pingelig

Юрий Слободенюк
pingelig
NORDDEUTSCH:
puetscherig:
kleinlich, umstaendlich

pedantisch

Woher kommt der Begriff pingelig sein?
Von Koeln aus verbreitete sich seit dem 19. Jahrhundert die westdeutsche Form pingelig ‚uebertrieben gewissenhaft, uebergenau, kleinlich, heikel', aus dem Rheinischen pingelich, pingelije fuer ‚sehr empfindlich, zimperlich, peinlich genau' insbesondere in der zweiten Haelfte des 20. Jahrhunderts.

Pedant,
Haarspalter,
Korinthenkacker

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Umstaende machen

Bedeutung:
unnoetigen Aufwand betreiben; etwas Verzoegerndes tun

Ergaenzungen / Herkunft:
"Umstand" ist im Sinne von "umherstehende Personen" ein alter Rechtsbegriff, der die Gerichtsgemeinde bezeichnete, die nicht - wie Richter und Schoeffen - die Bequemlichkeit des Sitzens hatte. Der Umstand in diesem Sinne hatte das Recht, Gerichtsschelte zu betreiben und zugunsten des Angeklagten auszusagen. Daher sprechen wir heute noch von "mildernden Umstaenden", wobei allerdings auch eine allmaehliche Abloesung von der urspruenglichen personellen Bindung festgestellt werden muss, so dass als "Umstaende" die Situation, Umgebung und Motive einer Tat zu gelten haben. Der Gebrauch des Wortes vermischt sich so im juristischen Bereich mit der Lehnuebersetzung von lat. circumstantia.

Aus Wendungen wie "der Umstand des Textes" im Sinne von: der Zusammenhang, in dem eine Textstelle steht, entwickelt sich die Redeweise vom "umstaendlichen Reden". Umstaendlich meint hier so viel wie schwerfaellig, weitschweifig, den Verlauf verzoegernd / hemmend, worin die Bedeutung der Verzoegerung (Umstaendlichkeit) zu erkennen ist.