Liliputins in German -3936

Vizeadmiral Schoenbach hat alle Chancen den Weltmeistertitel im Aus-dem Ruder-Kommen und Zurueckrudern zu gewinnen ... "
Oliver Zeidler



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UKRAINE tobt: "Deutsche Arroganz und Groessenwahn" - EKLAT - Marine-Chef Schoenbach zurueckgetreten
Jan 23, 2022


WELT

Der Inspekteur der Deutschen Marine sorgt mit Aeusserungen zum russischen Praesidenten Putin und dem Ukraine-Konflikt fuer schwere Irritationen. Die Ukraine bestellt die deutsche Botschafterin ein. Der Vizeadmiral wird binnen Stunden auf eigene Bitte abgeloest.

Der Inspekteur der Deutschen #Marine, Kay-Achim Schoenbach, raeumt seinen Posten nach umstrittenen Aeusserungen zum Ukraine-Konflikt. Das teilte das Verteidigungsministerium am Samstagabend den Obleuten im Bundestag mit, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Zuvor hatte das ukrainische Aussenministerium die deutsche Botschafterin in der Ukraine, Anka Feldhusen, einbestellt. Das Verteidigungsministerium in Berlin distanzierte sich von Schoenbachs Aeusserungen. Dieser werde «auf eigene Bitte» abgeloest und zunaechst von Konteradmiral Jan Christian Kaack ersetzt, bis eine Nachfolge gefunden sei.

Vizeadmiral Schoenbach hatte bei einem Auftritt in Indien Verstaendnis fuer den russischen Praesidenten Wladimir Putin geaeussert. «Was er wirklich will, ist Respekt auf Augenhoehe. Und - mein Gott - jemandem Respekt entgegenzubringen, kostet fast nichts, kostet nichts. Also wuerde man mich fragen: Es ist leicht, ihm den Respekt zu geben, den er fordert - und den er vermutlich auch verdient.»

Er sehe die groessere Bedrohung in China, sagte er. «Selbst wir, Indien, Deutschland, brauchen Russland, weil wir Russland gegen China brauchen», so Schoenbach. Er sei ein strengglaeubiger Katholik, und Russland sei ein christliches Land - «obwohl Putin ein Atheist ist, das ist egal. Dieses grosse Land, auch wenn es keine Demokratie ist, auf unserer Seite als bilateralen Partner zu haben, (...) haelt moeglicherweise Russland von China fern.»

Schoenbach sagte zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine: «Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nicht zurueckkommen.» 2014 hatte Russland die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim annektiert. Im Osten des Landes kaempfen seither von Moskau unterstuetzte Rebellen gegen die prowestliche Regierung in Kiew. Angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarsches in der Naehe der Ukraine wird im Westen befuerchtet, dass der Kreml einen Einmarsch in das Nachbarland planen koennte. Schoenbach sagte, dass sich Russland ukrainisches Territorium aneignen wolle, sei «Nonsens».

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte der dpa: «Die Aeusserungen entsprechen in Inhalt und Wortwahl in keiner Weise der Position des Bundesverteidigungsministeriums.» Schoenbach selbst teilte am Abend ueber die Pressestelle der Marine mit: «Ich habe soeben die Frau Bundesministerin der Verteidigung gebeten, mich von meinen Aufgaben und Pflichten als Inspekteur der Marine mit sofortiger Wirkung zu entbinden.» Er erklaerte: «Meine in Indien gemachten unbedachten Aeusserungen zu Sicherheits- und Militaerpolitik lasten zunehmend auf meinem Amt. Um weiteren Schaden von der Deutschen Marine, der Bundeswehr, vor allem aber der Bundesrepublik Deutschland zu nehmen, halte ich diesen Schritt fuer geboten.» Ministerin Christine Lambrecht (SPD) habe sein Gesuch angenommen.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), teilte mit: «Vizeadmiral Schoenbach hat mit seinen Aeusserungen die europaeische Sicherheitsstruktur und das Voelkerrecht in Frage gestellt. Sein Ruecktritt ist folgerichtig.»

Das ukrainische Aussenministerium erklaerte zur Einbestellung der deutschen Botschafterin in einem Schreiben, es gehe um die «Unannehmbarkeit der Aeusserungen des Oberkommandierenden der Kriegsmarine Deutschlands, Kay-Achim Schoenbach.» Unter anderem gehe es um dessen Aussage, «dass die Krim niemals in den Bestand der Ukraine zurueckkehren wird und dass unser Staat den Mitgliedskriterien fuer die Nato nicht entsprechen wird».

Die Ukraine monierte zudem noch einmal, dass Deutschland keine Verteidigungswaffen an das Land liefern wolle: «Wir druecken unsere tiefe Enttaeuschung anlaesslich der Position der Regierung Deutschlands ueber die Nichtgewaehrung von Verteidigungswaffen an die Ukraine aus.»

Die Ukraine hatte Deutschland wiederholt um Waffenlieferungen gebeten. Die Bundesregierung hat bisher an ihrem klaren Nein festgehalten. Bundesverteidigungsministerin Lambrecht sagte der «Welt am Sonntag»: «Waffenlieferungen waeren da aktuell nicht hilfreich - das ist Konsens in der Bundesregierung.»


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