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Irgendwann
hat ihre Seele sich entschieden.
Sie hat sich entschieden,
einen neuen Weg einzuschlagen.
Den Weg der Heilung.
Den Weg der Liebe.
Den Weg der Auferstehung,
der heiligen Frau in ihr.
Sie wusste nicht,
dass diese Entscheidung die mutigste war, die sie je getroffen hatte,
denn sie hatte sich nicht bewusst entschieden.
Sie dachte immer,
sie koenne lieben und geliebt werden,
so wie alle.
Sie dachte immer,
es sei ihr nur nicht tief genug.
Diese Tiefe,
dieses Verschmelzen der Seelen,
ja,
das wollte sie.
Das und nichts weniger.
Sie hatte eine sehr romantische Vorstellung davon
und in ihrer Vorstellung fehlte ihr nur der "richtige" Mann.
Sie wusste nichts.
Gar nichts.
Das Leben lehrte sie.
Sie bekam den richtigen Mann.
Immer.
Wenn sie davonlief,
weil sie es nicht aushalten konnte,
den Schmerz, den er ihr hoch holte,
schickten sie ihr den naechsten.
Irgendwann konnte sie nicht mehr weglaufen,
sie musste sich stellen und
sie wurde in die Hoelle geschickt.
Immer wieder aufs Neue.
F;r jedes betteln,
jedes zappeln,
jedes trotzige "ich will aber“  und jedes verzweifelte
"warum denn nicht "
wurde ein Holzscheit nachgelegt.
Alles,
wirklich alles was sie je glaubte zu sein,
zu wissen,
ja sogar zu f;hlen,
wurde verbrannt.
Jedem Schmerz,
jeder Angst,
musste sie sich stellen.
Immer wieder und
immer wieder und
immer wieder.
Die Flammen brannten nieder,
und legten frei.
Heute gedenkt sie in Demut ihrer Gefallenen:
Der Wertlosigkeit,
der Bed;rftigkeit,
der Verlustangst,
der Angst vorm Alleinsein
und vielen anderen.
All ihre treuen Begleiter sind im Feuer verbrannt und erscheinen ihr nur manchmal noch als Geist,
im Geist.
Geblieben ist die Hingabe.
Die Hingabe an das Leben und ein tiefes Vertrauen.
Sie ist neu geboren,
aus ihrem eigenen Becken auferstanden,
bereit zu wachsen und den kleinen Funken Hoffnung neu zu entzuenden zu ihrem Lebensfeuerwerk...


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