3. Ein Finger in der Wunde
Derweil werden tiefe und himmelschreiende Leiden von Menschen in aller Welt zur Aufstiegsleistung verklaert oder zynisch als Erfuellung eines vermeintlichen Seelenplans betrachtet. Eine allzu leichtfertige Einladung dazu, nicht mehr hinzusehen, nicht mehr zuzuhцren, nicht mehr mitzufьhlen bis dorthin, wo uns das Herz bricht.
Dies ist kein Pauschalurteil Religionen und spirituellen Schulen gegenueber. Dies ist nur ein Finger in der Wunde, der sagt: so wenig ist die Welt uns Menschen wert. Und wir wagen sogar, unsere Geringschaetzung spirituell zu rechtfertigen.
Die Anforderungen, die die heutige Zeit an uns stellt, sind dringlich: wir mьssen nicht mehr darauf hinweisen, wie falsch die Welt sein kann, denn wir wissen es mit jeder Faser unseres Seins, bei jedem Gang in den Supermarkt, bei jedem Blick auf die Nachrichten. Wir muessen nicht mehr das Martyrium suchen fuer eine Wahrheit, die uns vermeintlich frei macht.
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