Tacheles reden

Tacheles reden

REDEWENDUNG
Tacheles reden
Redewendung: Wer Tacheles redet, spricht Klartext
Wer Tacheles redet, spricht Klartext
© Tomas Rodriguez/Corbis
von Elisabeth Turker
Ihr wollt Klartext reden? Dann versucht es doch mit Tacheles. Nein, das ist keine eigene Sprache. Wer Tacheles redet, sagt ohne Umschweife, was er denkt
Peter hat die Nase voll. Bereits seit Stunden wird in der Klasse diskutiert, wohin der naechste Ausflug gehen soll. Ins Museum, oder doch lieber in eine Druckerei? Die Moeglichkeiten sind zahlreich, und der Lehrer hatte darauf bestanden, dass die Klasse das selbst entscheidet. Aber immer wieder werden Vorschl;ge verworfen. "Ja, Museum waere schon toll, aber irgendwie waere die Druckerei doch besser …", heisst es dann von einer Seite.

"Druckerei, da ist es doch so laut, so ungemuetlich, das interessiert doch niemanden. Das Museum hingegen bietet jedem was", ist die Antwort. Schliesslich reicht es Peter: "So, genug. Jetzt reden wir mal Tacheles: Wie viele von uns wollen ins Museum?" Einige Mitschueler drehen sich erstaunt zu Peter um: "Wir reden jetzt was?"


Tacheles reden
Wenn man Tacheles reden will, muss man keine Fremdsprache lernen. Nur das Wort selbst entstammt einer anderen Sprache, naemlich dem Jiddischen, also dem J;dischen. „Tacheles“ bedeutet Ziel oder Zweck. Wer also Tacheles reden will, spricht Klartext, kommt ohne Umschweife auf den Kern der Sache.

Peter hat also Tacheles geredet, indem er die Diskussion kurzerhand mit einer Abstimmung beendete. Nach dem Abzaehlen der gehobenen Haende fuer Museum und Druckerei war eindeutig klar, dass die Mehrheit ins Museum wollte. Der Ausflug war ein voller Erfolg.


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