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Teller leer essen
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Solvejg Hoffmann
von Solvejg Hoffmann
Sicher haben eure Eltern das auch schon einmal zu euch am Essenstisch gesagt: "Iss deinen Teller leer, dann gibt es morgen gutes Wetter!" Doch diese Redewendung entstand tats;chlich durch ein sprachliches Missverst;ndnis. Wir erz;hlen euch die Geschichte
Um eines vorweg zu nehmen: Die urspr;ngliche Redewendung hatte rein gar nichts mit dem Wetter zu tun! Die deutsche Redensart, wie wir sie heute kennen, entstand n;mlich durch ein gro;es Missverst;ndnis.
"Iss auf, dann gibt es morgen gutes Wetter!"
Hat jemand sich zu viel auf den Teller getan oder stochert unzufrieden im Essen herum, so sagt man redensartlich: "Iss auf, dann gibt es morgen gutes Wetter!" Besonders Eltern benutzen diesen Ausdruck gern, um ihre Kinder zum Weiteressen zu animieren.
Doch was sollte das Wetter mit dem eigenen Essteller zu tun haben? Und vor allem: Was passiert, wenn man selbst den Teller brav leer isst - aber der Nachbar nebenan die Reste auf dem Teller liegen l;sst? Gibt es dann ein Wetterchaos? Schnell kommt man zu dem Ergebnis, dass dieser Spruch ziemlicher Quatsch ist... Zu Recht!
Ein Fehler in der ;bersetzung aus dem Plattdeutschen
Die Redensart beruht n;mlich auf einer missverstandenen plattdeutschen Formulierung. Im Plattdeutschen lautete diese: "Et dien T;ller leddig, dann givt dat morgen goods wedder." Daraus wurde im Hochdeutschen dann schnell der Ausdruck "Iss deinen Teller leer, dann gibt das morgen gutes Wetter".
Doch bei dieser ;bersetzung unterlief ein Fehler: Denn "wedder" hei;t gar nicht "Wetter", sondern "wieder". Eigentlich m;sste es also korrekt hei;en: "Iss deinen Teller leer, dann gibt das auch morgen wieder etwas Gutes."
Es gibt ;brigens noch weitere deutsche Redewendungen, die durch ein Missverst;ndnis entstanden sind und die sich bis heute gehalten haben:
die Zauberformel "Hokus Pokus"
"Es zieht wie Hechtsuppe"
der Ausdruck "Mayday"
"Den Kopf in den Sand stecken"
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