Liliputins in German -4832

Þðèé Ñëîáîäåíþê
Das ausgebliebene Wunder der Meeresteilung in Genua war ein Schlag ins Wasser ... "
Nikolaus von Koeln

Liliputins. What, the heck, is this?
http://stihi.ru/2021/11/24/7101

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ein Schlag ins Wasser
Bedeutung:
ein Misserfolg S / Fehlschlag S

Ergaenzungen / Herkunft:
Angeblich hat der Perserkoenig Xerxes den Hellespont auspeitschen lassen, weil seine Flotte in einem Sturm vernichtet worden war. Wenn dies stimmt, wusste Xerxes nicht, dass schon in der Antike derartige Handlungen als sprichwoertlich sinnlos galten. Abraham a Santa Clara hat einige derartige redensartliche Wendungen zusammengefasst: "In die Luft bauen, ist umsonst bauen; auf Sand bauen, ist umsonst bauen; ins Wasser schlagen, ist umsonst schlagen." Auch Walther von der Vogelweide gebraucht in seiner "Elegie" den Schlag ins Meer als Sinnbild der Vergaenglichkeit: "In der Welt ist es ueberall trostlos), sowie ich manches herrlichen Tages gedenke, die mir entglitten sind wie ein Schlag ins Meer, immerdar: wehe!" Trotz dieser fruehen Belege ist die Redensart in ihrer heutigen Form nicht vor dem 19. Jahrhundert bezeugt



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Deutscher Kinderkreuzzug: Nikolaus von Koeln

Zwischen Ostern und dem Weissen Sonntag des Jahres 1212 sammelten sich in den Rheinlanden und in Niederlothringen Scharen von „pueri“, um sich auf den Weg nach Jerusalem zu begeben. Aus den Quellen ist kein aeusserer Anlass ersichtlich. In einigen Quellen wird ein gewisser Nikolaus, ein Junge aus Koeln, als Anfuehrer genannt. Diesem sei ein Engel erschienen, der ihn aufgefordert habe, das heilige Grab von den Sarazenen zu befreien. Gott werde den Zug unterstuetzen und das Meer teilen, so dass sie wie die Israeliten (vgl. Exodus, Kapitel 13–15) trockenen Fusses in das Heilige Land gelangen wuerden. Die Chronik von Trier berichtet, dass Nikolaus ein Kreuzzeichen in der Form eines Taus als Zeichen seiner Auserwaehlung auf sich getragen habe. Anhand der Eintraege in verschiedenen Chroniken kann der Kreuzzug ungefaehr rekonstruiert werden. Von Koeln zog die Gruppe ueber Trier nach Speyer und von da weiter Richtung Sueden. Die Reise wird ziemlich erschoepfend gewesen sein. Eine Chronik aus Koeln berichtet, dass bereits vor der Ueberquerung der Alpen viele der Teilnehmer durch Hunger und Durst gestorben seien. Wo genau die Alpen ueberquert worden sind, ist aus den Quellen schwer ersichtlich. Die Haeufung von Eintraegen in bayerischen und oesterreichischen Chroniken laesst die Vermutung zu, dass der Zug ueber den Brenner in die Lombardei gelangte. Uber Cremona und Piacenza kamen die Kreuzzugteilnehmer schliesslich am 25. August in Genua an. Der Stadtchronist von Genua vermerkte, dass an die 7000 Maenner, Frauen und Kinder („pueros et puellas“) in die Stadt gelangt seien. Einige haetten die Stadt bereits anderntags verlassen, offensichtlich enttaeuscht darueber, dass das Wunder der Meeresteilung ausgeblieben war. Nach dem „Debakel von Genua“ scheint sich der Zug aufgeteilt zu haben. Ein Teil zog weiter nach Marseille, ein anderer Teil zog Richtung Rom. Dort sollen sie gemaess den Annalen von Marbach Papst Innozenz III. aufgesucht haben, damit sie von dem Kreuzzugsgeluebde entbunden wuerden. Eine groessere Gruppe soll versucht haben, in Pisa und Brindisi Schiffe nach Palaestina zu besteigen. Die wenigen, denen dies gelang, seien schliesslich als Sklaven an die Sarazenen verkauft worden. Keiner der Kreuzzugsteilnehmer scheint das Heilige Land je erreicht zu haben. Einige sind wohl in Italien geblieben, wo sie sich als Knechte und Maegde verdingten. Alle Quellen sind sich einig, dass von den Tausenden, die die Alpen ueberquert hatten, nur wenige den Weg zurueckfanden. Auf dem Heimweg wurden sie nicht selten haemisch empfangen. Der Marbacher Annalist vermerkt nicht ohne Hohn, dass diejenigen, die auf der Hinfahrt singend in Scharen gegen Sueden gezogen seien, nun kleinlaut, barfuessig, hungrig und von allen verlacht nach Hause gekommen seien.