und beeinflussen.
Was war das Experiment Universe 25?
1972 schuf John B. Calhoun eine sogenannte "Maus-Utopie" – eine abgeschlossene, 2,7 Quadratmeter gro;e Umgebung mit unbegrenztem Zugang zu Nahrung, Wasser und Nistmaterial. Ziel war es, die Auswirkungen von ;berbev;lkerung auf das Verhalten zu untersuchen. Ausgehend von acht M;usen wuchs die Population zun;chst exponentiell. Doch was vielversprechend begann, endete in totalem sozialen Kollaps und letztlich in der Ausl;schung der gesamten Kolonie.
Die zentrale Erkenntnis: Nicht der Mangel an Ressourcen, sondern die Aufl;sung sozialer Strukturen war die treibende Kraft hinter dem Zusammenbruch.
Die Phasen des Experiments: Vom Aufstieg bis zum Verfall
Phase 1: Wachstum und Harmonie
In den ersten 104 Tagen entwickelte sich eine scheinbar ideale Gemeinschaft. Die M;use teilten Ressourcen, bildeten soziale Strukturen und zogen ihre Jungen gro;. Dieses Stadium w;hrt jedoch nur kurz.
Phase 2: Der Wendepunkt
Ab Tag 315 erreichte die Population 620 M;use. Platzmangel und Stress destabilisierten die soziale Ordnung.
Phase 3: Sozialer Kollaps
Mit zunehmender Dichte traten beunruhigende Verhaltensweisen auf:
Aggression: Gewalt wurde zum Standard. M;nnliche M;use griffen grundlos andere an.
Vernachl;ssigung: Weibchen sch;tzten ihre Jungen nicht mehr oder t;teten sie.
Isolation: Einige M;use, die "Sch;nen", zogen sich zur;ck und verweigerten jegliche soziale Interaktion.
Phase 4: Der "Verhaltenssumpf"
Ab Tag 560 erreichte die Population 2.200 M;use. Geburten brachen ein, Kannibalismus nahm zu, soziale Rollen zerfielen vollst;ndig. Trotz unbegrenzter Ressourcen war die Gesellschaft am Ende.
Phase 5: Ausl;schung
Bis Tag 920 verschwanden die letzten ;berreste dieser Gesellschaft. Die Population starb aus.
Parallelen zur neoliberalen Gesellschaft
Die Mechanismen, die Universe 25 zerst;rten, sind nicht einfach auf die gegenw;rtigen neoliberale Transformation westlicher Gesellschaften ;bertragbar. Trotz enormer materieller Ressourcen wachsen Obdachlosigkeit, Hunger und soziale Isolation. Diese Zust;nde sind keine Naturgesetze, sondern direkte Folgen politischer Entscheidungen. Der vermeintliche Ressourcenreichtum steht also, ganz anders als im Experiment, gar nicht allen in der Gesellschaft gleicherma;en zur Verf;gung.
Soziale Ungleichkeit
Der Gini-Index ist ein Ma; zur Darstellung von Ungleichheit innerhalb einer Gesellschaft. Er quantifiziert die Verteilung von Einkommen oder Verm;gen und gibt an, wie gleich oder ungleich diese verteilt sind. Der Wert liegt zwischen 0 und 1 (oder in manchen Darstellungen zwischen 0 und 100, wobei 0 und 100 Prozent verwendet werden).
Gini-Index = 0: Bedeutet vollst;ndige Gleichheit, d.h., alle Mitglieder der Gesellschaft haben exakt dasselbe Einkommen oder Verm;gen.
Gini-Index = 1: Bedeutet vollst;ndige Ungleichheit, d.h., eine einzige Person verf;gt ;ber das gesamte Einkommen oder Verm;gen, w;hrend alle anderen nichts besitzen.
Beispiel:
Angenommen, in einer Gesellschaft verdienen alle genau gleich viel, etwa 50.000 Euro pro Jahr. Der Gini-Index dieser Gesellschaft w;re 0. Wenn hingegen eine einzige Person das gesamte Verm;gen hat und alle anderen nichts, w;re der Gini-Index 1.
Gini-Index f;r Verm;gen
Der Gini-Index f;r Verm;gen wird ;hnlich wie der f;r Einkommen berechnet, basiert aber auf der Verteilung von Verm;genswerten innerhalb einer Bev;lkerung. Die Daten umfassen typischerweise Immobilien, Ersparnisse, Investitionen und andere finanzielle oder materielle Verm;genswerte.
Berechnung:
Daten sammeln: Sortierung der Haushalte nach aufsteigendem Verm;gen.
Lorenz-Kurve erstellen: Graphische Darstellung des kumulierten Anteils des Verm;gens (y-Achse) gegen den kumulierten Anteil der Haushalte (x-Achse).
Fl;che berechnen: Ermittlung der Fl;che zwischen der Lorenz-Kurve und der Gleichheitslinie.
Gini-Index: Der Index ist das Verh;ltnis der oben genannten Fl;che zur Gesamtfl;che unter der Gleichheitslinie.
Werte im Westen: Gini-Index f;r Verm;gen
Verm;gensungleichheit ist in westlichen Gesellschaften typischerweise h;her als Einkommensungleichheit. Dies liegt daran, dass Verm;gen oft in den H;nden einer kleinen Elite konzentriert ist.
Skandinavische L;nder: Gini-Werte f;r Verm;gen liegen oft um 0,60 bis 0,70. Trotz relativ gleichm;;iger Einkommensverteilung gibt es hier erhebliche Unterschiede beim Besitz von Immobilien und anderen Verm;genswerten.
Deutschland: Der Gini-Index f;r Verm;gen betr;gt etwa 0,75, was eine sehr hohe Konzentration anzeigt. Ein gro;er Teil der Bev;lkerung besitzt kaum Verm;gen, w;hrend die reichsten 10 % den gr;;ten Anteil halten.
USA: Mit einem Gini-Index von ;ber 0,80 zeigt sich hier eine der h;chsten Verm;gensungleichheiten in der westlichen Welt. Die reichsten 1 % besitzen hier fast 40 % des gesamten Verm;gens.
Italien und Spanien: Werte liegen zwischen 0,65 und 0,75, was ebenfalls auf eine deutliche Konzentration des Verm;gens hinweist.
Kritik und Kontext
Fehlende Mobilit;t: Ein hoher Verm;gens-Gini zeigt nicht nur Ungleichheit, sondern auch eingeschr;nkte soziale Aufstiegschancen an.
Privilegienakkumulation: Hohe Werte bedeuten oft, dass Verm;gen ;ber Generationen weitergegeben wird, was Ungleichheit zementiert.
Kapitalistische Dynamik: Der Verm;gens-Gini-Index reflektiert die strukturellen Probleme kapitalistischer Systeme, in denen Kapital schneller w;chst als Arbeitseinkommen (nach Thomas Piketty).
Diese Zahlen verdeutlichen, dass Verm;genskonzentration nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein soziales und politisches Problem darstellt, das gesellschaftliche Spannungen f;rdert.
Erzwungene soziale Isolation und Zerfall
Der Fokus auf Individualismus und privatisierte L;sungen hat Gemeinschaftsstrukturen ausgeh;hlt. Menschen werden in Wettbewerbssituationen gezwungen, die solidarisches Handeln untergraben. Die Folge sind Vereinsamung, soziale Abgrenzung und steigende psychische Belastungen.
Aggression und Verdr;ngung
Wie die aggressiven M;use in Universe 25 zeigt sich in der realen Welt eine zunehmende Gewaltbereitschaft, die durch soziale Ungleichheit angeheizt wird. Wettlauf um knappe Ressourcen wie Wohnraum oder existenzsichernde Arbeitspl;tze schafft Konflikte, w;hrend die Reichen ihre Privilegien sichern.
Gesellschaftskritik: Die Konsequenzen neoliberaler Politik
Die Entwicklungen in Universe 25 mahnen uns, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu ;ndern. Eine Politik, die Obdachlosigkeit, Hunger und soziale Isolation hinnimmt, ist nicht zukunftsf;hig. Die Konzentration auf ;konomische Effizienz und Wachstum um jeden Preis f;hrt nicht zu Wohlstand, sondern zu sozialem Zerfall. Stattdessen braucht es:
Umverteilung von Ressourcen: Eine gerechte Gesellschaft erfordert die Enteignung von Verm;gen, das auf Kosten der Mehrheit angeh;uft wurde.
Wiederaufbau von Gemeinschaft: Soziale Systeme m;ssen auf Kooperation statt Konkurrenz beruhen.
Kritik am Wachstumsgedanken: Wirtschaftliches Wachstum darf nicht ;ber das Wohl der Gesellschaft gestellt werden.
Fazit
Das Experiment Universe 25 war eine Warnung. Doch statt aus diesen Erkenntnissen zu lernen, verst;rkt der neoliberale Kapitalismus die Mechanismen, die zum Zusammenbruch f;hren. Indem das Experiment in einem neo-malthusianischen und sozialdarwinistischen Rahmen interpretiert wird, werden strukturelle Probleme verschleiert und Verantwortung delegiert. Es wird dabei ignoriert, dass menschliche Gesellschaften durch Diskurse, symbolisches Kapital und normative Systeme gepr;gt sind, die weit mehr Handlungsspielr;ume er;ffnen. Es ist Zeit, diese Entwicklung zu stoppen und eine Gesellschaft zu schaffen, die auf Solidarit;t, Gerechtigkeit und gegenseitigem Respekt beruht. Andernfalls riskieren wir den gleichen Untergang wie die M;use in Universe 25.
Свидетельство о публикации №125080707293