Dir nach

Wenn der Morgen blueht wie eine Rose
Und der Himmel wird aufs Neue wach
Wird mein Haus ein Schiff, ich – ein Matrose
Und ich halte meinen Kurs immer Dir nach.

Und die Wolken, wie der Schaum der Wellen,
Rollen schwebend voll mit Sonnenlicht
Dessen Strahlen oeffnen blaue Quellen
In der weissen Morgenwolkenschicht.

Gestern sang mir ueber Dich der Abend
Und die Sterne weckte sein Gesang
Und verliebte Pferde rannten, trabend,
An dem Strome des Ufers entlang.

Das Geraeusch der dunkelgruenen Baeume
Brachte mich zum hellsehenden Schlaf –
Dort warst Du und hoffnungsvolle Traeume
Und Du sagtest, dass ich alles schaff’.

Vor dem Sonnenaufgang war ich munter
Voll mit Kraft fuer eine lange Fahrt
Und als ging die Finsternis herunter
Fuhr ich fort zu Der, Die auf mich harrt.

Fressen mein Schiff Boeen wird als Boje
Dienen mir die Treue wundersam.
Ohne Reue diene ich der Treue
An der Boje haltend ohne Gram.

Da ich weiss – es kommt eine Versoehnung
Mit dem Schicksal, das alles durchdacht,
Fuer die Liebe kommt endlich die Kroenung –
Sie bekommt ueber die Zeit die Macht.

Dann erreich ich jene ferne Kueste,
Werde stellen meinen Fuss auf festen Grund
Und ich werde wie kein Mensch noch kuesste
Kuessen deinen herzfoermigen Mund.