Remmidemmi
Bedeutung
lautes, buntes Treiben; grosser Trubel, Betrieb
BEISPIEL
in allen R;umen herrschte, war [ein] ziemliches, grosses Remmidemmi
Synonyme zu Remmidemmi
Betrieb, Hochbetrieb, Hochdruck, Trubel
Remmidemmi (das, Neutr. Sing., andere Schreibungen: Remmi-Demmi, Remi-Demi) ist ein Wort der deutschen Umgangssprache und bedeutet „Durcheinander, Massenveranstaltung, Laerm, ausgelassenes Treiben, Streit, hin- und herwogender Kampf“. Eine aehnliche Bedeutung hat auch Ramba Zamba. Siehe auch unter Halligalli und Holterdiepolter.
Halligalli, Hully-Gully, das
Bedeutung
BEISPIEL
wenn dort Halligalli ist, gehe ich hin
Synonyme zu Halligalli
Spektakel
Etymologie
Das Wort gilt als vor dem oder im 20. Jahrhundert entstanden. Seine Etymologie ist nicht geklaert. Vermutlich ist es eine Weiterentwicklung der lautmalerischen Bezeichnung Rammerdammer fuer den Steinmetz und Pflasterarbeiter. Die weitere Entwicklung zu Remmidemmi geschah dann wahrscheinlich unter dem Einfluss des in Norddeutschland verbreiteten Verbs rementen, ramenten, ramentern fuer „Unruhe verbreiten, laermen, toben“.
Als semantisch verwandt oder auch in der Entstehung verwandt gilt ausserdem das oesterreichisch-bairische Remisuri, Remasuri, Ramasuri „Ausgelassenheit der Kinder bei Abwesenheit der Eltern“, „Durcheinander, aergerliche Vorkommnisse, Hast, geschaeftiges Treiben“, das seit dem 18. Jahrhundert belegt sein und seinerseits auf italienisch ramassare „sammeln, haeufen“ oder aber auf oberitalienisch (piemontesisch) ramad;n, rabad;n „Laerm, Trubel“ zurueckgehen soll, welches vermittelt ueber okzitanisch ramadan auf den arabischen Namen des islamischen Fastenmonats Ramadan zurueckgefuehrt und in der Bedeutungsverschiebung zu „Laerm, Trubel“ mit den waerend der fastenfreien Zeiten und am Ende der Fastenzeit stattfindenden Familienfesten und Feierlichkeiten erklaert wird.
Da der arabische Name des Ramadan in der maghrebinischen Dialektform ramdam von franzoesischen Kolonialsoldaten waehrend der 1890er-Jahre im Maghreb in der Bedeutung „Laem, Krach“ in die franzoesische Soldatensprache entlehnt wurde und ramdam seither mit Redewendungen wie faire du ramdam (ungefaehr: „Remmidemmi machen“) auch im Argot und der franzoesischen Umgangssprache verbreitet ist, wurde zuweilen auch eine Entlehnung von Remmidemmi aus franz;sisch ramdam erwogen.
Mit Remmidemmi in Verbindung gebracht wird auch die bairische Redensart Rama dama! „Raeumen tun wir!“, „Laesst uns aufraeumen!“, die der Muenchner Oberbuergermeister Thomas Wimmer bei den Schuttraeumaktionen von 1949 zum populaeren Wahlspruch des Wiederaufbaus machte. In der Form Ramadama ist sie noch heute der Name einer jaehrlichen Aktion zum Einsammeln von Abfaellen in Muenchner Naturgebieten (siehe Abfallwirtschaftsbetrieb Muenchen).
Von der Gesellschaft fuer deutsche Sprache wurde die Herkunft des Wortes Remmidemmi 1987 als Preisaufgabe ausgeschrieben.
Sonstiges
In den 1980ern gab es auch Potpourri-Schallplatten mit dem Titel „Remmidemmi“ oder „Ramba Zamba“ mit Zusaetzen. Der Song „Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah)“ von der Hamburger Hip-Hop-Formation Deichkind belegte 2006 Platz 68 in den deutschen Singlecharts und blieb insgesamt 15 Wochen in den Top100.
Свидетельство о публикации №123051104433