Liliputin in German -1504

Von der "Endstation Sehnsucht " verstehe ich nur Bahnhof ... "
Leo Tolstoy


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Endstation Sehnsucht

Endstation Sehnsucht (im engl. Original A Streetcar Named Desire, dt. Eine StraЯenbahn mit Namen Sehnsucht) ist ein Drama von Tennessee Williams.



In diesem stark von den Lehren Sigmund Freuds beeinflussten Stьck geht es um den Ьbergang von der aristokratischen Kultur der alten Sьdstaaten zum neuen Amerika, in dem das Gesetz des Dschungels herrscht. Dargestellt wird dies durch die Auseinandersetzung zwischen dem ordinдren Kraftprotz Stanley Kowalski und der anscheinend wohlerzogenen Blanche DuBois.

Fьr Endstation Sehnsucht, das am 3. Dezember 1947 am Ethel Barrymore Theater in New York uraufgefьhrt wurde, erhielt Tennessee Williams den Pulitzer-Preis. Das Stьck wurde mit Marlon Brando in der mдnnlichen Hauptrolle sowohl uraufgefьhrt als auch spдter verfilmt. Regie fьhrte Elia Kazan, der bereits die Urauffьhrung am Broadway inszeniert hatte. Der Spielfilm hatte am 19. September 1951 Premiere.

Die deutschsprachige Erstauffьhrung (in der Ьbersetzung von Berthold Viertel) fand am 10. November 1949 am Schauspielhaus Zьrich statt, die deutsche Erstauffьhrung am 17. Mдrz 1950 am Stadttheater Pforzheim in der Regie von Hanskarl Zeiser.


Inhalt

Das Stьck erzдhlt die Geschichte der Blanche DuBois, einer alternden Schцnheit aus den US-amerikanischen Sьdstaaten. Blanche erlebt die Auflцsung ihrer Familie und die Versteigerung des einstmals stolzen Familienbesitzes Belle Rкve (fr. „Schцner Traum“). Als sie auch noch ihre Arbeit als Lehrerin verliert, besucht sie verzweifelt ihre Schwester Stella, die in New Orleans lebt. Stella ist ihrem Ehemann, dem Arbeiter Stanley Kowalski, der als Sohn polnischer Einwanderer von Blanche unverhohlen verachtet wird, sexuell verfallen. Blanches kultiviertes, aber leicht affektiertes Verhalten und die Betonung ihrer vornehmen Herkunft wirken wie ein rotes Tuch auf Kowalski. Es entstehen in den beengten Wohnverhдltnissen schnell Spannungen. SchlieЯlich kommt es vor allem wegen Blanches Missverhдltnis zwischen Realitдt und Illusion zur Katastrophe.

Geschichtlicher Hintergrund des Dramas ist der Untergang des alten Sьdstaaten-Geldadels und der gleichzeitige Aufstieg der durch Einwanderer geprдgten Industrienation, wie sie die Nordstaaten verkцrperten.

Tennessee Williams wusste bis kurz vor Fertigstellung des Stьcks nicht, wie er es nennen sollte. Er erinnerte sich dann an die desire line, eine in den frьhen fьnfziger Jahren aufgegebene StraЯenbahnlinie in New Orleans, deren Endstation sich desire (engl. „Verlangen, Sehnsucht“) nannte. Das gefiel ihm so gut, dass er das Stьck nach der StraЯenbahnlinie benannte.

Charaktere

Blanche DuBois ist Stellas дltere Schwester (die vorgaukelt, die jьngere zu sein) und High-School-Lehrerin fьr Englisch in Laurel, Mississippi. Spдter stellt sich heraus, dass sie nach einer Affдre mit einem Schьler entlassen wurde. Sie ist eine kultivierte, aber fragile Dame um die 30. Blanche und Stella sind die letzten Abkцmmlinge eines Clans des alten Sьdstaaten-Geldadels. Die Familie ist jedoch seit Generationen unfдhig, das Geld zusammenzuhalten, und lebt nur noch von der Substanz. Blanche konnte den Verlust des Stammhauses Belle Rкve nicht verhindern. Sie geht nach New Orleans zu ihrer jьngeren Schwester Stella und deren Mann Stanley Kowalski und offenbart, dass sie unvermцgend ist. Auf der Suche nach Freundlichkeit und Schutz, aber auch aufgrund ihres starken sexuellen Drangs hat sie viele Affдren hinter sich. Sie geht der Realitдt aus dem Weg und lebt in einer von ihrer Einbildungskraft geprдgten Welt. Ihr finanzieller und gesellschaftlicher Abstieg nagt an ihrer inneren Stabilitдt.

Sie ist entsetzt ьber die bescheidenen Lebensumstдnde ihrer Schwester und ьber das animalische Benehmen des Umfelds, allen voran Stanleys. Sie hдlt Stanley fьr primitiv und setzt ihn auf eine Stufe mit Tieren. Sie versucht, Stella an ihre Herkunft zu erinnern und sie Stanley zu entfremden, was ihr auch ansatzweise immer wieder gelingt. Das macht ihr Stanley zum Feind. Um Blanche loszuwerden, erkundigt sich Stanley ьber ihre Vergangenheit und erfдhrt von ihren Fehltritten. Diese Informationen benutzt er, um Blanche zu vernichten. Erst verdirbt er ihr die Beziehung zu ihrem neuen Freund Mitch, dann vergewaltigt er Blanche, der nach all den Enthьllungen niemand mehr glauben will. Die Erniedrigungen und die Vergewaltigung zerstцren ihr Gemьt. Einige Wochen darauf wird sie in eine psychiatrische Heilanstalt eingewiesen. Stanley hat sein Ziel erreicht. Weiterhin interessant ist die Charakterisierung von Blanche in den Regieanweisungen. Sie wird gleich bei ihrem ersten Auftreten als Motte beschrieben. Die Absicht des Dramatikers ist es, einen „Eindruck des Zerbrechlichen und Flьchtigen“ zu erzeugen, der mit Hilfe von „Symbolen, Musik, Farben und Lichteffekten“ weiterhin verstдrkt wird. Alles, was Blanche sagt oder tut, ist damit, wie Oppel in seiner Interpretation des Dramas ausfьhrt, „Ausdruck eines stets latenten Verlangens nach Bestдtigung ihrer дuЯeren wie inneren Unversehrtheit.“[1] In der fьnften Szene beschreibt Blanche sich selber jedoch in einer enthьllenden Selbsteinschдtzung als Schmetterling. Dies bringt ihren Realitдtsverlust und Zwang zum Ausdruck, sich hinter einer Maske zu verbergen.

Stella Kowalski ist Blanches jьngere, etwa 24-jдhrige Schwester. Ihre sanfte Art grenzt sie von ihrem vulgдren Umfeld ab. Sie hat denselben aristokratischen Hintergrund wie Blanche, doch als das Schiff ihrer Herkunft zu sinken begann, tauschte sie Belle Rкve gegen New Orleans ein. Dort heiratet sie Stanley, mit dem sie eine robuste, sexuell geprдgte Beziehung fьhrt. Ihre Vereinigung mit Stanley ist einerseits spiritueller Natur, andererseits aber auch animalisch. Stella empfindet dies sowohl als erfrischend wie auch als gewaltsam. Als Blanche bei ihnen ankommt, steht Stella zwischen zwei Fronten, nдmlich Blanche und Stanley. Sie kann Blanches Anschuldigung, Stanley mцge sie nicht, nicht glauben, und auch gegen Ende schenkt sie Blanche keinen Glauben, als diese ihr berichtet, Stanley habe sie sogar vergewaltigt. Stellas Realitдtszweifel gegen Ende des Stьckes zeigen, dass sie mehr mit ihrer Schwester gemeinsam hat, als sie denkt. Auch sie bringt nicht die Kraft auf, „die Wirklichkeit als solche einschrдnkungslos zu akzeptieren und der Wahrheit ins Gesicht zu sehen“.[2]

Stanley Kowalski ist Stellas Ehemann. Er gibt sich seinen Freunden gegenьber loyal, fьhrt eine leidenschaftliche Ehe mit seiner Frau, ist aber herzlos und kalt gegenьber Blanche. Mit seiner polnischen Herkunft reprдsentiert Stanley das neue, multikulturelle Amerika. Er sieht sich selbst als einen „Gleichmacher“ aller sozialen Schichten. Stanley ist etwa 30 Jahre alt, hat den Zweiten Weltkrieg erlebt und arbeitet nun als Automechaniker. Seine kцrperliche Stдrke ist fьr ihn Programm, und er bringt keine Geduld fьr Blanches Verformungen der Wirklichkeit auf. Wie roh Stanleys Verhalten auf Blanche wirkt, lдsst sich daraus ablesen, dass sie ihn als „Ьberlebenden der Steinzeit“ bezeichnet. Am Ende des Stьcks ist Stanley der besser an seine Umwelt Angepasste, da Blanche die finanziellen Mittel fьr ihren aristokratischen Lebensstil fehlen und sie auch, im Gegensatz zu Stanley, keinerlei Geschдftssinn hat. Obwohl Stanley, wie Blanche richtig erkennt, „eher auf der primitiven Seite anzusiedeln“ ist – er schlдgt seine Frau, vergewaltigt Blanche und zeigt keine Reue –, wird Blanche eine gesellschaftliche AuЯenseiterin und Stanley ein stolzer Familienvater. Mit dieser Figurenkonstellation scheint Tennessee Williams Gesellschaftskritik aufzuwerfen; so antwortete er auf die Frage nach dem Sinn des Stьckes: „Pass lieber auf, sonst ьbernehmen die Affen das Ruder! (You better watch out or the apes take over!)“

Harold Mitchell („Mitch“) ist Stanleys Armeekamerad, Mitarbeiter und Pokerfreund. Er ist ungefдhr 30 Jahre alt. Seine Erscheinung ist schwerfдllig, er ist stets verschwitzt und widmet sich Hobbys wie Bodybuilding. Trotzdem ist er sensibler und vornehmer von Gemьt als Stanley und all seine anderen Freunde. Er lebt zusammen mit seiner Mutter, von der er in starkem MaЯe abhдngig ist und die im Sterben liegt. Mitch wirbt um Blanche. Obwohl er nicht annдhernd den gesellschaftlichen Status hat und die Konversation fьhren kann, die Blanche von einem angemessenen Partner erwartet, sieht sie in ihm dennoch ihre letzte Chance, ihre Lebenssituation einigermaЯen ertrдglich zu gestalten, Schutz und ein Heim zu finden. Als Mitch aber durch Stanley von Blanches Vergangenheit erfдhrt, will er sie nicht mehr heiraten. Betrunken fordert er dennoch Intimitдten von der ebenfalls Alkoholisierten und erniedrigt sie damit derart, dass sie ihn aus dem Haus wirft, indem sie laut „Feuer“ aus dem Fenster schreit. Blanche und Mitch sind eine ungewцhnliche Konstellation: Mitch ist nicht der ritterliche Held, der in Blanches Trдumen vorkommt, um sie zu retten. Als Blanche vom Doktor abgeholt wird, sind Stella und Mitch die Einzigen, die ьber dieser Tragцdie verzweifeln.

Eunice Hubbel ist Stellas Freundin und wohnt eine Etage ьber ihr. Ihr Ehemann Steve Hubbel ist ein weiterer Pokerfreund von Stanley, sie reprдsentieren das unterklassige Leben, das Stella sich selbst ausgesucht hat und das besonders Sex in den Mittelpunkt einer Partnerschaft stellt. So wie Stella akzeptiert auch Eunice die ans Animalische grenzenden, sexuellen Annдherungen ihres Mannes, abgesehen von den kцrperlichen Missbrдuchen, die er an ihr zu verьben versucht. Am Ende des Stьcks verbietet Eunice Stella, ihre Entscheidung zu hinterfragen, und fьgt hinzu, dass sie keine andere Wahl habe, als Stanley zu glauben. Die Realitдt, verkцrpert in Stanleys und Stellas gemeinsamem Kind, wiegt schwerer als die Aufklдrung der Vergewaltigung Blanches durch Stanley.

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Idiom: Ich verstehe nur Bahnhof

Are you having trouble with your math homework? Are you listening to an accountant about your latest tax return while getting more and more confused by the second? These would be good times to use another very commonly used German idiom “Ich verstehe nur Bahnhof”.

This phrase literally translates to „I only understand station“  but essentially means “It is all Greek to me” or “I do not have the foggiest notion what is going on” or even “I do not get what the heck you are talking about”.

One would think that the origin of this idiom comes from foreign travel. Imagine a helpless traveler asking his way to the station and receiving a lengthy explanation in a foreign tongue. It does not take much imagination to see that the only thing this weary traveler is likely to understand without the benefit of Living Language is, well, the word station or maybe a gesture or two that may or may not point in the right direction.

However, the expression is thought to originate in WWI where exhausted soldiers wanted nothing more than to go home. The way home was associated with the train station. The desire to be home was so strong that when you talked to them they would only respond to the word station. They literally only understood the word station. With time the meaning morphed somewhat to the idiom we have today.

Ich verstehe nur Bahnhof.


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