Liliputins in German -5487
Adolf Hitler
Liliputinss. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101
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jemandem geht das Messer in der Tasche auf
Bedeutung:
jemand ist wuetend (z. B. wegen eines krassen Missstandes) S
Beispiele:
Wenn ich so was hoere, dann geht mir das Messer in der Tasche auf!
Ergaenzungen:
umgangssprachlich
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Beckmesser
Ein Beckmesser ist ein kleinlicher, pedantischer Kritiker, benannt nach dem Nuernberger Meistersinger und Schreiber Sixtus Beckmesser in Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nuernberg von 1867. Die Figur des Beckmesser lehnt sich an den historischen Sixt Beckmesser an, der wohl im 16. Jahrhundert in Nuernberg lebte. Hans Sachs erwaehnt ihn in einem Meisterlied von 1527 als einen der „Zwoelf Nuernberger Meister“ oder „erwaehlten Meistersinger“. Da der Name Beckmesser ansonsten nirgendwo archivarisch nachweisbar ist, besteht Grund zu der Vermutung, der Meister habe „Sixt Beck“ geheissen und der Namenszusatz „-messer“ sei ein Hinweis auf seinen Beruf als Messerschmied. In den Archiven der Stadt Nuernberg wird 1539 die Witwe eines Sixt Beck genannt; ferner bestand die Messerschmiede Beck bis ins 17. Jahrhundert. Die Figur des Sixtus Beckmesser wird traditionell als Parodie auf den Wiener Musikschriftsteller Eduard Hanslick gedeutet, einen fruehen Bewunderer der Musik Wagners, der sich spaeter in einen heftigen Kritiker wandelte und auch an den Meistersingern keinen Gefallen fand. Im zweiten Entwurf der Oper hatte Wagner seiner Figur, welche die Karikatur eines Musikkritikers darstellte, den Namen „Veit Hanslich“ gegeben. Dass er ausschliesslich die Person Hanslicks karikieren wollte, wird allerdings durch die Tatsache widerlegt, dass Wagner die Figur in allen ihren spaeteren Zuegueen bereits in seiner ersten Skizze zu seinem Werk im Jahr 1845 angelegt hatte, als er Eduard Hanslick noch gar nicht kannte. An der Legende, mit Beckmesser sei Hanslick gemeint gewesen, wirkte Wagner selbst durch den von ihm verbreiteten Mythos mit, Hanslick habe sich sofort in Beckmesser wiedererkannt und beleidigt reagiert. Davon ist in Hanslicks Kritiken allerdings nichts dokumentiert. Hanslicks Mutter stammte aus einer prominenten Prager Kaufmannsfamilie juedischer Herkunft. Wagner hat Beckmesser als streng regelkonform denkenden, akademisch konservativen und am Buchstaben der Vorschriften klebenden Charakter gezeichnet, der zu eigener kuenstlerischer Leistung und Kreativitaet nicht faehig ist. So versucht er, seine einmal gefundene Melodie unveraendert beizubehalten, und zwingt ihr spaeter auch den von ihm entwendeten Text seines Konkurrenten Walther von Stolzing auf, den er nicht versteht und fehlerhaft uebernimmt. Sixtus Beckmesser wurde und wird verschiedentlich als antisemitische Karikatur gesehen: Wagner habe versucht, in Beckmessers missglueckten Liedern juedischen Synagogengesang zu parodieren. Darueber hinaus wird Beckmesser gelegentlich mit dem Grimmschen Maerchen Der Jude im Dorn in Verbindung gebracht, hauptsaechlich wegen der Textzeilen
In einer Dornenhecken,
von Neid und Gram verzehrt,
musst’ er sich da verstecken,
der Winter grimm-bewehrt,
die sich auf Beckmesser in seiner Funktion als Merker im „Gemerk“ beziehen.
Der u. a. von Theodor W. Adorno erhobene Vorwurf, es handele sich bei Beckmesser, Mime, Kundry und anderen negativ gezeichneten Figuren aus Wagners Opern um Judenkarikaturen, ist wiederholt in Publikationen und auf wissenschaftlichen Symposien ueber Wagners Antisemitismus thematisiert worden und wird nach wie vor unterschiedlich beurteilt. Dass die Oper jedoch schon zu ihrer Entstehungszeit als antisemitisch wahrgenommen wurde, zeigt folgende Anekdote: Wagners zweite Ehefrau Cosima Wagner notierte am 14. Maerz 1870 in ihr Tagebuch, waehrend einer Meistersinger-Auffuehrung in Wien haetten juedische Zuschauer beim Preissingen Beckmessers auf der Festwiese protestiert, weil sie sich durch die karikierende Darstellung des Aussenseiters verletzt fuehlten, worauf sie befriedigt feststellte: „Vollstaendiger Sieg des Deutschen.“
Redensart
Aus dem Namen Beckmesser entstanden das Substantiv Beckmesserei (1920er Jahre), das Verb beckmessern (Mitte 20. Jahrhundert) und das Adjektiv beckmesserisch. Der Begriff dient bis heute als eine bildungssprachliche Umschreibung fuer beflissene und engstirnige Regelglaeubigkeit, auch Korinthenkackerei.
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jemandem geht das Messer in der Tasche auf
Bedeutung:
jemand ist wuetend (z. B. wegen eines krassen Missstandes) S
Beispiele:
Wenn ich so was hoere, dann geht mir das Messer in der Tasche auf!
Ergaenzungen:
umgangssprachlich
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Mit seiner Schrift Das Judenthum in der Musik sowie weiteren Essays und Aeusserungen ging Richard Wagner in die Geschichte des Antisemitismus ein.
Ausgehend von Adolf Hitlers Wagner-Verehrung wurde das musikdramatische ;uvre Wagners in der Zeit des Nationalsozialismus zum Staatskult erhoben und diente der Aesthetisierung und weihevollen Ueberhoehung der Politik. Der Antisemitismus Richard Wagners und der Missbrauch seiner Werke waehrend der NS-Zeit sind wesentliche Gruende dafuer, dass der Komponist bis in die Gegenwart umstritten bleibt und sich an ihm die Geister scheiden. In keinem Bereich der Wagner-Forschung finden sich so umfangreiche und teils widerspruechliche Beurteilungen wie hier. So wird nach Kontinuitaeten gefragt und ueberlegt, ob und inwieweit Wagners Vorstellungen Hitler beeinflussten. Ob sich Wagners Antisemitismus in seinen Musikdramen niedergeschlagen hat, wird in der Forschung unterschiedlich beurteilt. Im ersten Band von „Mein Kampf“ entfaltete Hitler seinen seit Sommer 1919 vertretenen Rassenantisemitismus mit dem politischen Ziel einer „Entfernung der Juden ueberhaupt“. Zentralidee war ein Rassenkampf, der die Geschichte der Menschheit bestimme und in dem sich zwangslaeufig das „Recht des Staerkeren“ durchsetze. Er verstand die „grosse[n] unvermischte[n] Bestaende an nordisch-germanischen Menschen“ im „deutschen Volkskoerper“, womit er sich auf die Rassenideologie Hans F. K. Guenthers bezieht, als die staerkste, zur Weltherrschaft bestimmte Rasse. Als welthistorischen Todfeind der Arier sah Hitler die Juden: Diese strebten ebenfalls die Weltherrschaft an, sodass es zu einem apokalyptischen Endkampf mit ihnen kommen muesse. Denn da sie keine eigene Kraft und Nation besaessen, trachteten sie, als „Parasit im Koerper anderer Voelker“, alle anderen Rassen zu vernichten. Da dieses Streben in ihrer Rasse angelegt sei, koennten die Arier ihre Rasse nur durch Vernichtung der Juden bewahren. Im letzten Kapitel des zweiten Bandes von Mein Kampf schrieb er ueber deutsche Juden: „Haette man zu Kriegsbeginn und waehrend des Krieges einmal zwoelf- oder fuenfzehntausend dieser hebraeischen Volksverderber so unter Giftgas gehalten, wie Hunderttausende unserer allerbesten deutschen Arbeiter aus allen Schichten und Berufen es im Felde erdulden mussten, dann waere das Millionenopfer der Front nicht vergeblich gewesen. Im Gegenteil: Zwoelftausend Schurken zur rechten Zeit beseitigt, haetten vielleicht einer Million ordentlicher, fuer die Zukunft wertvoller Deutschen das Leben gerettet.“ Das belegt Hitlers Bereitschaft zum Voelkermord.
Свидетельство о публикации №124112401292