"Alles was froh ist, ist ganz."
Dass Du bist genuegt. Ob ich nun waere,
lass es zwischen uns in Schwebe sein.
Wirklichkeit ist wahr in ihrer Sphaere;
schliesslich schliesst das ganz Imaginaere
alle Stufen der Verwandlung ein.
Waer ich auch der abgetanste Tote,
da du mich erkanntest, war ich da;
folgend Deinem innern Aufgebote,
nahm ich leise teil an Deinem Brote:
Du ernaehrtest mich, und ich geschah...
Soll mich nun dafuer der Zweifel aetzen,
ob Du wirklich bist, die zu mir spricht?
Ach, wie wir das Unbekannte schaetzen:
nur zu rasch, aus Gleich- und Gegensaetzen,
bildet sich ein liebes Angesicht!”
Aus: Die Gedichte 1922 bis 1926 (Briefwechsel in Gedichten zwischen Rainer Maria Rilke und Erika Mitterer, erste Antwort, Chateau de Muzot/ Sierre (Valais), Schweiz, am 3.Juni 1924)
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