immer dieselbe die gleiche Leier
sagt man, wenn sich etwas aergerliches/Unangenehmes immer wiederholt umgangssprachlich
Die Leier war ein im 9. Jahrhundert erfundenes Saiteninstrument, dessen Saiten mittels einer Kurbel und eines Rades geschlagen wurden. Es konnte (wie der spaeEtere Leierkasten) beim Spielen nicht variiert werden und spielte immer dieselbe Melodie. Schon frueh wurde mit Wendungen wie "die alte Leier" oder "immer dieselbe Leier" die beschraenkte Tonfaehigkeit dieses Instruments als Sinnbild des Eint;nigen und Aufdringlichen genommen. Spaeter wurde mit Leier weniger das Instrument als die damit erzeugte Melodie gemeint, so dass Varianten der Redensart entstanden: "immer dasselbe Lied", "immer dieselbe Melodie",
"immer dieselbe (alte) Platte"
immer dieselbe / die alte / gleiche Litanei
das schon oft Gesagte / Wiederholte; eine alte / eintoenige
/ langweilige
Sache "In Deutschland streiten Intellektuelle ueber die eigene Ueberflaessigkeit. Seit Jahren die alte Litanei"; "Sie erwiderte auf den Vorwurf, sie wolle die Gesellschaft spalten: 'Das ist doch immer die alte Litanei'"; "Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass ich mir schon zwei Tage spaeter, naemlich beim Termin in der Agentur f;r Arbeit, eben dieselbe Litanei ein weiteres Mal anhoeren sollte"; "Ich hatte mir immer wieder die gleiche Litanei von Klagen, Vorwuerfen und Belehrungen anzuhoeren"; "Jeden Tag die gleiche Litanei - immer Trump, Trump, Trump. Gibt es in Deutschland keine wichtigeren Nachrichten?" umgangssprachlich; Litanei (aus griechisch "Bitten, Flehen") ist eine Gebetsform der christlichen Liturgie, bei dem ein Wechsel zwischen Vorbeter und Gemeinde stattfindet und meist die Abwehr von Ungluecksfaellen u. ;. zum Inhalt hat.
Das Wort wurde schon frueh auch in uebertragener Bedeutung verwendet. Schon Johann Fischart wandte es 1575 in seinem derb-grobianischen Sprachexperiment "Geschichtklitterung" auf die wechselnden Gesaenge der Zechenden an: "Das Truncken Gespraech, oder die gespraechig Trunckenzech, ja die Truncken Litanei, und der Saeuffer unnd guten Schlucker, Pfingstag, mit ihrer unfeurigen doch duerstigen Weingengen Zungenloes, schoenem gefroe und gethoe"
.
Im Sinne einer eintoenigen Aufzaehlung wird die "Litanei" seit dem 18. Jahrhundertoeus, als er eine Bekanntschaft in einem Wirtshaus beschreibt: "Der Mann (...) macht' den Eingang seiner Red von dem gewoehnlichen Gemeinplatz der nahrlosen Zeit, sprang davon auf die Litaney seiner haeuslichen Calamitaeten ueber, holte weit aus von den Contributionen des vorigen Krieges; zaehlt' mir an den Fingern vor, wie viel er seit der Zeit Pferd verloren, auch wie oft er war Wittwer worden"
immer dieselbe / die gleiche Walze
sagt man, wenn sich etwas aergerliches S
/ Unangenehmes S
immer wiederholt umgangssprachlich, selten (eher: "immer dieselbe / die gleiche Leier")
immer die gleiche / dieselbe Platte
etwas, das staendig wiederholt wird; eine eintoenige
/ langweilige S
Sache; sagt man, wenn sich etwas aergerliches
/ Unangenehmes
immer wiederholt
"Du hast immer dieselbe Platte drauf!"; "Analysiert doch die Lage mal so, wie sie ist, und spielt bitte nicht immer die gleiche Platte ab. Das ist auf Dauer langweilig"; "Immer die gleiche Platte. Ich kann das nicht mehr hoeren!"; "Sie spielt immer dieselbe Platte ab und nervt und man schaltet sofort um"; "Den Unruhen fehlt jede Fortentwicklung der Positionen. Sie drehen sich nun schon seit Jahren im Kreis und spulen immer die gleiche Platte ab"; "Ich weiss, das klingt fade, weil wir Fahrer immer die gleiche Platte auflegen – aber alles wird vom Reifen-Management abhaengen"; "Ein mitentscheidender Faktor, dass der FCA das bessere Ende fuer sich behaelt, koennten laut Rettig die Augsburger Fans sein. 'Es ist zwar immer die gleiche Platte, aber man muss immer wieder erneut staunen'"
ueckt meist ;berdruss aus und bezieht sich auf eine Schallplatte, die immer wieder aufgelegt wird. Laut Koepper etwa seit 1920 redensartlich
(immer) die alte Leier
weitere Infos zur Redensartin externen W;rterb;chern suchen
etwas Unangenehmes S
/ aergerliches S
, das sich immer wiederholt Siehe auch "immer dieselbe Leier", "etwas anleiern"
immer dasselbe / das alte / gleiche Lied
immer dasselbe (und damit langweilig); immer das Gleiche (und damit laestig); etwas aergerliches
/ Unangenehmes
, das sich immer wiederholt
'Es ist immer dasselbe Lied. Die Stadt sagt, das sei Sache der Bahn, das geht uns nichts an', ;rgert er sich"; "Der Pick-up kaputt, die Frau weggelaufen, der Hund tot, immer das gleiche Lied sei das doch. Er jedenfalls mag keinen Zweifel daran lassen, dass er es nicht mehr hoeren kann"; "Es ist immer das gleiche Lied. Zum Jahreswechsel nehmen wir uns regelmaessig vor, im kommenden Jahr dies oder jenes anders, besser zu machen. Und, aendern wir danach unser Leben? Meistens: nein!"; "Ja, sagte Alexander, es ist immer das alte Lied: Irrtum ueber Irrtum, und zuletzt bleibt einem die Einsamkeit, ich weiss!"; "Jetzt raeum dein Zimmer auf! Es ist immer das gleiche Lied mit dir! Muss ich dir das denn jeden Tag sagen?" dasselbe: maessig haeufig (3); So manches Lied hoert man gerne oefters. Wenn man es jedoch zu oft hoert, kommt der Ueberdruss. Dieser Sachverhalt wird hier auf andere Bereiche uebertragen.
Schon bei dem antiken roemischen Komoediendichter Terenz (um 190 v. Chr. - 159 v. Chr.) finden wir den Satz "Cantilenam eandem canere" (immer dasselbe Lied) Q
. In der deutschen Sprache wird das "alte Lied" schon bei Luther (16. Jahrhundert) im uebertragenen Sinn "das Altbekannte" verwendet.
Zur Herkunft siehe auch "immer dieselbe Leier"
eine / die gleiche / dieselbe Sprache sprechen
die gleiche Einstellung haben; sich verstehen
Das kommt / laeuft auf das Gleiche raus / heraus / hinaus!
Das fuehrt zum gleichen Ergebnis! Das ist dasselbe S
! Das macht keinen Unterschied S
! Das ist das Gleiche S
!
in die gleiche Kerbe schlagen / hauen
Свидетельство о публикации №123030108660