Уве Ламмла. Кувшинки

I

Обкатанные камешки упруго
Скользят и рябью покрывают воду,
Тростинки на ветру слагают оду,
Ему, его лицу в средине круга,

И молят, замирая от испуга,
Хозяйку – фею сказочного рода:
Из озера явись, даруй свободу,
Избавь своих вассалов от недуга.

Волны ушедшей видя возвращенье,
Он, задержав удар озябших крыл,
Мечтает об её исчезновеньи,

Волна волну пьёт не жалея сил,
Немеют чувства, гаснут ощущенья,
В воде, что вечер листьями укрыл.

II

Они опять своей играют пряжей,
Но красоту их видит только спящий,
О сердце,  факел в темноте горящий,
Забудь сомненья и угрозы стражей.

Не о себе ль таинственно-маняще
Они нам рассказали, о пропаже,
О вечно ненасытных глотках, даже
С бездонной темнотой их единящей?

Что значат души, если отзвук тел –
Болезненный и сладкий трепет мира,
Весь в лихорадке нежности истлел?

Темна воспоминаний вещих лира,
Печаль – цветенья царственный удел
В зеркальном продолжении эфира.

III

Цветы сухие с лёгкой синевою -
Кувшинки улучшают твой табак,
Ты сможешь называться «лотофаг»,
И похваляться кровью голубою.

Дым белый надевая, как колпак,
Воспой цветы и возгордись собою.
Чисты как краски лотоса весною,
Картины, что пронзили тлен и мрак.

В них скрыта сила, что неприхотливо
Сведёт мечту и сердце на века,
неразличимы и вдвойне красивы.

Неразличимы бронза и шелка,
Неразличимы больше жнец и нива,
Неотличим звук битвы от рожка.

IV

Цветов нет ярче, чем среди трясины,
Там, где всё умирает и гниёт,
Рождаются из грязи, из болот
Прекрасные и светлые картины.

Тот рыцарь, что приводит в дом сирот,
Лунатиком слывёт не без причины,
Но все согнут пред ним покорно спины,
Когда он в замке скипетром взмахнёт.
 
В грязи его отыщешь, меж цветами,
В болотном немигающем огне,
Объятым смерти нежными руками

Он, лишь когда надежды все на дне,
Поднимет можжевеловое знамя,
И зацветёт апрель на мёртвом пне.


Uwe Lammla

SEEROSEN

I

In seichte Wasser seine Kiesel glitten
Und kräuselten die Sommernachmittage,
Das mürbe Schilf und Wind mit sanfter Klage
Umwiegten ihn und sein Gesicht inmitten

Der Kreise, die in gleicher Weise bitten,
Daß ihre Herrin aus verwunschner Sage
Mit Glanz und Anmut aus dem Weiher rage,
Daß sie nicht länger seine Willkür litten.

Und fröstelnd eines Flügelschlages inne,
Schaut er der gleichen Welle Wiederkehr
Und wie sie schmeichelt und bezwingt: zerrinne!

Doch eine Welle trinkt die andre leer,
Und schleierlos zerwehn betäubte Sinne
Wie Blätter auf ein unberührtes Meer.

II

Sie spielen noch wie einst mit ihren Garnen,
Wenn sie dem Schläfer ihre Schönheit zeigen,
Ach Herz, du mußt dich immerfort verneigen,
Vergessen, was dich zweifeln ließ und warnen.

Wer wüßte schon, ob sie sich selber meinen,
Wenn sie uns von verwunschnen Wesen künden,
Von unbefriedet aufgebrochnen Schlünden,
Die sie der tiefen Dunkelheit vereinen?

Wer weiß von Seelen, da die Welt Gemüt
Und Anklang ward, ein todkrank süßer Schauer
Voll Sanftheit, die im Fieberwahn verglüht?

Doch der Erinnrung ahnndungsvolle Trauer
Bleibt dunkel, wenn die Königliche blüht
Durch ihrer Wasser spiegelblanke Mauer.

III

Die trocknen Blüten weißer oder blauer
Seerosen machen deinen Knaster fein,
So darfst du auch ein Lotophage sein
Und helln das Blut, das dunkel ward und sauer.

Im weißen Rauch reit Wind und Mähre ein,
Den Blust zu preisen, wird dein Spruch genauer.
Auf Lieder, die im Moder prunken lauer,
Nach Bildern, die wie Lotosfarben rein.

Sie bergen Kraft, die Herz und Augenweide
Vereint, daß unser Traum karfunkeln darf,
Der nicht mehr unterscheidet Erz und Seide.

Nicht mehr die Mutterbrust und Klingen scharf,
Nicht mehr den Schnitter und das Goldgetreide,
Nicht mehr die Schlacht und Minneleichs Geharf.

IV

Der hellste Blust wächst in der Todeskuhle,
Wo die Verwesung alles löscht und schlingt,
Was sonnenhaften Blick und Duft erringt,
Erhebt sich im Moraste und im Pfuhle.

Der Ritter, der nach Haus den Waisen bringt,
Gilt letzten Menschen als der Somnambule,
Weltnacht und Wolfzeit sind ihm Hort und Schule,
Bis er das Szepter in der Hofburg schwingt.

Ihm lausche in der Rose und im Schwane
Und ganz zuletzt noch im Geleucht im Sumpf,
Umstellt von Tod und weich umarmt vom Wahne.

Denn erst wenn alles trostlos dirbt und stumpf,
Entrollt der Heiler die Wacholder-Fahne
Und der April begrünt den Eichenstumpf.

Aus »Der Seerosenritter«. Gedichte 1990, Vers 3662 bis 3717


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