Liliputins in German -3821

1933 haben die Nazis die Kommis aus den roten Socken gehauen ... "
Erich Muehsam


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Socken-Redewendungen

   
Im deutschen Sprachgebrauch gibt es unz;hlige Sprichw;rter und Redewendungen. In diesem Blogbeitrag erkl;ren wir Ihnen vier mehr oder weniger bekannte Redewendungen, die in irgendeiner Art und Weise mit dem Begriff „Socken“ zusammenh;ngen.

Jemanden aus den Socken hauen

Diese Redewendung ist in unserem Sprachgebrach besonders weitverbreitet. Wenn wir jemanden aus den Socken hauen, ist es uns gelungen, diese Person durch unser Handeln sehr stark zu beeindrucken.

Aus den Socken kippen

Die zweite Redewendung geht von der Bedeutung in eine ;hnliche Richtung, wie die erste. Aus den Socken kippen kann man aber sowohl vor ;berraschung, als auch aufgrund von M;digkeit. Mit dieser Redewendung werden h;ufig negative Aspekte konnotiert. Wird beispielsweise jemand ohnm;chtig oder stolpert ;ber seine eigenen F;sse kann man ebenfalls sagen, diese Person sei aus den Socken gekippt.

Sich auf die Socken machen

Von dieser Redewendung machen wir oft Gebrauch, wenn eine Verabredung kurz bevorsteht und wir aufbrechen m;ssen. „Sich auf die Socken machen“ ist eine galante M;glichkeit, seinem Gegen;ber zu vermitteln, man m;sse sich nun verabschieden.

Bis die Socken qualmen

Beim Laufen entsteht Reibung im Schuh. Reibung wiederum verursacht W;rme. Selbstverst;ndlich werden ihre Socken bei normalem Gebrauch nie zu qualmen beginnen. Weil der Mensch dann und wann gerne zur ;bertreibung neigt, ist im Zusammenhang mit starker k;rperlicher Bet;tigung irgendwann die Redendung „bis die Socken qualmen“ entstanden.

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Einen Sockenschuss haben
Die Redewendung "einen Sockenschuss haben" deutet darauf hin, dass jemand nicht ganz bei Sinnen ist. Diese Redewendung ist vielleicht zu Kriegszeiten entstanden.


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Rote Socke
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Plakat der Rote-Socken-Kampagne der CDU 1994
Der Begriff rote Socke ist eine meist abwertend gemeinte Bezeichnung f;r eine politisch links stehende Person.
Inhaltsverzeichnis
• 1Geschichte der Bezeichnung
• 2Rote-Socken-Kampagne
• 3Siehe auch
• 4Einzelnachweise
• 5Weblinks
Geschichte der Bezeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Ursprung der Bezeichnung ist unbekannt. Sie wurde bereits w;hrend der 68er-Bewegung verwendet. Sie wurde auf das aus dem Jiddischen und Rotwelschen stammende Schimpfwort „Gesocks“ bezogen.[1][2] In der DDR war „rote Socke“ eine sp;ttische Bezeichnung f;r Mitglieder der SED, die keiner Kritik zug;nglich waren.[3]
Rote-Socken-Kampagne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
 
Handschlag SPD/PDS auf einem CDU-Wahlplakat aus dem Jahr 1998
Rote Socken diente in den 1990er Jahren als polemischer Begriff und teilweise als Wahlkampfmotiv, mit dem politische Gegner Mitglieder der PDS bezeichneten. Verbreitet wurde der Begriff vor allem im Wahlkampf zur Bundestagswahl 1994 durch Gro;fl;chenplakate der CDU, die damit eine von der CDU unterstellte m;gliche Koalition aus SPD und PDS bzw. Tolerierung einer rot-gr;nen Minderheitsregierung durch die PDS ansprach. Eine solche Minderheitsregierung war kurz zuvor erstmals in Sachsen-Anhalt gebildet worden (Magdeburger Modell). Dargestellt war eine W;scheleine, an der an einer gr;nen Klammer eine rote Socke baumelte. Der Slogan der Wahlkampfplakate lautete: „Auf in die Zukunft, aber nicht auf roten Socken“. Insbesondere der damalige Generalsekret;r der CDU, Peter Hintze, forcierte diese Kampagne. Der Historiker Philipp Ther sieht diese Anspielung auf Emotionen des Kalten Krieges als mitentscheidend f;r den knappen Wahlsieg von Kohls schwarz-gelber Koalition.[4]
Die PDS selbst nahm die Kampagne offensiv auf und deutete sie als Werbung f;r sich selbst um. Zahlreiche eigene Werbeartikel, beispielsweise „echte“ rote Socken, wurden produziert. Auch andere Parteien, wie die FDP, nahmen das Motiv f;r eigene Kampagnen auf.
Bei der Bundestagswahl 1998 versuchte die CDU eine Neuauflage der Kampagne, die Roten H;nde. Nachdem der damalige sachsen-anhaltische SPD-Ministerpr;sident Reinhard H;ppner nach der Landtagswahl verk;ndet hatte, weiterhin eine Minderheitsregierung mit Duldung der PDS bilden zu wollen, versuchte die CDU, dies f;r ihren Bundestagswahlkampf zu nutzen. Das Plakat zeigte das abgewandelte Logo der SED, das den H;ndedruck zwischen Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl darstellt. Die CDU erg;nzte den Schriftzug: Wir sind bereit SPD PDS; darunter Aufpassen Deutschland! CDU.
Die Rote-H;nde-Kampagne war jedoch nicht erfolgreich. Die SPD war sich innerlich einig, dass eine Zusammenarbeit auf L;nder- und kommunaler Ebene in den neuen Bundesl;ndern mit der PDS m;glich w;re, im ganzen Bundesgebiet jedoch nicht in Frage k;me. Sie konterte kurz darauf mit einem Plakat, das zerl;cherte rote Socken zeigte und den Schriftzug Worauf sie sich bei der CDU verlassen k;nnen: immer dieselbe Politik, immer dieselbe Reklame, keine neuen Ideen trug. Innerhalb der CDU jedoch sorgte die Aktion f;r Streit. F;hrende ostdeutsche Landespolitiker distanzierten sich vom Plakat, als sich zeigte, dass die Parteibasis in den ostdeutschen L;ndern das Plakat nur vereinzelt oder gar nicht aufh;ngte.
Der Gesch;ftsf;hrer des Forsa-Instituts Manfred G;llner sagte im Vorfeld der Bundestagswahl 2009 zu etwaigen Wiederbelebungsversuchen der Kampagne: „So eine platte Kampagne kann man heute nicht mehr fahren.“ Der Politikberater Peter Radunski, ehemaliger Wahlkampfmanager der CDU, warnte in der taz: „F;r entt;uschte Sozialdemokraten w;re das eine Motivation, doch noch zur Wahl zu gehen.“ Der Politologe Franz Walter sagte in einem Interview, niemand bef;rchte mehr den Untergang Deutschlands, wenn Heiko Maas im Saarland mit den Stimmen der Linken Ministerpr;sident w;rde, „und im Osten Deutschlands ist jede Rote-Socken-Kampagne eine Art Konjunkturprogramm f;r die Linke.“[5]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
• Lagertheorie (Politik)
• Freiheit statt Sozialismus
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. ; Elmar Seebold (Bearb.): Kluge. Etymologisches W;rterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 2002, ISBN 3-11-017472-3.
2. ; Manfred W. Hellmann: Das einigende Band?: Beitr;ge zum sprachlichen Ost-West-Problem im geteilten und im wiedervereinigten Deutschland. Herausgegeben von Dieter Herberg. Narr Francke Attempto Verlag, 2008, ISBN 978-3-8233-7385-8, S. 395 (google.de [abgerufen am 7. September 2021]).
3. ; Birgit Wolf: Sprache in der DDR: ein W;rterbuch. Walter de Gruyter, 2000, ISBN 3-11-016427-2, S. 194.
4. ; Philipp Ther: Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa. Suhrkamp, Berlin 2014, S. 280.
5. ; Union scheut die platte Parole. In: Spiegel Online, 1. September 2009.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
• Peter Hintze stellt Rote-Socken-Kampagne vor (1994)
Kategorien:
• Politikgeschichte (Deutschland)
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