Zur Niederlage im Bauernkrieg von 1525
Aufstand unter Thomas M;ntzer: Zur Niederlage im Bauernkrieg von 1525 und seinen
Vor 500 Jahren, am 15. Mai 1525, siegten die Truppen des Landgrafen von Hessen, des F;rsten von Sachsen sowie deren Verb;ndeter ;ber die Bauern und B;rger, die sich ihnen unter F;hrung des evangelischen Pfarrers Thomas M;ntzer bei Frankenhausen in Th;ringen zu einem vorl;ufig letzten Gefecht entgegenstellten.
Tausende Bauern und B;rger starben im ungleichen Kampf gegen die professionellen Landsknechtstruppen der F;rstenkoalition. M;ntzer wurde gefangengenommen, gefoltert und am 27. Mai hingerichtet.
Damit endete im Wesentlichen der Bauernkrieg, die gr;sste revolution;re Aktion auf deutschem Boden vor 1848/49 und 1918/19, mit einer Niederlage. Auch die b;rgerlich-demokratische Revolution von 1848 und der Versuch einer proletarischen Revolution im November 1918 und den folgenden Monaten endeten mit halben Niederlagen und wurden ihren historischen Herausforderungen nicht gerecht.[1]
Die spezifische historische Form, in der in Deutschland die b;rgerliche Gesellschaft den Feudalismus abl;ste, widerspiegelt sich in diesen drei Ereignissen und ihrer Verbindung untereinander besonders deutlich. In den folgenden Zeilen soll knapp dargestellt werden, wie der Bauernkrieg verlief, warum er mit einer Niederlage endete, welchen Stellenwert das im Zusammenhang f;r die Herausbildung b;rgerlicher Verh;ltnisse in der deutschen Geschichte hatte und wie diese Abfolge von Ereignissen von den Klassikern des Marxismus und der historisch-materialistischen Geschichtswissenschaft diskutiert wurde und wird.
Der ;bergang vom Feudalismus zur b;rgerlichen Gesellschaft und seine besondere Form in den deutschen Territorien
Anders als in Frankreich und England konnten sich in Deutschland und Italien starke politische Zentralm;chte erst im 19. Jahrhundert durchsetzen. W;hrend in England und Frankreich Jahrhunderte fr;her ein B;ndnis aufstrebender b;rgerlicher Kr;fte aus den St;dten mit einem K;nig den grossen Adel und damit auch den kirchlichen Feudaladel nach und nach politisch dominieren konnte, gelang das in Deutschland nie. Das hatte Konsequenzen f;r die Entwicklungsformen des im Schoss der feudalen Gesellschaft entstehenden Kapitalismus, der Klassenbeziehungen und des Verlaufs seiner Durchsetzung.
In den sich vielfach ;berschneidenden, immer komplexeren Herrschafts- und Ausbeutungsbeziehung des europ;ischen, weltlichen und kirchlichen Feudaladels stellte das K;nigtum ein „progressives Element“[2] dar – geeignet, im B;ndnis mit dem sich in den St;dten entwickelnden b;rgerlichen Experten des Rechts und der Verwaltung sowie des Handelskapitals die Macht der gr;sseren und kleineren Feudalen in Schach zu halten und auf der ;konomischen Basis einer sich allm;hlich ;berall durchsetzenden Ware-Geld-Beziehung[3] zur;ckzudr;ngen[4].
Свидетельство о публикации №125053005308