***
Britisches 3-Zoll-Gesch;tz aus dem Ersten Weltkrieg, zerst;rt durch Rohrkrepierer am Rohrende. Museum f;r Illegale Einwanderung und Marine, Haifa
;sterreichisch-ungarische 10 cm M. 14 Feldhaubitze Modell 1914 nach Rohrkrepierer
Russische 3-Zoll-Kanone Modell 1902 in Jaroslawl
Ein Rohrkrepierer (in der Milit;rsprache Rohrzerspringer, Rohrzerscheller oder Rohrdetonierer genannt) ist ein Geschoss, das schon im Lauf einer Schusswaffe explodiert oder aus anderen Gr;nden nicht bestimmungsgem;; funktioniert.
Analogien
Im ;bertragenen Sinne bezeichnet man auch eine Ma;nahme, die in einem Misserfolg endet, als Rohrkrepierer. Auch eine Person, die kontraproduktiv handelt und Schaden anrichtet, wird mitunter so bezeichnet, ebenso als misslungen empfundene Witze und ;hnliches.
Bei Fehlfunktionen von Schusswaffen kann es vorkommen, dass Projektile im Lauf einer Waffe stecken bleiben. Im englischsprachigen Bereichen ist dies auch als „Squib load“ bekannt. Sofern wesentliche R;ckst;nde im Lauf verblieben sind, ist die Geschossvorlagenf;higkeit nicht mehr gegeben.
Bei der Verwendung von Torpedos sind ebenfalls Rohrkrepierer bekannt.
In einigen Gebieten der Schweiz wird ein Rohrkrepierer umgangssprachlich als Rohrz;nder bezeichnet. Diese Bezeichnung ist im ;brigen deutschsprachigen Raum jedoch weitgehend unbekannt.
Ursachen im Bereich der Artillerie
H;ufigste Ursache f;r Rohrkrepierer sind hei;geschossene Rohre. Diese treten meist dann auf, wenn Schnellfeuer ;ber einen l;ngeren Zeitraum geschossen wurde. Auch verzogene Gesch;tzrohre durch Feindeinwirkung, Fehler beim Einstellen der Z;nder f;r die Munition oder vergessene Reinigungsger;te im Lauf wie Lappen oder B;rsten k;nnen Ursache f;r Rohrkrepierer sein.
;berhitzung
Wenn ein Artilleriegesch;tz Schnellfeuer schie;en muss und dabei nicht gek;hlt werden kann, werden sowohl die Kammer als auch das Rohr stetig gro;er Hitze ausgesetzt. Anders als panzerbrechende Geschosse bestehen Sprenggeschosse aus d;nnwandigen Materialien. Das erh;ht die Splitterwirkung am Einschlagsort. Ist das Rohr indes zu hei; geschossen, k;nnen die d;nnen Geschossw;nde die Hitze nicht mehr vom Sprengsatz fernhalten und bringen das Geschoss vorzeitig zur Detonation. Gleiches kann dem Z;ndmechanismus widerfahren. In beiden F;llen „krepiert“ das Geschoss im Rohr oder kurz danach. Munitionswarte sprechen von „kochender Munition“, das hei;t Munition, die durch ;berhitzung vorzeitig oder unbeabsichtigt detoniert. Beim Rohrkrepierer ist dieser Vorgang extrem beschleunigt.
Verzogene Rohre
Durch fehlende Wartung, ;berm;;igen Einsatz oder extremes Schnellfeuer kann sich ein Gesch;tzrohr verziehen, das hei;t eine Kr;mmung aufweisen. Normalerweise w;rde ein solches Gesch;tz ausgesondert oder ersetzt. In bestimmten Gefechtssituationen ist dies nicht m;glich. Dann kann die Kr;mmung dazu f;hren, dass ein Geschoss einfach stecken bleibt. Diese Gefahr besteht besonders bei gro;kalibrigen Gesch;tzen mit hoher Treibladung, starker Hitzeentwicklung und langen Geschossen.
Rohre k;nnen sich auch durch Ausdehnung oder Ausgl;hen nach innen verengen, oft asymmetrisch oder an bestimmten Schwachstellen. Hierbei muss das Geschoss auch bei einem zwischenzeitlich erkalteten Rohr eine Engstelle passieren und kann unter gro;er Hitzewirkung verformt werden oder seitlich aufrei;en.
Z;nder
H;ufig werden beim Verschuss Zeitz;nder eingesetzt. Sie sollen sowohl ;ber, auf oder in der Erde als auch noch sp;ter detonieren, um eine gr;;tm;gliche Wirkung zu erzielen. Falsch eingestellte oder fehlerhafte Z;nder k;nnen zu Rohrkrepierern f;hren.
Vergessene Reinigungsger;te
Rohre werden gereinigt, das hei;t mit Lappen durchzogen oder mit speziellen B;rsten ausgekehrt. Werden solche Ger;te im Rohr vergessen, kann sich das Geschoss blitzartig im Lauf verkeilen, deformieren und detonieren. Bei ;lteren Aufschlagz;ndern konnten diese beim Kontakt mit dem Ger;t z;nden, moderne Aufschlagz;nder aktivieren sich erst nach dem Austritt des Projektils aus dem Lauf und z;nden ohne vorherige Einwirkung der Eigendrehung (Drall) nicht oder schwerer.
Vergessene Reinigungsger;te kamen vermehrt bei ;lteren Bautypen vor, bei denen die Rohre nach einer bestimmten Anzahl von Sch;ssen unmittelbar w;hrend der Gefechtssituation hektisch geputzt werden mussten, um betriebsbereit gehalten zu werden. Dies ist heute durch die Verwendung moderner schmaucharmer Treibladungen und ver;nderter Bauformen f;r Rohre nicht mehr so oft n;tig und kann deshalb auf die Gefechtspausen verlegt werden, wenn f;r diese T;tigkeit und entsprechende Nachkontrollen mehr Zeit zur Verf;gung steht.
Sprengpatronen
Beh;lter f;r Sprengpatrone Z (Spr.Patr.Z.)
Sprengpatronen wurden genutzt, um Gesch;tze unbrauchbar zu machen, wenn die Situation dies erforderte. Beim R;ckzug deutscher Verb;nde im Zweiten Weltkrieg konnten nicht immer alle Gesch;tze geborgen werden. Um diese Gesch;tze nicht als Waffen an gegnerische Einheiten zu verlieren wurden Gesch;tze mit Sprengpatronen oder auf andere Weise unbrauchbar gemacht. Die sogenannte Sprengpatrone Z (Spr.Patr.Z.) war f;r unterschiedliche Kaliber verf;gbar und wurde in solchen F;llen eingesetzt, um Gesch;tze ohne Personengef;hrdung zu zerst;ren.[6]
H;ufigkeit
Um 1904 wurden grunds;tzliche Probleme mit Rohrkrepierern zu englischen Drahtkanonen bei der Kaiserlich Japanischen Marine bekannt. Zu sieben von sechzehn Gesch;tzen der Kriegsschiffe Mikasa, Asahi, Shikishima und Fuji wurden Probleme mit Rohrkrepierern berichtet.[7]
Im Ersten Weltkrieg war der Rohrkrepierer ein h;ufiges Problem, mit dem die k;mpfenden Artilleristen besch;ftigt waren. Die Gesch;tze standen, wie z. B. an der Somme, im Dauergefecht und konnten nur selten herausgel;st werden. So kam es h;ufig zu Unf;llen ohne Feindeinwirkung, die ma;geblich auf Rohrkrepierer zur;ckzuf;hren waren. Es gab uneinheitliche Richtlinien zur Dauer des Gebrauchs der Gesch;tze, so dass diese nach Augenma; und Erfahrung der Artilleristen so lange benutzt wurden, bis ein Rohrkrepierer zu wahrscheinlich wurde. Man arbeitete sich an eine subjektiv eingesch;tzte Grenze heran, bevor dem Rohr eine Pause zur Abk;hlung gegeben wurde. Der dann bereits eingetretene Verzug lie; sich nicht genau abmessen. Auch die Qualit;t der Munition war je nach Kriegszeitpunkt und Herkunft unterschiedlich. Es gab Chargen mit h;herer Fehlerquote, deren Verwendung die Artilleristen misstrauten.[8]
;berhitzung und Rohrverkr;mmung wurden bis zum Zweiten Weltkrieg durch verbesserte Material- und Verarbeitungseigenschaften sowie ver;nderte Bedienungsrichtlinien (regelm;;ige Kontrollen) weitgehend als Ursache f;r Rohrkrepierer ausgeschaltet. Aufgrund der normalen Abnutzung der Rohre und damit einhergehend ver;nderten ballistischen Eigenschaften wurde seitens der Industrie verst;rkt regul;r geplante Feldlieferung von Ersatzrohren f;r verschiedene Typen durchgef;hrt, was auch den baldigeren Austausch von ausgegl;hten oder verzogenen Rohren erm;glichte. Dennoch kam es auch noch im Zweiten Weltkrieg immer wieder zu solchen Unf;llen, insbesondere bei Materialknappheit oder schweren Gefechten. Bei neuerer Artillerie ist die Zahl der Rohrkrepierer auf ein Minimum reduziert und wird fast immer auf fehlerhafte Munition zur;ckgef;hrt.
Auswirkungen
Die Auswirkungen k;nnen f;r Personen im Nahbereich t;dlich sein, weil die Sprengung einer Waffe ernsthafte Verletzungen nach sich ziehen kann.
Siehe auch
Versager (Sprengtechnik)
Blindg;nger
Literatur
Shelford Bidwell: Landkrieg im 20. Jahrhundert. Gondromverlag, Bayreuth, 1978
Herman Frobenius, Milit;rlexikon (Handw;rterbuch der Milit;rwissenschaften), Verlag Martin Oldenburg, 1901, (Volltext bei Archive.org)
Charles Griffon, Henri Cl;ment, Jean Albert ;douard M;ra: Recueil de documents militaires allemands de la grande guerre, 1914-1918, pub. pour la premi;re fois avec l'autorisation de Grand Quartier g;n;ral, ; l'usage des ;coles militaires, Librairie Chapelot, Paris, 1920
E. Hartmann, Technik und Wehrmacht, Kriegstechnische Zeitschrift, E. S. Mittler, 1906 (Volltext bei Archive.org)
Einzelnachweise
Herman Frobenius: Milit;rlexikon, Seite 279, Eintrag: Geschosswirkung
Great Britain War Office: Vocabulary of German Military Terms and Abbreviations
Duden, Eintrag: Rohrkrepierer
Brad Fitzpatrick: Shooter's Bible Guide to Concealed Carry, Skyhorse Publishing, Inc., 2013, ISBN 978-1-62087-580-3 Seite 84 „Squib loads“
Heinz Trompelt: Eine andere Sicht: Tatsachenbericht eines Torpedo-Obermech. Maat und F;hnrich z. S. Gefahren auf U-459 und U-172 Seite 93 „Spektakul;re U-Boot-F;lle“
H.Dv. 305: Munitionsbehandlung, Anhang 4: Merkblatt ;ber Sprengpatronen Z 34 bis Z 500. In: Heeresdienstvorschrift. Wehrmacht, abgerufen am 13. April 2021.
E. Hartmann: Technik und Wehrmacht, Kriegstechnische Zeitschrift v. Bahn, Erstes Heft, Seite 1
Griffon: Recueil de documents militaires allemands Seite 116 „Befehl f;r die Sperrf. Artl.“
Kategorien: Gesch;tzFachsprache (Waffentechnik)
***
Squib load
From Wikipedia, the free encyclopedia
Jump to navigationJump to search
This article is about malfunctioning cartridges. For gunshot wound special effect, see bullet hit squib. For small explosive charges, see squib (explosive). For cartridges without bullets, see blank (cartridge).
British-made three-inch coastal gun damaged by a squib
A squib load, also known as a squib round, pop and no kick, or just a squib, is a firearm malfunction in which a fired projectile does not have enough force behind it to exit the barrel, and thus becomes stuck. This type of malfunction can be extremely dangerous, as failing to notice that the projectile has become stuck in the barrel may result in another round being fired directly into the obstructed barrel, resulting in a catastrophic failure of the weapon's structural integrity.
Contents
1 Causes
2 Diagnosis
3 See also
4 References
Causes
Squib rounds are possible in all firearms. They are most often caused by negligence in the powder loading process (insufficient or no powder load), or a failure of the primer to ignite the powder at all. In the case of no gunpowder in the cartridge, the primer, when struck, produces just enough force to push the bullet into the barrel but no further. Subsequent rounds will pile up in a very strong weapon or destroy a weaker one. While this occurs most often because of handloading by inexperienced reloaders, squib loads are known to occur even in reputable factory brands. Other causes include deformed bullets and attempting to fire a bullet which is slightly too large for the barrel, although both of these scenarios would more likely result in some variety of catastrophic failure instead of a squib.
A weapon that has been subjected to the abuse of a stuck bullet then had another one fired, will display a slight bulge in the barrel at the site of the original stuck bullet (provided the weapon survives). This bulge sometimes presents itself as a ring around the barrel or can be detected by sliding one's fingers along the barrel to check for this occurrence should no ring be seen.
A well-known example of a squib load is one that killed actor Brandon Lee on the set of the film The Crow. A squib from an improperly made dummy round (no powder charge, but with a bullet and a live primer) from a previous scene was stuck inside the barrel and propelled from the same weapon which had been negligently loaded with a blank cartridge, striking Lee in the abdomen and killing him.
Diagnosis
Signs of a squib include:
Much quieter and unusual discharge noise. Smaller or empty powder loads, combined with the primer discharge echoing in the casing or barrel, produce an unusual noise. This noise is often called a "ping" or "pop", rather than the expected "bang" of a standard shot.
Lighter or nonexistent felt recoil force. Lower force on the projectile, insufficient to clear the barrel, translates to a lower recoil force, which may be completely absorbed by the firearm's recoil mechanisms.
Discharge from the ejection port or cylinder gap, instead of the barrel. The primer and any burned powder produce smoke, less than a standard load, which cannot be vented through the barrel as normal.
Failure of the action to cycle (in automatic or semi-automatic firearms). Recoil operated, blowback, and blowforward semi-automatic designs rely on the recoil force to eject the spent casing and cycle the next round. Lighter recoil force may not be sufficient to cycle the action. Likewise, gas operated firearms may have insufficient volume of gas to cycle the weapon.
Squib loads are also referred to as "pop and no kick", in recognition of the above symptoms.
See also
Hang fire
Squib (explosive)
References
This article includes a list of references, related reading or external links, but its sources remain unclear because it lacks inline citations. Please help to improve this article by introducing more precise citations. (September 2010) (Learn how and when to remove this template message)
Gun Tests Magazine, "Reloading Safety, Equipment and Procedures: Part 1", Belvoir Publications, Inc, 1997. Accessed May 10, 2007.
Everything2.com., Performing combat S.P.O.R.T.S., Accessed June 3, 2007.
Sporting Arms and Ammunition Manufacturers' Institute (SAAMI), "Glossary of Industry Terms, L", Accessed May 10, 2007.
Свидетельство о публикации №122082300793