Abwaegung, die
Bedeutung ;
das Abwaegen
Synonyme:
Bedenken, Ueberlegung
***
Abwaage, die
Bedeutung:
das Wiegen der Gegner vor dem Kampf
***
abwaegen
starkes und schwaches Verb
Bedeutungen (2) ;
vergleichend und pruefend genau bedenken, ueberlegen
Beispiele:
das Pro und Kontra einer Sache abwaegen
man muss abwaegen, was wichtiger ist
etwas kritisch abwaegend eroertern
sorgfaeltig abgewogene Worte
das Gewicht, Mass von etwas feststellen
Gebrauch
veraltet
Synonyme zu abwaegen ;
bedenken, drehen und wenden, durchdenken, sich durch den Kopf gehen lassen
Grammatik:
starkes und schwaches Verb; wog/(auch:) waegte ab, hat abgewogen/(auch:) abgewaegt
Abwaage
abwaegsam
Abwaegung
Abwaegungsprozess
***
abwaegsam
Bedeutung:
bedaechtig
Beispiele
etwas abwaegsam pruefen
abwaegsam urteilen
English:
causious
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"Jedes Wort auf die Goldwaage legen": Bedeutung und Herkunft der Redewendung
11.09.2023 01:32 | von Anne Schulz
Die Redewendung "Jedes Wort auf die Goldwaage legen" kann in alltaeglichen Gespraechen haeufig verwendet werden. Die Bedeutung dieser Redensart sowie die Ursprungsgeschichte dieses Sprichwortes erfahren Sie in dem folgenden Beitrag.
"Jedes Wort auf die Goldwaage legen" - Herkunft der Redewendung
Die Redensart "Jedes Wort auf die Goldwaage legen" ist zum einen auf die tatsaechliche Goldwaage zurueckzufuehren. Diese galt schon vor vielen Jahren als ein Messinstrument, welches besonders empfindlich war und somit ein genaues Messergebnis hervorbringen konnte.
Wollte man mit einer solchen Waage Gold abmessen, so konnte man sich darauf verlassen, dass die Goldwaage das richtige Messergebnis anzeigen wuerde. Dies war vor allem im Handel sehr wichtig, denn Gold war schon vor vielen Jahren sehr wertvoll und dementsprechend teuer. Die Kaeufer und Verkaeufer mussten sich auf das Messergebnis der Goldwaage verlassen koennen.
Zum anderen kann die Redewendung auf Martin Luther zurueckgefuehrt werden. Als dieser im 16. Jahrhundert die Bibel und andere religioese Texte in die deutsche Sprache uebersetzte, machte er die heilige Schrift fuer das einfache Volk zugaenglich. In einer Passage der Buecher des Sirachs uebersetzte er die lateinische Sprache mit den Worten:" Du waegst dein Gold und Silber ein, warum waegst du nicht auch deine Worte auf der Goldwaage?".
Mithilfe diesen Worten wollte Luther das einfache Volk darauf aufmerksam machen, dass sie ihre Worte weise waehlen und verantwortungsvoll mit den von ihn gewaehlten Saetzen umgehen sollten. Nicht nur das Gold, sondern auch die eigene Wortwahl sollte nach Martin Luther sorgfaeltig abgewogen werden. Aus diesem Bibelauszug entwickelte sich im Laufe der Zeit die Redensart "Jedes Wort auf die Goldwaage legen".
Ein Wort auf die Goldwaage legen Symbolbild zum Thema ein Wort auf die Goldwaage legen. *** Putting a word on a gold scale Symbolic image on the subject of putting a word on a gold scale
Die Redewendung "Jedes Wort auf die Goldwaage legen" kann von dem tatsaechlichen Goldabwiegen auf einer Waage abgeleitet werden.imago images / IlluPics
Bedeutung der Redewendung
Wie viele andere Redewendungen wird auch das Sprichwort "Jedes Wort auf die Goldwaage legen" in Gespraechen verwendet, um eine allt;gliche Situation oder Gef;hle einer Person bildlich zu beschreiben. Die eigentliche Bedeutung der Redensart ist dem Verwender meist jedoch nicht bekannt.
Heutzutage wird die Redewendung verwendet, wenn man der Meinung ist, dass der gegenueberstehende Gespraechspartner die Worte, die an ihn im Gespraech gerichtet wurden, viel zu ernst nimmt. Um einen Streit zu schlichten oder ein Missverstaendnis aus dem Weg zu raeumen, koennen Sie die Redensart verwenden.
Stellen Sie fest, dass Ihr Gespraechspartner einen Witz falsch aufgefasst hat oder sogar beleidigt ist, koennen Sie die Redewendung benutzen. Dadurch machen Sie Ihren Gegenueer darauf aufmerksam, dass Sie Ihre Worte nicht mit der Bedeutung an Ihren Gespraechspartner gerichtet haben, die er in Ihre Wortwahl hineingelesen hat.
Haben Sie beispielsweise mit einer Freundin heftig ueber ein bestimmtes Thema diskutiert und diese fuehlt sich durch eine Aussage beleidigt, benutzen Sie hinterher die Redewendung. Dadurch wird Ihrer Freundin signalisiert, dass sie sich Ihre Worte nicht zu sehr zu Herzen nehmen soll. Diskutieren Sie heftig mit einer Freundin und diese fuehlt sich durch eine Aeusserung beleidigt, koennen Sie das Sprichwort im Anschluss verwenden und somit das Missverstaendnis aus dem Weg raeumen.
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Warnzeichen oder Omen
Das Menetekel ist ein Warnzeichen oder Omen, insbesondere f;r bevorstehende negative oder bedrohliche Ereignisse. Es dient als Vorausdeutung einer zuk;nftigen Entwicklung und hat oft den Charakter einer ernsthaften Warnung. Der Begriff stammt aus dem Alten Testament (Daniel 5, 25) und bezieht sich auf die Inschrift "men; men; teq;l", die dem K;nig Belsazar von Babylon bei einem Gastmahl an der Wand erscheint und seinen Sturz ank;ndigt.
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Menetekel
Belsazar erscheint das „Menetekel“ (Miniatur in einer Heilsspiegel-Handschrift des 14. Jahrhunderts)
Als (das) Menetekel (IPA: [mene;te;kl;][1], anh;ren;/?) bezeichnet man eine unheilverk;ndende Warnung, einen ernsten Mahnruf oder ein Vorzeichen drohenden Unheils. Der Begriff ist von einem biblischen Wortspiel in akkadischer Sprache abgeleitet, das Gott dem K;nig Bel;azar als Ank;ndigung seines baldigen Todes und des Untergangs seines K;nigreiches ;berbracht haben soll.
Wortherkunft
Biblische ;berlieferung
Rembrandt: Das Gastmahl des Belsazar (1635)
Im Buch Daniel des Tanach wird Bel;azar als Nachfahre des Nebukadnezar II. beschrieben. In Dan 5 EU wird geschildert, wie Bel;azar von Gott bestraft wird:
K;nig Bel;azar veranstaltet ein gro;es Fest und betrinkt sich. In seiner Trunkenheit wird er ;berm;tig und l;sst s;mtliche goldenen und silbernen Kelche und Pokale herbeischaffen, die sein Vater, K;nig Nebukadnezar II., aus Jerusalem geraubt hatte. Bel;azar trinkt nun aus diesen Gef;;en und l;sst seine G;tter preisen. Daraufhin erscheint eine geisterhafte Hand ohne menschlichen K;rper und schreibt mit ihren Fingern fremdartige Worte an die Wand, der Bel;azar gegen;bersitzt. Der K;nig erschrickt und l;sst all seine Weisen und Propheten kommen und verspricht ihnen, dass er sie in Purpur kleiden, mit Gold beh;ngen und zum dritten Mann im K;nigreich ernennen w;rde, wenn sie ihm nur die Worte ;bersetzen und deuten k;nnten. Doch sie k;nnen das Geschriebene weder lesen noch ;bersetzen. Dar;ber erschrickt Bel;azar noch mehr. Da erscheint seine Mutter und berichtet ihm, dass ein Weiser namens Daniel in der Lage sei, jegliche Art von Omen, Traum oder R;tsel zu deuten. Daraufhin wird Daniel zu K;nig Bel;azar gebracht.
Daniel liest die Worte „m;n;; m;n;; t;q;l ;p;ars;n (;;;;;; ;;;;;; ;;;;;;; ;;;;;;;;;;;)“ und interpretiert sie: „M;n;;: Gez;hlt, das hei;t, Gott hat gez;hlt (m;n;h ;;;;;;) die Tage Deiner K;nigsherrschaft und sie beendet. T;q;l: Gewogen, das hei;t, Du wurdest auf der Waage gewogen (t;qilt;; ;;;;;;;;;;;;) und f;r zu leicht befunden. P;r;s ;;;;;;;: Zerteilt (p;r;sat; ;;;;;;;;;;) wird Dein K;nigreich und den Persern und Medern ;bergeben“.
Daniel erkl;rt dem K;nig auch, warum Gott so entschieden hat: „Du hast all die silbernen, goldenen, ehernen, eisernen, h;lzernen und steinernen G;tter gepriesen, die weder sehen noch h;ren noch f;hlen k;nnen. Den Gott aber, der deinen Atem und alle deine Wege in seiner Hand hat, den hast du nicht verherrlicht. Deshalb wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben.“ Bel;azar h;lt sein Versprechen: Er l;sst Daniel in Purpur kleiden, mit Gold beh;ngen und zum dritten Mann im K;nigreich ausrufen. Aber noch in derselben Nacht wird Bel;azar umgebracht.[2][3]
Historische Forschung
Das Wortspiel mene mene tekel u-parsin ist h;chstwahrscheinlich von den akkadischen Worten man; ;iqlu parsu hergeleitet, die als Bezeichnungen im Zusammenhang von Gewichtseinheiten benutzt wurden: M;ne bedeutet „Mina“, tekel hei;t „Schekel“ und p;res (von pars;n) meint somit „halbe Mina“. Diese Deutung kn;pft direkt an die w;rtliche ;bersetzung der drei Worte als „gez;hlt, gewogen, geteilt“ an. Das aram;ische Wort pars;n kann gleichzeitig als ein scherzhaft gemeintes Wortspiel auf den Begriff „Persien/Perser“ aufgefasst werden: Es zielt vielleicht auf den Umstand ab, dass Babylon tats;chlich von den Persern ;berrannt wurde. Daniel war offenbar der Einzige, der die sprachliche Herausforderung des Wortspiels durchschaute, es plausibel zu deuten vermochte[4][5] und es ;berdies wagte, den Herrscher ;ffentlich mit seiner herrschaftskritischen Deutung zu konfrontieren.
Vor diesem Hintergrund wird klar, warum die geladenen G;ste sich nicht mit eigenen Interpretationen hervorwagten, obwohl die Begriffe zur Umgangssprache geh;rten. Heute ist die urspr;ngliche Bedeutung des Wortspiels noch unsicherer zu rekonstruieren, weil der Autor des Danielbuchs aus den Zeichen vorgeblich g;ttlicher Autorschaft ein Wortspiel in aram;ischer Sprache machte, deren Schrift keine Vokale abbildet, sodass sich die Bedeutung der Zeichen umfassend ;ndern l;sst, je nachdem als welche Worte man sie liest. Das eigentlich Gemeinte bleibt so verborgen in der Menge plausibler Interpretationen.[4][5]
Moderne Bedeutung und Auslegung
Aufschrift Menetekel am Eingangstor des j;dischen Friedhofs von Vlachovo B;ez;, Tschechien
Bis in die heutige Zeit wird „Menetekel“ als Inbegriff drohenden Unheils, das letztlich nicht abwendbar ist, verstanden. Dabei gilt das besondere Augenmerk der Unvermeidbarkeit des Ungl;cks. „Menetekel“ steht auch f;r dunkle Vorahnungen, b;se Omen und Zerst;rung bringendes Schicksal. Generell hat der Begriff bis heute keinerlei positive Konnotationen erfahren. Dabei ist zu ber;cksichtigen, dass die biblische Botschaft nach Ansicht der an sie glaubenden Religionen nicht Menschenwerk ist, sondern g;ttlicher Natur. Daher kommt dem Menetekel der Bibel eine besondere Bedeutung zu, die dadurch noch gesteigert wird, dass den Gesch;digten, die bei dem von Hybris gepr;gten Fest nicht anwesend sind (in diesem Falle die bestohlenen Bewohner von Jerusalem), zun;chst sinnbildlich eine anklagende Stimme verliehen wird und ihnen schlie;lich doch noch Gerechtigkeit widerf;hrt. Diese Deutung verleiht der Geschichte vom Gastmahl des Bel;azar eine gewisse Moral: Alles Fehlverhalten hat Folgen.[4][6]
Siehe auch
Hiobsbotschaft
Heinrich Heine: Belsatzar
Свидетельство о публикации №125060105686