Gedicht-Mein zweites Ich

Thema: Nachdenkliches


Mein zweites Ich

* * *

Ich schreite durch den Wald,
nachdenklich jedoch sehr bald.
Leise setz ich Schritt vor Schritt,
nur mein zweites Ich kommt mit.

Lautlos geht es neben mir,
auch wenn schneller ich marschier.
Manchmal spuer ich es sehr nah,
dann sehr weit von mir sogar.

Niemals bin ich ganz allein,
immer muss es um mich sein.
Stets hat es mir nah gebracht,
alles was ich falsch gemacht.

Was ich mache, wie ich Handel,
oft genug zwingt es zum Wandel.
Haette lang es wissen muessen,
ist mein schlechtes, mein Gewissen.

Was man jemals hat "verbrochen",
es kommt in den Leib gekrochen.
Schuldgefuehl haeuft sich dort an,
dass man es kaum tragen kann.

Aber mein schlechtes Gewissen,
das ist manchmal sehr gerissen.
Sagt zu mir, sieh du doch zu
und lass mich damit in ruh.

Dann hilft oft mein zweites Ich,
sagt - Gewissen das geht nicht.
Wer im Notfall gern gegeben,
dem wird sicherlich vergeben.

Diese Reden fuehre ich,
gern mit meinem zweiten Ich,
wenn es in den Wald mich fuehrt
und sich mein Gewissen ruehrt.



Foto: pixelio / A. Dreher