Es war ein langes Jahr

Es war ein langes Jahr.
Die Zeit, die voller Grauen,
Der Bilder krummer Klauen,
Des Zitterns letztlich war.

Die Heimat war verlassen,
Das Land des Milit;rs.
Die Saat, der eignen Leute
Kein Leben lie;. Oh, weh!

Mein Name stand seit Monaten
Auf einer schwarzen Liste... wie?
Ich war verfolgt schon lange,
Ich machte halt nicht mit.

Der Anruf. Ich muss kommen.
Sonst darf ich nicht mehr raus.
Wie w;ren dann die Folgen?
Verh;r, Gericht und... Knast.

Der Grund war very simple:
Sie suchten nach dem Feind.
Da schwur ich auf die Bibel:
Unschuldig bin ich, fein!

Oh nein, er sei Verbrecher,
Spion des BND.
Man k;nne freilich l;cheln,
Wenn es wahr gewesen w;re!

Ich komme nicht, und basta,
Es wird euch nichts erz;hlt.
Ihr werdet nimmer tasten,
Was euch gar nicht angeht.

Die Antwort war: Berichte
Nach Moskau, kurz und flott.
Es wurde viel gedroht,
Es gab ein Ausreiseverbot.

Sie kommen nicht mehr raus.
Sie  bleiben ewig hier.
Wir schaffen Chaos in ihrem Haus,
Wenn Sie es nicht zugeben, dear!

Der Kampf war angesagt.
Ich habe nichts gemacht,
Doch packte ich zusammen
Aufzubrechen in ein fernes Land.

Oh Wien, du, Stadt der Tr;ume!
Du w;rdest mein Zuhause.
Jetzt spazier' ich unter B;umen
Im Stadtpark ohne Graus.

Am Anfang war ich panisch
Und f;hlte mich verfolgt.
Von jedem Fremden sp;rte ich
Mich beobachtet und bedroht.

Ein ganzes Jahr Verstecken,
Die Verwandten wussten nichts.
Es blieb mir kein Fleckchen
Von ehemaliger Tyrannie.

Flucht aus dem letzten Reich.
Der Grund war Politik.
Unmenschlich im Bereich
Der Individualit;t.

Sie suchten nach den Falschen
Und ;bersahen,  wie
Die Richtigen zerst;ckeln
Das Land in ihrer Gier.

Sie finden immer no neue Feinde
Und verschwenden dabei viel Papier.
Natursch;tze, die verschwinden,
Die Menschen fliehen.