Das Roeslein
Rot auf der Heide,
Es gluehte alleine
Zaertlich und jung.
So jung war mein Schaetzchen,
Die milde und feine,
Die, wie das Roeslein, alleine
Und ferne geblueht.
Einst sass mein Schaetzchen
Am Roeslein und weinte,
Bewundernd sie weinte
Ihre Trauer aus.
Sie fluesterte leise
Ihr Herzensgeheimnis
Durch Traenen, die des Roesleins
Knospe begehrlich trank.
Es wehten die Winde
Ueber der Heide,
Es warfen die Sterne
Ihren silbernen Schein
Auf das Roeslein,
Aufs Roeslein alleine,
Das gluehte in ihrem
Scharfsilbernen Licht.
Die Jahre vergingen,
Das Roeslein, das reine
Noch stand auf der Heide
Schwingend und fein.
Einst kamen die Jaeger
Im herbstlichen Regen
Mit Hunden und Waffen,
Die Jaeger, die brachen
Das zaertliche Roeslein,
Das jungbluehende Roeslein
Lachend und scherzend
Sie brachen es aus!
Wenn ihr es findet,
Das Roeslein, nun bleiches,
Das einst war mit den Traenen
Meiner Geliebte erfuellt,
Dann leget das Roeslein,
Jetzt truebe und matt,
Alleine verwesend
Mit mir ins Grab.
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