Das Boese im Menschen
ZDF heute Nachrichten
Lanz und Precht - der Podcast
Das Boese im Menschen: Die bekannte Forensikerin Nahlah Saimeh ist in dieser Folge zu Gast. Sie sagt: "Moerder sind Menschen, wie Sie und ich." Auf dieser Basis bespricht sie mit Markus Lanz und Richard David Precht die Frage, woher das Boese in der Welt kommt.
der innere Schweinehund
This animal doesn’t exist in reality. But the word Schweinehund does and it is super common because it is an idiomatic name for something we all in us. The full name is der innere Schweinehund (the inner pig dog) and it is what Germans call that force within us that keeps us from achieving our goals.
***
Innerer Schweinehund
Die Bezeichnung innerer Schweinehund umschreibt – oft als Vorwurf – die Allegorie der Willensschwaeche, die eine Person daran hindert, unangenehme Taetigkeiten auszufuehren, obwohl sie entweder als ethisch geboten gesehen werden (z. B. Probleme anzugehen, sich einer Gefahr auszusetzen etc.) oder f;r die jeweilige Person sinnvoll erscheinen (z. B. eine Diaet einzuhalten). Die Allegorie kann somit in eine direkte Verbindung zur Motivation gebracht werden; und sie ist eine metaphorische Umschreibung der Akrasia.
Meist ist von der Ueberwindung des inneren Schweinehundes die Rede, um zu verdeutlichen, dass fuer die Erledigung einer bestimmten Aufgabe keine persoenliche Neigung ausschlaggebend ist, sondern Selbstdisziplin. Dieser Zusammenhang deutet auch eine Sichtweise an, der zufolge letztlich jedem ein innerer Schweinehund innewohnt und der Makel erst darin besteht, dieser Unlust nachzugeben.
Etymologie
Schweinehund
Der Wortbestandteil Schweinehund ist schon in der Studentensprache des 19. Jahrhunderts als grobes Schimpfwort bekannt und geht auf den zur Wildschwein-Jagd eingesetzten Sauhund zurueck. Dessen Aufgaben wie Hetzen, Ermueden und Festhalten wurden auf die Charaktereigenschaften bissiger Menschen uebertragen. Das Wort existiert nur im Deutschen, Schwedischen (svinhund) und Russischen (свинособака) und kann nicht woertlich uebertragen werden.
Gebrauch
Der Ausdruck innerer Schweinehund war bereits im und nach dem Ersten Weltkrieg im Gebrauch (General Kurt von Schleicher), wie der Journalist Werner Sonntag darlegte (Kolumne in „RunnersWorld“, Maerz 2003). Sein Gebrauch im deutschen Reichstag durch den SPD-Abgeordneten Kurt Schumacher am 23. Februar 1932 fuehrte zu einem Ordnungsruf. Schumacher hatte es in dem Sinne verwendet, dass die Nationalsozialisten an den inneren Schweinehund appellierten, also an die niedrigsten Motive der Menschen. Er meinte, dem Nationalsozialismus sei „zum ersten Mal in der deutschen Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen.“ Kurze Zeit spaeter, am 26. Juli 1932, verwendete von Schleicher, damals Reichswehrminister, den Begriff bei einer Rundfunkansprache im gelaeufigen Sinne im Zusammenhang mit soldatischen Tugenden. Daraufhin schrieb Leo Trotzki, alle Kommunisten sollten sich „die Soldatenformel zu eigen machen“, bezog den Begriff dabei jedoch auf den innenpolitischen Gegner, die Nationalsozialisten.
Im Zweiten Weltkrieg war es allgemeines Landserdeutsch und danach bei Trainern und Turnlehrern noch lange als „Besiegen des inneren Schweinehundes“, also der Ueberwindung von Faulheit und mangelnder Disziplin in Gebrauch.
Der Schriftsteller Ingvar Ambj;rnsen meint, dass der „Schweinehund“ in Skandinavien allgemein bekannt sei. In dortigen Comics, die den Zweiten Weltkrieg als Motiv haben, gebrauchen die deutschen Besatzer staendig dieses Wort. Der aehnliche Daenische Ausdruck Indre Svinehund bedeutet der boeswillige, hasserfuellte Drang, der sich hinter dem scheinbar freundlichen und toleranten Aeusseren einer Person verbirgt.
Свидетельство о публикации №123072804481