Bonner Lieder
Es ist zwoelf Uhr Mitternacht vergangen.
Alles still und ruhig.
Alles schlaeft. Es ist so gewesen ja seit langem.
Sogar die Gottesfunken flammen nicht davor, was schlaeft.
Der Schlaf hat alles mit seinem schwarzen Tuch bedeckt.
Belastend schweben schoene Sternlein da.
Was waget nun ein schweres Bein erheben,
Zerstoerrend treten in das Reich vom Schlaf?
In der Kerzenruhe ohne Klang und Stimme
Beruht des Dunkels zahrter Kuss.
Nun blitzend stuerzen sich des Fensters Scherben.
Die Sternlein fallen klingend nun auf Erdengrund.
Das schwere Bein zerriss das Tuch der Naechte.
Bald wird gewaltsam seine Macht.
Es stoert, es stich,t es glaenzet,
Zerreissend nun den Leib der Nacht.
2
Wie Blitze kommt es raubend hinein.
Vor Feuerfreude zittert jeder, gross und klein.
Und waeren nur Flammen auf der Erdengrund,
Wuerde ewig schlafen jeder Mund.
Die Angst des Feuers Wiege sei.
Sie hebt sich in die Hoehe mit dem Schein,
Vergroessert sich gluehend wie der Mund,
Erschreckend ja und ewig schoen.
3
Veraendert sich alles, was nur erscheint,
Doch alles erscheint sich zu aendern.
Ewigkeitsaenlich ist mir der Kuss aus Stein
Zwischen jungen Psycheja und Eros.
Zwischen den Lippen, zwischen den Herzen,
Die im Gestein nach einander schlagen,
Gluehet liebevoll in Seufzern und Aechzen
Ein Kuss zwischen Lippen und Herzen und Steinen.
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