Liliputins in German -4690
Hagen von Tronje
Liliputins. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101
F;r jemanden eine Lanze brechen
von Katharina Hannen
Auch wenn heutzutage wohl niemand mehr eine Lanze zuhause hat, im Alltag ben;tigen wir oftmals eine, um sie zu brechen - allerdings nur im ;bertragenen Sinne
Redewendung: In den Turnieren des Mittelalter brachen Ritter noch echte Lanzen - Das w;re heute zu gef;hrlich, also brechen wir sie nur noch sprichw;rtlich
In den Turnieren des Mittelalter brachen Ritter noch echte Lanzen - Das w;re heute zu gef;hrlich, also brechen wir sie nur noch sprichw;rtlich
© David Trood/Photonica/Getty Images
Ver;rgert steht Andreas mit seinen Klassenkameraden auf dem Pausenhof. "Dieser gemeine Herr Greif hat mir schon wieder eine Strafarbeit aufgebrummt, dabei habe ich mich heute im Unterricht wirklich gut benommen. So eine Frechheit!" Auch die anderen Sch;ler finden das nicht nett und beginnen, schlecht ;ber den Lehrer zu sprechen. Nach einer Weile geht Valentin das Ganze zu weit: "Jetzt muss ich aber mal eine Lanze f;r unseren Lateinlehrer brechen: Vielleicht hat er dich heute zu Unrecht bestraft. Aber ihr scheint wohl alle zu vergessen, dass er uns bis jetzt immer absolut fair behandelt hat und ansonsten wirklich nett ist." Erstaunen macht sich in der Gruppe breit, nicht nur dar;ber, dass Valentin so energisch f;r den Lehrer eintritt, sondern vor allem, weil niemand so genau wei;, von welcher Lanze er da eigentlich geredet hat.
Brechen wir eine Lanze f;r jemanden, so bedeutet das nichts weiter, als dass wir dieser Person beistehen und uns f;r sie einsetzen. Die Redewendung stammt aus dem Mittelalter, als Ritter regelm;;ig in Turnieren gegeneinander antraten, um herauszufinden, wer der st;rkste und mutigste unter ihnen war. Eine Disziplin dieser Wettbewerbe war der sogenannte Tjost, der Kampf mit der Lanze. Urspr;nglich benutzten die Menschen diese speerf;rmigen Stangen als Wurfgeschosse, sp;ter funktionierte man sie zu Stichwaffen um, die in den Turnieren zum Einsatz kamen und w;hrend des Kampfes zu Bruch gingen. In der mittelalterlichen Vorstellung k;mpften die Ritter nicht f;r sich, sondern f;r andere - das konnte ein Adliger oder eine Frau sein, die sie beeindrucken wollten. Sie brachen also ihre Lanze zur Ehre dieser Personen.
Zudem galt der Zweikampf mit der Lanze als ein Mittel im Rechtswesen, um Streitigkeiten beizulegen. Waren sich zwei Leute in einer Sache nicht einig, so konnten sie im Kampf dar;ber entscheiden, wer von ihnen Recht bekam. Es mussten allerdings nicht zwangsl;ufig die beiden Streith;hne gegeneinander antreten, sie konnten daf;r auch Mitglieder aus ihren Familien bestimmen, die dann die Lanze f;r sie brachen.
Ganz egal, ob das Zerbrechen der Lanze nun aus dem Rechtsstreit oder dem Kampf um die Ehre hervorging - heute brechen wir sie sowieso nur noch sprichw;rtlich. Und zwar genau dann, wenn wir mit Entschiedenheit f;r einen anderen Menschen eintreten.
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