Barfuss

Ich laufe barfuss ueber welkes Laub,
ueber spitze Nadeln und durch Kiefernduft,
Schon laengst ist es egal wer den Bahnsteig stahl,
Wer den Wagen entfuehrte, es fragt keiner danach.

Hinterm Fenster das Dunkel, hinterm Fenster die Leere,
Hinterm Fenster der Juli, hinterm Fenster die Hitze,
Hinterm Fenster tollen die Kinder.

Ich verdraenge meine Ziele, ich zeichne Koerper,
Hieroglyphen fremder Augen,
Und irgendwann dann vergesse ich alles,
So unglaublich schwer ist's, im Hier und Jetzt zu bleiben.
Wir fahren genussvoll nach unten und sehen nicht ein,
Warum wir nach oben sollten,
Wir brechen alle Tabus, welche so lange schon tot,
Doch noch immer so wunderschoen.
Ich gehe weiter und weiter und rede mir ein,
Alles waere ein Fieberwahn, alles waere ein Traum,
Doch am Rande der Zeiten schwinden Gesetze,
Und ich werfe meinen Schatten ins Nichts.

In mir das Dunkel, in mir die Leere,
In mir die Scherben fremder Spiegel.
Niemand hat dich gefunden, ist zu dir gekommen,
Niemand hat dich je gesucht.

(c) Stefan Loos 18.08.15


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