Jene Zeit

Sie entstieg ihrem Feuer der Liebe fuer ihn. Sie nahm das Oel der Liebenden und wusch sich selbst noch einmal darin, um seine zu werden, rein.
Sie glaettete ihre Angst und ihr Unbehagen, wechselte ihre Verzagtheit mit liebenden Mut und Zaertlichkeit. Sie liebkoste alle Stellen, die sie an sich nicht liebte, kaemmte ihr Haar und legte einen Duft wie Balsam ueber sich.
Die letzte Nacht brach an.
Er war vom Kriege heimgekehrt und hatte das Feuer fuer sie Zwei entzuendet. Niemals mehr hatte sie daran geglaubt, er kaeme zurueck.
Das Feuer loderte im versteckten Zimmer, waermte ihre Koerper.
Sie nahm ihn an seine Brust, wusch im seine Trauer aus dem Haar, legte das Oel der Liebenden an seine Seele und liebkoste sein blutendes Herz. Sie strich die Angst aus seiner Stirn und den Schmerz kuesste sie auf den Narben hinweg ins lebende Feuer und nahm alles, was jemals zwischen sie kommen wuerde aus ihrer Mitte. Das Feuer brannte die ganze Nacht hindurch ohne die Liebenden zu wecken und sie schenkten einander noch einmal das Leben.


Stille...
Die Gezeiten haben
mich geformt...
Der ersehnte Frieden
ruht nun in meinem Schoss...
Ich darf ihn mehr und
mehr als mein Gast
Willkommen heissen...
Manchmal...
blitzen die alten
Kaempfe kurz wieder
in mir auf...
Sie erinnern mich
an meine Zeit als
Krieger...
Jene Zeit... als
ich das Schwert
noch in meinen
Haenden hielt...
Jetzt...
bist du bei mir
und meine Haende
haben losgelassen...
Schmiege dich an
mich mein sanfter
heilender Freund...
Moege ich nun
das waermende
Nest fuer dich sein...
Frieden...