Liliputins in German -4162

Ein allgemeiner Tapetenwechsel muss endlich aufs Tapet gebracht werden ... "
Adolf Hitler im Jahre 1923

Liliputins. What, the heck, is this ?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101


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Etwas aufs Tapet bringen (und nicht aufs Tablett)

Redensart/Redewendung


Bedeutung
eine Sache (nicht) zur Sprache bringen – etwas (nicht) zur Verhandlungssache machen – etwas (nicht) auf die Tagesordnung setzen – etwas (nicht) zum Gespraechsgegenstand machen – etwas (nicht) zur Diskussion stellen – (nicht) die Aufmerksamkeit auf etwas lenken


Bedeutung
Der etwas altmodische und sicher nicht jedem gelaeufige Begriff Tapet geht auf das lateinische Wort tapes oder auch tapetium zurueck, das f;r Teppich steht und von dem auch die Tapete abgeleitet ist. Der Zusammenhang zwischen Tapet mit der Bedeutung Teppich und der uns vertrauten Tapete aus Papier wird deutlicher, wenn man weiss, dass Teppiche frueher keineswegs (nur) auf dem Fussboden lagen. Personen von Stand und Rang liessen auch die kahlen W;nde mit bildgewaltigen, kostbaren Wandteppichen verzieren. Und selbst auf den Tischen lagen fein gewirkte Teppiche. Dies galt natuerlich auch und erst recht f;r die Tische, an denen Versammlungen erlauchter Herren stattfanden. So gesehen, koennte die Redensart „etwas aufs Tapet bringen“ genauso gut „etwas auf dem Teppich ausbreiten“ lauten.

Aus dem lateinischen tapes wurde im Franzoesischen le tapis, was Teppich, Tischdecke, Matte bedeuten kann. Im 17. Jahrhundert, als unter dem Einfluss des franzoesischen Sonnenk;nigs (Ludwig XIV.) Franzoesisch die Modesprache an den meisten europaeischen Fuerstenhoefen war, hielt die Wendung „mettre (une question/affaire) sur le tapis“ auch bei uns Einzug und wurde unter Verwendung des bereits bekannten Tapets eingedeutscht. Gemeint war urspruenglich, etwas „so auf die Tischdecke bringen oder aufstellen, dass es jedermann besehen oder besprechen kann.“[2]

Um nicht unumstoessliches Wissen vorzugaukeln, wo nur – wenn auch gut begruendete – Wahrscheinlichkeiten vorgebracht werden koennen, muss erwaehnt werden, dass bereits im 18. Jahrhundert die Umstaende der Entstehung dieser damals noch sehr jungen Redensart nicht mehr mit letzter Gewissheit aufgeklaert werden konnten.[1]

Dem Umstand, dass in juengerer Vergangenheit Tische in Sitzungszimmern oft mit – warum auch immer – gruenem Tuch bezogen waren/sind, verdanken wir die Redewendung „etwas am gruenen Tisch verhandeln“.

Es heisst uebrigens „Tapeee“, nicht „Tapettt“. Wer sich unter dem Begriff absolut nichts vorstellen kann, bringt ersatzweise schon mal eine Sache aufs Trapez. Und selbst das Tablett muss bisweilen als Unterlage herhalten.



Beispiele
„Wir liessen ihn das auch merken, und um sich aus der Affaire zu ziehen und etwas anderes auf das Tapet zu bringen, griff er in die Tasche und zog ein Paket Spielkarten hervor.“
„Ob in Parteien oder Unternehmen, bei Verbaenden oder in den Gewerkschaften, zu wissenschaftlichen oder kirchlichen Fragen – immer wieder tauchen Zeitgenossen auf, die sich bestehenden Dogmen und althergebrachten Meinungen widersetzen, Bedenken anmelden, unliebsame Fragen aufs Tapet bringen und Fragen jenseits gelegter Denkgleise und Handlungsmuster zu stellen wagen.“
„Und bei Oesterreich hat man jetzt manchmal das Gefuehl, dass es ihnen eigentlich ganz recht ist, wenn das Thema Suedtirol nicht mehr auf dem Tapet steht.“
„Im Laufe der naechsten Monate kommt das auf das Tapet.“
„Was ich damit meine, ist, dass jemand auch unangenehme Punkte aufs Tapet bringen koennen sollte, ohne gleich als Quertreiber abgestempelt zu werden.“

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die Tapeten wechseln


umziehen; die eigene Umgebung veraendern; neu tapezieren; verreisen
den Job wechseln

"Man solle die 'Tapeten wechseln', man solle eine 'Wohlf;hl-Umgebung' aufsuchen, Spazierg;nge unternehmen und entspannende Literatur genie;en - was somit der Psycho-Hygiene dient, klingt eigentlich nach ganz gew;hnlichen Urlaubs- und Wellness-Empfehlungen"; "Unser eilfertiger Bewerber hat mit seinem Firmenwechsel zwar 'die Tapeten gewechselt', aber er hat im Eifer des Gefechts und vielleicht auch wegen der erfreulichen Gehaltserh;hung, die mit dem Wechsel verbunden war, v;llig ;bersehen, dass er im Prinzip wieder denselben Job angenommen hat wie zuvor"; "Wer sich zu Hause nicht mehr wohlf;hlt, sollte einen Tapetenwechsel vornehmen"; "Jeder Mensch braucht mal einen Tapetenwechsel, vor allem in der Ferienzeit"; "Nachdem sich das Jugend-Journal seit mittlerweile 13 Ausgaben in den gleichen Gew;ndern pr;sentiert, haben wir uns ein neues Outfit verpasst und sind jetzt guter Hoffnung, angenehm aufzufallen. Dass so ein Tapetenwechsel f;llig w;re, war uns eigentlich schon laengere Zeit klar"


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