Malen, was man fuehlt - der Expressionismus

Malen, was man fuehlt - der Expressionismus

Gro;e Maler und Epochen der Malerei
Jan 11, 2021
Musik: Berceuse Cis-Dur, J;rgen Wagner
Bilder: Edvard Munch: Der Schrei
Wassily Kandinsky: Murnau, Landschaft mit gr;nem Haus
Marianne von Werefkin: Das Gebet
W. Kandinsky: Improvisation III (Reiter ;ber der Br;cke)
Franz Marc: Die V;gel, Tierschicksale
P. Klee: Tempelg;rten
Marianne von Werefkin: Rote Stadt
P. Klee, Zwei Kamele und ein Esel
A. Macke: Eselreiter
W. Kandinsky: Arabischer Friedhof
August Macke: Frauen im Park mit wei;em Schirm
Paul Klee: Blumenmythos
W. Kandinsky: Mit und Gegen
E. L. Kirchner, K;nstlergruppe (Unterhaltung der K;nstler)
F. Marc: Die Sch;pfung der Pferde (Drei Fabeltiere)

Expressionismus - das Innere malen

Der Expressionismus  ist eine k;nstlerische Bewegung am Anfang des 20. Jahrhunderts, die den inneren ‚Ausdruck‘ (expressio) als Wesentliches erkoren hat. Er war eine Antwort auf die wilhelminische Gesellschaft mit ihrem Militarismus und Konservativismus und zunehmenden Industrialisierung in den Gro;st;dten. Er ist ein Ausbruch aus der vielfach als furchtbar empfundenen Normalit;t dieser Zeit. Die meisten Expressionisten lebten auch in Gro;st;dten und bewegten sich in Variet;s, Kneipen, Bordellen und Literaturcaf;s. Sie ;u;erten ihre Ansicht zum Leben in der Stadt in zahlreichen Bildern und Gedichten dieser Epoche. Man wollte den Betrachter/Leser emotional ansprechen und in den (allzu) gewohnten Sicht- und Lebensweisen ersch;ttern.
Den Anfang machten die Maler. Architekten, Literaten und Musiker folgten mit einer zunehmenden Befreiung aus den bisherigen Konventionen der Kunst. ‚Startschuss‘ war das Werk ‚Der Schrei‘ des norwegischen Malers Edvard Much im Jahre 1890. Dieses Bild gilt weltweit als das erste expressionistische Bild. Zeitgenossen empfanden es als befremdend, einfach drauf los gemalt, schlampig im Stil, ohne genaue Beobachtung. Das entsprach tats;chlich auch seinem Stil, spontan und aus der inneren Gem;tsbewegung heraus zu malen. Das abzubilden, was man in der Natur sah, ;berlie; man fortan der Fotografie und malte lieber das, was man tats;chlich f;hlte, wenn man etwas sah. Das hielt man f;r die tiefere Wahrheit: "Meine Menschengesichter sind wahrer, als die wirklichen“ (Paul Klee). Der Naturalismus bot einem zu wenig, der Impressionismus war zu fl;chtig. So entdeckte man die Freiheit der Form und die eigenst;ndige Sprache und Kraft der Farbe. Man l;ste sich in der Folge immer weiter von der gegenst;ndlichen Form, deformierte die Figuren, beschr;nkte sich auf geometrische Formen und steigerte damit die eigene Ausdruckskraft. Kandinsky ging dabei am weitesten und bezeichnete seine Bilder „als rein malerische Wesen, die ihr vollst;ndiges, intensives Leben f;hren“. Damit war der Zusammenhang zur nat;rlichen Welt weithin gel;st. Die Kunst hatte einen ;hnlichen Weg beschritten wie die Technik, die das Eigenleben und -funktionieren ihrer Maschinen ebenfalls als H;hepunkt empfand. Diese Entfremdung, bereitet durchaus Sorgen, wenn der Mensch sich immer mehr von seinen nat;rlichen Lebensgrundlagen entfernt, ja diese sogar weltweit vernichtet.

H;hepunkte der expressionistischen Bewegung waren die ‚Br;cke‘ mit der Idee einer allgemeinen k;nstlerischen Gestaltung des Lebens, der ‚Blaue Reiter‘ als Zeichen eines geistigen Aufbruchs und Kampfes und die Tunisreise der drei Maler August Macke, Paul Klee und Louis Moilliet im April 1914. Klee, der die Reise geplant hatte, hoffte auf ‚eine Studienreise‘, ‚wo einer den anderen anregt‘. Tats;chlich wurden es zwei sehr kreative Wochen zwischen Tunis und Kairouan. P. Klee war begeistert: „Die Farbe hat mich“; „ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler“.

Sie wie der malerische Expressionismus in van Gogh, Gaugin, C;zanne u.a. seine Vorl;ufer hatte, so hatte er in Hundertwasser, Picasso u.a. seine Nachfolger. W;hrend er in einer Zeit wenig Anklang fand und w;hrend des Nationalsozialismus unter die entartete Kunst gerechnet wurde, erzielten seine Werke nach dem 2. Weltkrieg H;chstpreise und gro;e Popularit;t. Tats;chlich w;hrte er nur  2 Jahrzehnte, aber sein Einfluss auf die weitere Entwicklung der Kunst war stark. Die abstrakte Kunst, die Pop-Art, die spontane Malerei u.a. Richtungen verdanken ihm wesentliche Impulse.

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Merkmale des Expressionismus | Epoche und Besonderheiten der Malerei sowie des Farben in der Kunst


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Wassily Kandinsky - Der Klang der Farbe

moriundmori - Kunst und K;nstler


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