Blaise Pascal glaubt

Kleine Zusammenfassung, wie Pascal von der zukünftigen Vergötterung der freimaurerischen Vernunft zum Glauben als Phänomen kam.
Christus sprach nie über Vernunft. Er sagte: Glaubt an Gott und glaubt an mich!
Und noch: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.
A.Roum

B.Pascal:
„Die Grö;e des Menschen ist darin groß , dass er sich als elend erkennt.. …aber es heiß t groß  sein, zu erkennen dass man elend ist.“  „Wir trachten  nach der Wahrheit und finden in uns nur Ungewissheit“. „Der Mensch ist nichts als ein Wesen voller Irrtum, der natürlich und unaustilgbar ist. Nichts zeigt ihm die Wahrheit.“ „Ich sehe ringsum nichts als Dunkelheiten.“
„Erkennet, was für ein Paradox ihr für euch selbst seid!“. „Was für eine Chimäre ist also der Mensch! Was für eine Novität, was für ein Monstrum, was für ein Chaos, was für ein Subjekt des Widerspruchs, was für ein Wunder! Richter aller Dinge, einfältige Erdenwurm; Verwalter des Wahren, Kloake der Ungewissheit und des Irrtums; Glanz und Auswurf des Alls.“ „…es ist nichts gewiss, dass alles ungewiss ist“. „Wenn ich die Verblendung und das Elend des Menschen sehe, wenn ich das ganze stumme All betrachte und den Menschen ohne Licht, sich selber überlassen und wie verirrt in diesen Winkel des Alls, ohne zu wissen, wer ihn dahin gestellt hat, wozu er dahin gekommen ist, was er werden wird, wenn er stirbt, unfähig zu jeder Erkenntnis – dann gerate ich in Entsetzen, wie ein Mensch, den man schlafend auf eine verlassene und schreckliche Insel gebracht hätte, und der erwachte, ohne zu erkennen, wo er ist, und ohne die Möglichkeit  von dort zu entkommen. Und über dies wundere ich mich, wie man über eine so erbärmliche Lage nicht in Verzweiflung gerät.“
So taucht vor Pascal die Möglichkeit der Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins auf. Sie aber tritt unter der Alternative von Gott und Nichts. „Wie ich nicht weiss woher ich komme, so weiss ich auch nicht, wohin ich gehe; und ich weiss nur, dass ich, wenn ich aus dieser Welt gehe, entweder in das Nichts oder in die Hände eines erzürnten Gottes falle, ohne zu wissen, welche dieser beiden Möglichkeiten ewiglich mein Teil sein wird. So ist mein Stand im Dasein, voller Schwachheit und Ungewissheit.“
Die Vernunft also scheitert im ganzen Umkreis des Denkens; das Philosophieren gelangt an unüberschreitbare Grenzen. In dieser Situation wendet sich Pascal ernstlich der christlichen Botschaft zu. Denn er erkennt: „Der Mensch ohne Gott existiert in der Unwissenheit über alles“.
Die „seltsame Verirrung“ des Menschen versteht Pascal als die Folge der Sünde der Menschheit. Der Mensch ist „sichtlich verirrt und aus seinem wahren Ort gefallen; er sucht ihn überall, in Unruhe und ohne Erfolg, in undurchdringlichen Finsternissen“. Im Ursprung also gibt es einen wahren Ort des Menschen; wir sind “auf einer Stufe der Vollkommenheit gewesen, von der wir unglückseligerweise herabgefallen sind“.
Nicht die Vernunft, sondern ein anderes im Menschen bewirkt die Möglichkeit wahrhafter Gewissheit. Es ist der Glaube, und der Ort des Glaubens ist nicht die Vernunft, sondern  das HERZ.  „Das Herz hat seine Vernunftgründe, die die Vernunft nicht kennt.“ „Es ist das Herz, das Gott fühlt, und nicht die Vernunft; das ist der Glaube: Gott fühlbar dem Herzen, nicht der Vernunft.“ Gott aber bleibt der „deus absconditus“, der verborgene Gott, offenbar nur in Jesus Christus. Darum ist der Glaube ein Wagnis, das freilich seine besondere Art von Gewissheit mit sich führt. So wird für Pascal zuletzt zur eigentlich philosophischen Aufgabe, sich dem Glauben zu beugen. „All eure Einsichten können nur dahin gelangen, zu erkennen, dass ihr in euch selber weder die Wahrheit noch das Heil finden werdet. Die Philosophen haben es  versprochen, aber sie haben es nicht vollbringen können“.


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