Es ist bestimmt in Gottes Rath

Ernst Freiherr von Feuchtersleben
Es ist bestimmt in Gottes Rath (1822)

Es ist bestimmt in Gottes Rath,
Dass man, was man am liebsten hat,
Muss meiden;
Wiewohl nichts in dem Lauf der Welt
Dem Herzen, ach! so sauer faellt,
Als Scheiden! ja Scheiden!
 
So dir geschenkt ein Knoesplein was,
So thu' es in ein Wasserglas, –
Doch wiesse:
Blьht morgen dir ein Roeslein auf,
Es welkt wohl noch die Nacht darauf;
Das wisse! ja wisse!
 
Und hat Dir Gott ein Lieb bescheert,
Und haeltst du sie recht innig werth,
Die Deine –
Es werden wohl acht Bretter seyn,
Da legst du sie, wie bald! hinein;
Dann weine! ja weine!
 
Nun musst du mich auch recht verstehn,
Ja, recht verstehn!
Wenn Menschen auseinandergehn,
So sagen sie: auf Wiedersehn!
Ja Wiedersehn!

Quelle: http://www.lyrik123.de/
Das Gedicht zum Anhoeren: https://www.youtube.com/watch?v=RwFUP2tidCQ
*
S_2017-09-17


Рецензии