Das waere hanebuechen

Zerkruemeln CDU und CSU das Einwanderungsgesetz, das sich die Wirtschaft gewuenscht hat und das Deutschland dringend braucht? Das waere hanebuechen.

ha­ne­bue­chen
Bedeutung
empoerend, unerhoert (2), skandaloes

BEISPIELE
ein hanebuechener Unsinn
hanebuechene Frechheiten, Luegen, Behauptungen, Unterstellungen, Beschuldigungen
er log mit hanebuechener Unverfrorenheit
das Urteil war hanebuechen

Synonyme zu hanebuechen
empoerend, haarstraeubend, himmelschreiend, skandaloes

Herkunft
;lter: hagebuechen = grob, derb, klotzig < mittelhochdeutsch hagenbueech;n = aus Hagebuchenholz bestehend (Hainbuche), nach dem sehr knorrigen Holz

Hanebuechen

Als hanebuechen (auch hageb;chen, von mittelhochdeutsch: hagenb;echin)[1] bezeichnet man im heutigen Deutsch Ideen oder Handlungen, um sie als abwegig, haarstr;ubend oder emp;rend zu bewerten. Der Ausdruck hat damit seit seinen Urspr;ngen einen gr;;eren Bedeutungswandel durchgemacht; er leitet sich urspr;nglich von dem Baum Hainbuche bzw. Hagebuche ab.


Herkunft
Urspr;nglich bedeutet der Ausdruck „aus dem Holz der Hagebuche“. Das knorrige, besonders harte und schwer zu bearbeitende Holz der Hagebuche,[2] heute meist Hainbuche genannt, bildete die Grundlage f;r Redewendungen wie „hageb;chener Kerl“; aus dem Berlin des 19. Jahrhunderts sind auch „hamb;chen“ und sonst vereinzelt „h;neb;chen“ belegt.[3] Die ;bertragene Bedeutung des Begriffs blieb dabei zun;chst bei „handfest, derb, knorrig, grob“, dann auch „steif, schwer zu bewegen“.[4] Im oberhessischen Hinterland um Michelbach, Dilschhausen und Weitershausen kannte man bis 1840 „hageb;chene Gulden“, die von geringerem Wert als normale Gulden waren.[5]

Bedeutungswandel
W;hrend des 18. Jahrhunderts erfuhr der Begriff einen Bedeutungswandel hin zur noch heute gebr;uchlichen Bedeutung „abwegig, absurd“. In g;ngigen Redewendungen ist von „haneb;chenen L;gen“[6] oder „haneb;chenen Fehlern“[7] die Rede, womit ausgedr;ckt werden soll, dass die betreffende Person eine grobe oder unerh;rte ,Verfehlung‘ begangen hat.[8]

In seinen Davidsb;ndlert;nzen, op. 6 (1837), hatte Robert Schumann den dritten Tanz urspr;nglich mit „etwas hahnb;chen“ ;berschrieben. In der zweiten Edition wurde diese Bezeichnung durch „Mit Humor“ ersetzt.[9][10]

Heutige Verwendung
Im Gegenwartsdeutsch tritt das Wort auch in der Bedeutung von „unverst;ndliche Entscheidung“ oder „an den Haaren herbeigezogen“ auf, zum Beispiel als „haneb;chener Unsinn“.[11][12]

Der erweiterte Bedeutungsumfang l;sst sich gut an den m;glichen ;bersetzungsoptionen ablesen, die mittlerweile f;r "haneb;chen" angeboten werden. Englische ;bersetzung schlie;en beispielsweise – je nach Kontext – die Bedeutungen unglaublich, emp;rend, haarstr;ubend, grotesk, abwegig, absurd und skandal;s mit ein.[13]

F;r die Verwendung im Franz;sischen wird dagegen lediglich unglaublich (inou;) angeboten,[14] und im Italienischen unerh;rt (inaudito).[15]

Da der Bedeutungsursprung heute den meisten Menschen nicht mehr bekannt ist, wird oft der Fehlschluss gezogen, das Wort h;tte etwas mit dem "Hahn" zu tun, daher ist die falsche Schreibweise mit "h" (hahneb;chen) ein beliebter Fehler.[16]

Die bairische Variante

Knorrige Hagebuche (Hainbuche)
Im bairischen Sprachraum leiten sich die Begriffe hagelbuchern, hagelbuachern oder hoglbuachan gleichfalls von der Hagebuche ab. Etwas abweichend von der Bedeutung von haneb;chen bezeichnet dies einmal einen direkten, knorrigen, oftmals groben Menschen oder eine derbe, schlichte, aber unverw;stliche und grundsolide Sache, beispielsweise bezogen auf Kleidung, Werkzeug oder Haushaltsgegenst;nde.[17] Eine bayerische Band, die – nach eigenen Worten – bayerische Folklore ohne Kitsch und Strom darbietet, nennt sich De Hoglbuachan.[18]

Literatur
Gerhard Wahrig: Deutsches W;rterbuch. Hrsg. von Renate Wahrig-Burfeind. Bertelsmann-Lexikon-Verlag, M;nchen 2000, S. 600, ISBN 978-3-577-10241-4.
Weblinks
Wiktionary: haneb;chen – Bedeutungserkl;rungen, Wortherkunft, Synonyme, ;bersetzungen
Duden – Deutsches Universalw;rterbuch
Einzelnachweise
 Vgl. Franz Pfeiffer: Deutsche Classiker des Mittelalters. Mit Wort- und Sacherkl;rungen. 4. Band, 1. Theil, Hartmann von Aue. ;rec der Wunderb;re. Hrsg. von Fedor Bech, Brockhaus, Leipzig 1867, S. 244.
 Christoph Gutknecht: Lauter bl;hender Unsinn: erstaunliche Wortgeschichten von Aberwitz bis Wischiwaschi. C.H. Beck, M;nchen 2001, S. 135.
 Franz Sandvoss: So spricht das Volk: volksth;mliche Redensarten und Sprichw;rter. 2. Auflage. E. Schotte & Co., Berlin 1861, S. 23, Textarchiv – Internet Archive.
 hageb;chen. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches W;rterbuch. Band 10: H, I, J – (IV, 2. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1877 (woerterbuchnetz.de).
 August Friedrich Christian Vilmar: Idiotikon von Kurhessen. Elwert’sche Universit;tsbuchhandlung, Marburg/Leipzig 1868, S. 143, Textarchiv – Internet Archive.
 Christa P;ppelmann: Ich glaub’ mein Schwein pfeift! Die bekanntesten Redensarten und was dahinter steckt. Compact Verlag, M;nchen 2009, S. 42.
 Jens Petersen: Die Sprachpanscher. Polemiken, Glossen, Texte. tredition, Hamburg 2008, S. 14.
 Boris D Para;kevov: W;rter und Namen gleicher Herkunft und Struktur: Lexikon etymologischer Dubletten im Deutschen. Walter de Gruyter, Berlin [u. a.] 2004, S. 131 f.
 Janina Klassen: Clara Schumann: Musik und ;ffentlichkeit. B;hlau, K;ln 2008, S. 199.
 Arnfried Edler: Robert Schumann. C.H. Beck, M;nchen 2009, S. 38 f.
 Christoph Gutknecht: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit: die verr;cktesten W;rter im Deutschen. C.H. Beck, M;nchen 2008, S. 112.
 Als Beispiel f;r den Sprachgebrauch selbst in der Wissenschaftstheorie: Lutz Danneberg: Epistemische Situationen, kognitive Asyemmtrien und kontrafaktische Imaginationen. In: Lutz Raphael, Heinz-Elmar Tenorth (Hrsg.): Ideen als gesellschaftliche Gestaltungskraft im Europa der Neuzeit: Beitr;ge f;r eine erneuerte Geistesgeschichte. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, M;nchen 2006, S. 206 (Anm. 30).
Wahrig – ein Wort, eine Schreibung: die Wahrig-Hausorthografie von A–Z. Wissen-Media-Verlag, G;tersloh 2006, S. 226.
 Deutsch-Englisch-;bersetzung f;r: haneb;chen dict.cc, abgerufen am 27. Mai 2021.
 Deutsch-Franz;sisch-;bersetzung f;r: haneb;chen dict.cc, abgerufen am 27. Mai 2021.
 Deutsch-Italienisch-;bersetzung f;r: haneb;chen dict.cc, abgerufen am 27. Mai 2021.
 Beliebte Fehler; hahneb;chen / haneb;chen korrekturen.de Portal f;r Rechtschreibung, abgerufen am 27. Mai 2021.
 Bairisches W;rterbuch


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