Liliputin in German -1791

Ich verbitte mir zu behaupten, dass ich beim Dreh von "Der letzte Tango in Paris" die Schauspielerin Maria Schneider untergebuttert habe ... "
Bernardo Bertolucci


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Der letzte Tango in Paris (Originaltitel: Ultimo tango a Parigi) ist der sechste Spielfilm des italienischen Filmautors Bernardo Bertolucci aus dem Jahr 1972. Der Film erzдhlt von einem Amerikaner und einer jungen Franzцsin, die sich in einer Pariser Wohnung zu Gesprдchen und Sex treffen. Das Werk polarisierte die Kritik, einige Sexszenen wurden als inakzeptabel und erniedrigend empfunden. Die Bewertungen reichten von der Anerkennung als Meisterwerk bis hin zu entsetzter Ablehnung.

Vorьbergehend von ZensurmaЯnahmen betroffen, geriet der Film zu einem kassentrдchtigen Skandalerfolg, der dazu beitrug, den etwas verblassten Starruhm des Hauptdarstellers Marlon Brando wieder aufzupolieren. Bertolucci erlaubte Brando, in einigen Szenen zu improvisieren und Erlebnisse aus seinem Erfahrungsschatz einflieЯen zu lassen. Thematisch kreist der Film um den Daseinsschmerz und die Unterdrьckung des Individuums durch gesellschaftliche Institutionen und Erwartungen.

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Handlung

Der 45-j;hrige Amerikaner Paul lebt seit einiger Zeit in Paris. Seine franzoesische Frau Rosa hat sich gerade umgebracht. Er trifft auf Jeanne, eine 20-jaehrige Franzoesin, die so vor sich hinlebt. Beim Besichtigen einer Wohnung kommt es abrupt, ohne dass sie sich miteinander bekannt machen, zu einem heftigen Geschlechtsakt zwischen ihnen. Sie verlassen wortlos die Wohnung. Als Jeanne am naechsten Tag wiederkommt, draengt Paul darauf, dass sie einander nichts von ihrem Leben erzaehlen und sich kuenftig nur in dieser Wohnung treffen sollen, um miteinander zu schlafen.

Ihre Zusammenkuenfte beschraenken sich auf die Wohnung. Jeanne trifft sich mit ihrem Verlobten Tom, einem Jungfilmer, der fuers Fernsehen einen Pseudo-Cin;ma-v;rit;-Streifen ueber sie zu drehen beginnt. Zunaechst empoert darueber, dass er nicht um ihr Einverstaendnis gefragt hat, berichtet sie vor der Kamera dann doch von ihrer Familie und Kindheit. Derweil muss sich Paul mit dem Tod seiner Frau Rosa befassen. Im Hotel, das sie gefuehrt hat, einer heruntergewirtschafteten Absteige, sucht er das Bad auf, in dem sie sich getoetet hat; ein Dienstmaedchen spielt ihr Vorgehen nach. Danach streitet er mit seiner Schwiegermutter; sie will ein kirchliches Begraebnis mit Priester, Blumen und Karten, doch er verbietet ihr wuetend einen Priester.

Als sich Paul und Jeanne das naechste Mal begegnen, sitzen sie nackt ineinandergeschlungen, sind zaertlich und imitieren Tierlaute. Das Verbot, von ihrem Leben zu erzaehlen, halten sie f;r ihre gegenwaertigen Lebensumstaende ein. Paul erzaehlt aber von seinen Eltern und seiner Jugend im laendlichen Amerika; Jeanne erzaehlt von ihren bisherigen sexuellen Erfahrungen und masturbiert. Paul entdeckt, dass einer der im Hotel einquartierten Bewohner, Marcel, der Geliebte seiner Frau Rosa gewesen ist. Paul und Marcel haben eine lange Unterhaltung, doch am Schluss meint Paul, er verstehe noch immer nicht, was Rosa in Marcel gesehen habe. Bei einem weiteren Treffen vergewaltigt Paul Jeanne und erzwingt, Butter verwendend, analen Verkehr. Sie revanchiert sich, indem sie ihm mit einem Plattenspieler einen Stromschlag verpasst.

Jeanne trifft erneut Tom, der ihr vorschlaegt – natuerlich vor laufender Kamera –, in einer Woche zu heiraten. Tom moechte ihre Zukunft als eine „Pop-Ehe“ ausgestalten. Von der Brautkleidanprobe laeuft sie davon, zu Paul. Sie erklaert ihm, in ihm den Mann fuers Leben gefunden zu haben. Darauf fordert er sie auf, sich die Fingernaegel zu schneiden und ihre Finger in seinen Hintern zu stecken. Er begibt sich in den Raum, in dem seine Frau aufgebahrt liegt, und haelt einen anklagenden Monolog. Weinend bringt er hervor, dass er in ihrer Ehe keine Zuneigung gefunden, dass sie ihn belogen und betrogen habe.

Jeanne sucht die Wohnung auf, doch Paul ist ausgezogen. So holt sie Tom, um die Wohnung zu besichtigen. Tom mag sie aber nicht. Jeanne verlaesst die Wohnung nach Tom. Auf der Strasse laeuft ihr Paul nach, breitet sein Leben vor ihr aus und schlaegt ihr vor zu heiraten. In einem Lokal, in dem Pariser Buerger an einem biederen Tangowettbewerb teilnehmen, versucht er vergeblich sie umzustimmen. Sie stoeren mit ihrem Tanz die Paare auf der Tanzflaeche und Paul zeigt der Wettbewerbsleitung den blanken Hintern. Schliesslich ziehen sie sich in eine Ecke zurueck, wo sie ihm mitteilt, dass es aus sei, und ihn waehrenddessen unter dem Tisch ein letztes Mal mit der Hand befriedigt.

Sie verlaesst den Ort, doch er folgt ihr durch die Stadt, sie fluechtet in ihre Wohnung und nimmt aus einer Schublade die Pistole ihres Vaters. Er fragt nach ihrem Namen, und noch waehrend sie „Jeanne“ sagt, gibt sie einen Schuss auf ihn ab. Als er auf dem Balkon tot liegen bleibt, murmelt sie Saetze vor sich hin, die sie spaeter der Polizei gegenueber aussagen wird: Dass sie ihn nicht kenne, dass er ein Verrueckter gewesen sei, der sie verfolgt habe und habe vergewaltigen wollen. „Ich weiss nicht, wie er heisst.“

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un­ter­but­tern


Bedeutungsuebersicht
1. jemandes Eigenstaendigkeit unterdruecken, nicht zur Geltung kommen lassen
2. zusaetzlich verbrauchen

Synonyme zu unterbuttern
behindern, einschraenken, niederhalten, quaelen, schikanieren, uebel mitspielen; (umgangssprachlich) fertigmachen, herumhacken, kleinhalten, kleinmachen, piesacken, unterbuegeln; (abwertend) drangsalieren, tyrannisieren; (umgangssprachlich abwertend) kujonieren, schurigeln.


Bedeutungen, Beispiele und Wendungen
1. jemandes Eigenstaendigkeit unterdruecken, nicht zur Geltung kommen lassen

Beispiel
sich nicht unterbuttern lassen
2. zusaetzlich verbrauchen

Beispiel
das restliche Geld wurde mit untergebuttert


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