Август фон Платен Две розы

ДВЕ РОЗЫ

Шиповник

Смеюсь я над бесстыжею сестрицей,
Что чванится с моим забором рядом!
Своей красой искусственной гордится,
А я горжусь естественным нарядом.
Сейчас она в цвету, она – царица,
Но скоро осень пролетит над садом,
Останется лишь стебель, всё исчезнет,
А плод мой сладкий даже не померкнет.

Махровая роза

Я украшение и гордость сада!
Кого бранишь ты, жалкий куст заборный?
Меня земля поить нектаром рада
Меня ласкает ветерок проворный,
Дарю я миру море аромата,
Любимица поэтов я, бесспорно.
Как смеешь ты глумиться надо мною
Клеймя меня моей же красотою?

Шиповник 

Взгляни вокруг, на сад, равнину, поле!
Цветёт и персик, только не бесплодно,
А виноград, раскинувшись на воле,
Дарует запах винам благородным.
И зверь любой, своей покорный доле,
Дань отдаёт велениям природным.
Лишь ты к плодоношенью не стремишься,
А красотой искусственной кичишься.

Махровая роза

Пусть я тебе обязана корнями,
И недоступно мне плодоношенье,
Благодарю природу не плодами,
Круг замыкаю красотой цветенья:
А разве не художник ли руками
Из камня высекает все творенья?
Склонись же перед тем, что совершенно,
Что и без продолжения бесценно.

Шиповник

Искусство славить вправе ты, сестрица!
Благодаря ему царишь бесплодно,
Но эта клумба для тебя – темница,
Где восседаешь ты в кругу почётном.
А у меня в кустах гнездятся птицы,
И я расту, где захочу, свободно,
В лесах, горах, полях, мне всюду рады
Тебя ж вообще не видно за оградой.

Махровая роза

В сердцах людей мой образ будет вечно,
Но тем, кому доступно совершенство.
Мой аромат в духах увековечат,
Сплетут венки любовного блаженства:
И боги, чем горжусь я бесконечно,
Живут в листве, диктуя верховенство,
На лепестках, как ароматном троне.
И небо сладко спит в моём бутоне.

August von Platen 1796 - 1835
Die beiden Rosen

Die Hagerose
Wie ich die buhlerische Schwester höhne,
Die hier sich neben meiner Hecke brüstet!
Sie dankt sich selbst dem Witz der Menschensöhne,
Indes Natur allein mich ausgerüstet.
Nun blüht sie voll und üppig zwar, die schöne,
Doch bald im Herbste steht sie da verwüstet,
Ein leerer Stengel, und sie selbst verschwunden,
Wenn süβe Frucht noch wird bei mir gefunden.

Die gefüllte Rose
Ich prang im Beet mit tausend goldnen Scheiben,
Was schiltst du? Bleib an deinem dorn'gen Hage!
Mich, die die Erde läβt im Safte treiben,
Mich, die der Wind umneckt mit leiser Klage,
Ja mich, von welcher alle Dichter schreiben,
Daβ ich ein Meer von Duft im Herzen trage,
Mich höhnst du, die so viel vermag zu gelten,
Und unnatürlich wagst du mich zu schelten?

Die Hagerose
Blick um dich her im Garten, im Gefilde!
Es blüht der Pfirsichbaum, doch nicht vergebens,
Die Rebe würzt mit Wohlgeruch, die milde,
Doch sie verleiht auch ew'gen Trank des Lebens;
Das Tier der Flur, das zahme wie das wilde,
Genieβet keines flüchtigen Bestrebens:
Erneutes Wesen quillt aus ihrem Triebe,
Doch ohne Frucht ist deine böse Liebe.

Die gefüllte Rose
Dir zwar verdank ich all mein Sein auf Erden,
Und mir verdankt kein andres Sein das seine,
Mir gönnt Natur, auch nutzlos froh zu werden,
Den Kreis zu schlieβen, den sie zog, die Reine:
Ruft nicht ein Bildner menschliche Gebärden
Verklärt hervor aus einem bloβen Steine?
Bewundrung muβ sich den Gestalten beugen,
Die nichts, weil sie vollendet sind, erzeugen.

Die Hagerose
Du rühmst mit Recht die Kunst, o schnöde Schwester!
Du rufst sie an, du hast ihr viel zu danken:
Sie knüpfte dich an ihre Stäbe fester,
Du würdest ratlos sonst im Beete schwanken.
Ich trag im Laube wilde Vogelnester,
Um öde Felsen schling ich meine Ranken,
Wer dort mich findet, wird ans Herz mich drücken,
Du wirst im Garten wenige beglücken.

Die gefüllte Rose
Mich aber wird zu preisen nie vergessen,
Wem Sinn für das Vollkommene gegeben,
Man wird aus mir das feinste Wasser pressen,
Man wird aus mir die schönsten Kränze weben:
Die Götter selbst, ich darf mich rühmen dessen,
Die Götter führen ein unsterblich Leben
In dieser Blätter duftigem Gewimmel,
In meiner Knospe schläft der ganze Himmel.