Liliputins in German - 878

Das Spiessbuergertum ist die toedlichste Waffe der Bourgeoisie im Kampf gegen das aufstaendische Proletariat ..."
Karl Marx

Liliputins. What, the heck, is this ?
http://www.stihi.ru/2012/08/18/5368


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Spiessbuerger


Als Spiessbuerger, Spiesser oder Philister werden in abwertender Weise engstirnige Personen bezeichnet, die sich durch geistige Unbeweglichkeit, ausgepraegte Konformitaet mit gesellschaftlichen Normen und Abneigung gegen Veraenderungen der gewohnten Lebensumgebung auszeichnen. In der Schweiz werden Spiessbuerger auch als Buenzli oder als Fuedlibuerger (Fuedli = Hinterteil) bezeichnet.

Begriffsgeschichte

Entstehung

Die Bezeichnung geht auf die im Mittelalter in der Stadt wohnenden Buerger zurueck, die ihre Heimatstadt mit dem Spiess als Waffe verteidigten. Spiesbuerger unterschieden sich von den in der Vorstadt wohnenden Pfahlbuergern, gehoerten jedoch innerhalb der Stadtgesellschaft zu den eher aermeren Buergern, da sie bei den staedtischen Fusstruppen Dienst taten, waehrend wohlhabendere Buerger hierfuer Soeldner bezahlen konnten. Der Spiess als Waffe war relativ guenstig herzustellen und zugleich gegen die adligen Ritterheere des Hoch- und Spaetmittelalters effizient einzusetzen (siehe Pikeniere). Er verhalf Buergern und Bauern in den Bauern- und Hussitenkriegen zu hohen Siegen in den Schlachten gegen die adlige Kavallerie. Die Bezeichnung „Spiessbuerger“ war frueher durchaus positiv konnotiert, da der Dienst zur Verteidigung der Heimatstadt als Ehre angesehen wurde.

Offenbar sank dann das Ansehen des „Spiessbuergers“ und seiner Bezeichnung ab, „vielleicht weil man zu den Spiessbuergern nur die aermsten und untauglichsten waehlete, dagegen die reichern bessern zu Pferde dieneten“. „Jetzt gebraucht man es nur im veraechtlichen Verstande von einem jeden geringen Buerger“ (Woerterbuch Adelungs, 1811).[4] Studenten, die noch lange vor allem aus adeligem oder reichem Buergerhaus kamen, verwendeten den Begriff schliesslich in ihrer Studentensprache. „Spiessbuerger“ wurde so – aenlich dem Ausdruck „Philister“ fьr eine Person, die der Kultur gegenueber nicht aufgeschlossen ist – eine gaengige Bezeichnung, die Hoehergestellte gegenueber kleinbuergerlichen und aus ihrer Sicht engstirnigen Menschen gebrauchten. Diese Verwendung zeigt sich z.B. bei Heinrich Heine, der 1826 ueber Goettingen schrieb, wo er wenige Jahre zuvor ein Semester studiert und eines relegiert verbracht hatte:
„Im Allgemeinen werden die Bewohner Goettingens eingetheilt in Studenten, Professoren, Philister und Vieh... Die Zahl der goettinger Philister muss sehr gross seyn, wie Sand, oder besser gesagt, wie Koth am Meer; wahrlich, wenn ich sie des Morgens, mit ihren schmutzigen Gesichtern und weissen Rechnungen, vor den Pforten des akademischen Gerichtes aufgepflanzt sah, so mochte ich kaum begreifen, wie Gott nur so viel Lumpenpack erschaffen konnte.“

Marxistische Verwendung

Eine bemerkenswerte Funktion bekam der Begriff bei Karl Marx. Aus wohlhabender Familie und studiert waren ihm die beiden Schimpfwoerter gelaeufig. Er selbst verwendete sie ebenfalls, jedoch nun mit dem Unmut darueber verbunden, dass sich die aus seiner Warte niederen Kleinbuerger nicht fuer den Gedanken einer sozialen Revolution erwaermen konnten. Der Gross- und Bildungsbuerger Marx, ab 1843 verheiratet mit Jenny von Westphalen, warf also den unter ihm stehenden Kleinbuergern vor, mit den noch tiefer eingeordneten Proletariern kein Buendnis gegen Grossbuergertum und Adel eingehen zu wollen. Diesem Unmut verlieh er 1843 in einem Brief an Arnold Ruge Ausdruck:

„Die Philisterwelt ist die politische Tierwelt […] Die vollkommenste Philisterwelt, unser Deutschland, musste also natuerlich weit hinter der franzoesischen Revolution, die den Menschen wieder herstellte, zurueckbleiben“. „Menschen, das waeren geistige Wesen, freie Maenner, Republikaner. Beides wollen die Spiessbuerger nicht sein“.
Als die buergerliche Revolution von 1848 scheiterte, neigte Marx zur Verachtung auch desjenigen Teils des deutschen Buergertums, das auf liberale und demokratische Veraenderungen hinarbeitete. Da es sich nicht durchsetzen konnte, setzte er auch diesen Teil des Buergertums nun mit dem konservativen, im kommunistischen Manifest kritisierten „Kleinbuergertum“ oder „Spiessbuergertum“ gleich. In seinem Kommunistischen Manifest schrieb Marx 1848:
„In Deutschland bildet das … Kleinbuergertum die eigentliche Grundlage der bestehenden Zustaende.“
Da die Kleinbuerger insgesamt zufrieden mit ihrem gesellschaftlichen Platz zu sein schienen, galten sie Marx und seinen Nachfolgern als Hindernis auf dem Weg zur kommunistischen Umwaelzung. Aus einem despektierlichen sozialen Abgrenzungsbegriff war ein politischer Kampfbegriff gegen eine ganze Volksklasse geworden.

Dieser kommunistische und sozialistische Gebrauch des Begriffs wurde weitergetragen, z. B. beim Naturalisten Arno Holz 1886:
„Pst! Pst! sonst wackeln die Kronen, Ihr Herrn Professoren, seid still! …Und die fettigen Spiessbuerger loben Die brave Polizei.“
Dichter wie Tucholsky, Brecht und Horvath setzten dies fort.

Verwendung ab dem 20. Jahrhundert

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff durch die Kurzform Spiesser und das Adjektiv spiessig erweitert. Neuerdings finden die Begriffe vereinzelt auch Anwendung auf linke Gruppierungen selbst, da Kritiker deren Position im Zuge des Marsches durch die Institutionen als neuen Mainstream sehen. Die taz, die in einer Artikelreihe die Neue Buergerlichkeit eroerterte, nutzte den Begriff Spiesser in einer darauf bezugnehmenden Abo-Kampagne („Werden Sie Neo-Spiesser“).

Literarische Interpretationen

In seinem 1930 erschienenen Roman Der ewige Spiesser charakterisiert der Schriftsteller Цdцn von Horvбth einen Spiesser als einen „hypochondrischen Egoist, der danach trachtet, sich ueberall feige anzupassen und jede neue Idee zu verfaelschen, indem er sie sich aneignet“. Der Spiesser reise in der Welt herum und sehe doch nur sich selbst. Was gut und boese sei, wisse er ohne nachzudenken.
Die Literatur des 19. Jahrhunderts scheint zwei Kategorien von Spiessern zu kennen: Charles Dickens schildert den gutmuetigen Spiesser – gemeint sind Menschen, die einer oberflaechlichen Geselligkeit froenen und sich zudem gerne in Vereinen aufhalten. Harmlose Scherze und eine Art familiaeres Treiben herrschen vor. Die boesartigen Varianten von Spiessern tauchen bei Honorй de Balzac in seinem Roman Die Kleinbuerger auf, den Gehaessigkeit, Klatschsucht, Verleumdung und Verrat, Duenkel, Besserwisserei und Aufgeblasenheit auszeichnen. Der Untertan in Heinrich Manns gleichnamigem Roman von 1918 ist ein autoritaetshoeriger Opportunist, Mitlaeufer und Konformist. Vieles daran erinnert an Adornos „Autoritaere Persoenlichkeit“.
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Fuddy-duddy


From Wikipedia, the free encyclopedia


A fuddy-duddy (or fuddy duddy or fuddy-dud) is a person who is fussy while old-fashioned, traditionalist, conformist, or conservative, sometimes almost to the point of eccentricity or geekiness. It is a slang term, mildly derogatory but sometimes affectionate too and can be used to describe someone with a zealous focus on order.

Etymology
"Fuddy-duddy" is considered a word based on duplication and may have originated as a fused phrase made to form a rhyming jingle. Duddy is similar to Daddy and may have caught on from children's rhyming.
Douglas Harper of the Online Etymology Dictionary reports it from "1871, American English, of uncertain origin." However, Dictionary.com Unabridged compares it to a Northern English dialectal term: "1900-05; of obscure origin; compare dial. (Cumberland) duddy-fuddiel a ragged fellow."
Gary Martin states: "William Dickinson's A glossary of words and phrases pertaining to the dialect of Cumberland, 1899, has:

"Duddy fuddiel, a ragged fellow""

and "in 1833, the Scots poet James Ballantyne wrote The Wee Raggit Laddie:


 Wee stuffy, stumpy, dumpie laddie,
 Thou urchin elfin, bare an' duddy,
 Thy plumpit kite an' cheek sae ruddy,
 Are fairly baggit,
 Although the breekums on thy fuddy,
 Are e'en right raggit."

Application

"Fuddy-duddy" is used to indicate "stuffiness" and "outmoded tastes and manners". For example, the Rolls Royce car manufacturer was referred to as a "fuddy-duddy" brand in a 2004 Popular Science article.

Ambrose Bierce's story Who Drives Oxen Should Himself be Sane, published in 1918, starts out with a use of the word and discussion of it as a "unique adjuration". The term is also used in the title of juvenile fiction including Kay Hoflander's The Chautauqua Kids and the Fuddy Duddy Daddy: A Tale of Pancakes & Baseball, and the Uncle Fuddy-Duddy series by Roy Windham and Polly Rushton.

Gender

"Fuddy-duddy" is often used to refer to a man perceived as stodgy or foolish. It has been used throughout the 20th century, but its origins are unknown. The short form "fud" may relate to the Bugs Bunny cartoon character Elmer Fudd. The terms frump and old fart have also been used as words to designate similar qualities.

Female figures have been labeled with terms of a similar meaning, including "school marm", or "marm", which could be used for an older female disciplinarian such as a stereotypical type of strict teacher.

Regional lingo

"Fuddy-duddy" "was often used as a verb by a native of the state of Maine... in the sense of 'to act in a foolish or ineffectual manner".

See also
Fuddle duddle
Prude
Prig


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