Vorwort

               
 STAMMHEIM ZU BABEL
       oder
 die Geschichte eines Versagens
(Vom deutschen Herbst -77 bis zu Deutschland: Ein Wintermaerchen 2.0)
 
 Hoellisches Lustspiel
(Raeuberpistole mit Musik in vier Akten)
             von
          Yury Lobo
            2023

Gewidmet allen bekannten und unbekannten Opfern des RAF-Terrors.


Vorwort

Laeuterung geschieht ueber das Herz, denn nur im Zentrum des Herzens erkennt der Mensch, was rechtens ist und was nicht.
(Seelenlicht Orakel)

Und er sprach zu ihnen: Ihr seid's, die ihr euch selbst rechtfertiget vor den Menschen; aber Gott kennet eure Herzen. Denn was hoch ist unter den Menschen, das ist ein Greuel vor Gott.
Martin Luther


Haesslich Willkommen in Stammheim zu Babel!

Ein unfreiwilliger Tummelplatz fuer eine Bande von RAF-Terroristen und eine Gruppe von Staatsdienern, die ihren Marx, Lenin und Stalin ebenso wie ihren Dostojewski, Turgenjew, ihren Trotzki, Gramsci und Mao ebenso wie ihren Dante, Nietzsche, Orwell und Sartre gelesen haben.

In der fiktiven Justizvollzugsanstalt Stammheim zu Babel sind alle gleichermassen wie im Affenkaefig gefangen: moerderische Moechtegern-Weltverbesserer, allen voran die dogmatischen, egozentrischen Narzissten Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Andreas Baader, die um jeden Preis das Rad der Geschichte gewaltsam zurueckdrehen wollen, in der selbstbetruegerischen und selbstgerechten Hoffnung auf eine glueckliche Zukunft fue alle, und ihre mehr oder weniger demokratischen Gegenspieler, wie der blauaeugige Stammheim-Anstaltsleiter Andreas von Lembke, der sich ein wenig wie Batman vorkommt, und sein Hilfssheriff/ Sidekick, der zynische Joker Erich Mielke, die genau das mit ”humanitaeren” Mitteln zu verhindern suchen.
 
Alle (einschliesslich der Zuschauer) sitzen in einer riesigen Zeitschleife fest und sind verdammt, immer wieder durch denselben Unflat zu waten, bis sie als Gelaeuterte ihr Leben fortsetzen koennen.

Nietzsches Theorie der Ewigen Wiederkunft pur.

Alles endet im blutigen Chaos, da alle Beteiligten nur scheinbar die gleiche Sprache sprechen; die einen ihren selbst kreierten sprachpolitischen Newspeak, die anderen die Sprache der Moralapostel.

Damit sind Verstehen, Verstaendnis und Zusammenarbeit von vornherein ausgeschlossen.

Eben Stammheim zu Babel!

Der Rest ist Schweigen.



               


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