Dieser Tag des judischen Jom Kipur-1941 in Kiew

Ëåâ Ïîñòîëîâ
Lev POSTOLOV (EPELFELD).   

             29. SEPTEMBER, JAHR 1941, KIEW, BABY YAR.
               
           (Uebersetzung des Autors aus dem Russischen
      Ëåâ ÏÎÑÒÎËÎÂ,"29-å ÑÅÍÒßÁÐß, ÃÎÄ 1941-ûé, ÊÈÅÂ, ÁÀÁÈÉ ßÐ",
               http://www.stihi.ru/2017/09/29/1505 ).


    1. BABIY YAR.

Zuerst gab es das Entsetzen von Babij Yar, und dann - die Grube in Minsk, Ponary, Oradur, Lidice und Hunderte von schwarzen Erinnerungsorten, wo Nazi,-Hitlernazisten, - und ihre Kollaborateure - Helfer wie Vieh Dutzende, Hunderte, Tausende und Zehntausende von unbewaffneten Unschuldigen im Nichts toeteten, die sie vorher mit deutscher Praezision und Genauigkeit zu einer Schnur beraubten - FUER EINEN LICHTTAG.

         Fuer  die Erinnerung an jedes der 35.000 ersten Opfer von Babi Yar,
                darunter  meine 72-jaehrige Urgrossmutter
 Feiga-Leia RUTGAjZER (1869-1941), - die fuer mich "Grossmutter Lejechka" war.

       
         "Am 29. September 1941 am Stadtrand von Kiew, in Babiy Yar
       auf Syrets wurden von  Sonderkommande der 4. Einsatzgruppen "C" und
       Einheiten des Polizeiregiments "Sued" 35 Tausend Juden  erschossen.
         
           Einige junge SS-Mitglieder waren vom Verstand verwirrt. Sie
       konnten diese Massenvernichtung von Menschen nicht aushalten.
       Ich musste sie in eine psychiatrische Klinik bringen.

           Jemand war unwohl. Ich musste sie mit Wodka vor Ort behandeln. "

                (Aus dem geheimen Bericht von Major Hans Koch an den
                Vorsitzenden der Reichsministerium fuer besetzte
                Ostgebiete nach der Aktion "Babij Yar" am 29. September
                Die1941).




September, Kiew, das einundvierzigste Jahr.
Rostiges Laub steigt von den Kastanien auf.
Durch Lukyanovka nach Syrets wandert die Menge
Und gibt es  keine Menge davon weder Ende noch Rand.

Das Geruecht schleicht aus,
dass  alle nach Palaestina geschickt werden. -
Nicht umsonst haben sie nur Wertå und Winterdinge 
Mitnehmen befellt und alles unnuetige - verlassen ...

Als eine Herde zu schlachten fuehrte man Menschen -
Juden, - Frauen, alte Menschen, Jugendliche und kleine Kinder. -
Die Jungen sind an der Front  und ihre Familien
In der Naehe von Babij Jar Tod schaukelnd wartete.

Je weiter Pfad, desto enger die Eskortenkette wird,
Boeser Schutz  und schrecklicherder Wut der Hunde - auch.
Die Schaeferhunde, die auf Menschen ausgebilden wurden,
Haben das lebendige Menschenfleisch   
Sogleich wie Woelfe ausgerissen. -
Und fliegen die Fragmente
Von frischen Menschenfleisch
In der Strassestaub
Entlang der sterblichen Route*.

Sonst ist es schon  Syrets da.
Es gibt ein seltener Herbstgelbenwald. -
Clanking von Maschinengewehren,
Heiseres Rufen von Befehlen.
Der letzte Schrei, der in den Himmel fliegt.
Das Ende. - "Die Dinge - links! Die Werte - rechts!".

Da wusste  der Henker die Gnade nicht
Weder zu jung noch zu alt.
Das einundvierzigste Jahr, Kiew, Babi Yar ...
Der letzte Schluchzer und des Schusses Klatsch -
und alles ...

Und dann haben Haenger die Leichen ihrer Opfer
in den Stapeln gestohlen.
Dann haben  Sie den Stapeln
mit Benzin gebleicht und verbrannt
Um die Spuren ihrer Graeueltaten zu verbergen
Und der Wind blies die Asche um die Welt.



P.S.

    Ueber Stuecke menschlichen Fleisches, die von Schaeferhunden aus dem Koerper von Menschen herausgerissen wurden, die zum Tod gefuehrt wurden
erzaelte mir im Jahre 1991 eine aeltere Frau aus Kiew, die als damaliges zehnjaehrigen Maedchen aus dem Fenster ihrer Wohnung im ersten Stock des Hauses am 29. September 1941 hat gesehen, wie Nazis und Ukrainer-Polizisten haben die kieven Juden  entlang der Dorogoshitskaya Strasse in der Richtung von Babij Yar gefuehrt, um dort sie,im Voraus als ein Raeuber Ausrottuend, auf eine tierische Art und Weise , nur weil sie Juden sind, toten.

                29. September des Jahres 2001.


            2. DIE HENKER UND DIE OPFER DES BABIJ YAR ERZAEHLEN.


                29. September ...
                An diesem Tag jeder Mann auf Erden muss spueren,               
                dass er selbst am 29. September des  Jahres  1941   
                ein Opfer der Nazi-Aktion der Zerstoerung der
                Menschen "BABY YAR" war.
                Die Aktion "Babi Yar" war eines der
                unmenschlichsten Verbrechen des Nationalsozialismus,
                der den ZWEITEN WELTKRIEG (1939-1945) ausloesten hat,
                der 50 Millionen Menschen auf dem Planeten Erde aller
                Nationalitaeten das Leben kostete.


"Babi Yar" - dieser Ort wurde eines der Symbole der Graeueltaten der deutschen faschistischen Eindringlinge und ihrer Komplizen der ukrainischen Kollaborateure, nachdem sie am 10. Tag ihrer Einreise nach Kiev, - am 29. September 1941, - hier  mehr als 35.000 Juden, - Einwohner von Kiew, - (meist alte Leute, Kinder und Frauen), - brutal und tierisch getoetet haben.

  Es ist schwierig fuer eine normale Person, an die Moeglichkeit zu glauben, diese Grausamkeit durch Vertreter einer zivilisierten Nation auszugefuehren wurde.

    Die Henker selbst und ihre Kollaborateure gaben jedoch ihre eigenen Zeugnisse auf.

    Und die Fakten sind hartnaeckig:

       BERICHT VON OBER-HENKER, - des Kommandant der Einsatzgruppen "C"
                Gruppenfuehrer Dr. Otto Rash.

   Obergruppenfuehrer Dr. Otto RASH kommandierte die SS-Einsatzgruppe "C".
   Er selbst war in Stadt Rowno, aber er wusste sehr genau, was in Kiev passierte, da er jede Aktion von untergeordneten Einheiten dieser Gewerkschaft sanktionierte.
   Hier ist das geschrieben, was er vor der Erschiessung in Babij Yar der Hauptverwaltung der Reichssicherheit berichtete:

     "... es gibt eine Strafe (in Kiew) fuer mindestens 50.000 Juden. Die Wehrmacht begruesst diese Massnahmen und bittet um radikale Aktion. "(Ereignismeldungen der UdSSR, Einsatzgruppen - im Reichssicherheitshauptam, der Bundesrepublik Deutschland, Koblenz, R5 8 / 214-221).


          ERZEUGUNG des Augenzeugen und Komplize der Aktion "BABY YAR -
           29.09.1941 ", - der Fahrer einer der Einheiten der 6. Armee
           Wehrmacht, - Soldat Hefer:

     "Eines Tages bekam ich den Auftrag, meinen Lastwagen aus der Stadt (Kiew - L.P.) zu fahren. Ich wurde von einem Ukrainer als Eskorte begleitet.

     Es war ungefaehr 10 Stunden. Auf dem Weg ueberholten wir die Juden, die in einer Kolonne mit Gepaeck in die gleiche Richtung marschierten. Da waren ganze Familien. Je weiter wir von der Stadt wegfuhren, desto ueberforderter wurden die Saeulen. Auf einer grossen offenen Lichtung lagen Haufen von Klamotten - dahinter ging ich.

     Ich habe in der Naehe angehalten, und die Ukrainer auf der Lichtung haben begonnen, das Auto mit Dingen zu beladen. Von diesem Ort aus sah ich, dass die ankommenden Juden - Maenner, Frauen und Kinder - auch von den Ukrainern getroffen wurden und sie an den Ort brachten, wo sie abwechselnd ihre Sachen, Maentel, Schuhe, Oberbekleidung und sogar Unterwaesche anziehen sollten. An einem bestimmten Ort mussten Juden ihre Juwelen hinzufgen.

    All dies passierte sehr schnell: Wenn jemand blieb, trieben ihn die Ukrainer mit Tritten und Schlaegen. Ich denke, dass es keine Minute mehr gegeben hat, seit der Mann seinen Mantel ausgezogen hat, bevor er voellig nackt war. Es gab keinen Unterschied zwischen Maennern, Frauen und Kindern. Die nahenden Juden hatten genug Gelegenheit, umzukehren, als sie sahen, wie sie sich vor ihnen auszogen. Bis heute bin ich ueberrascht, dass dies nie passiert ist.

   Die entbloessten Juden wurden in die etwa 150 Meter lange, 30 Meter breite und bis zu 15 Meter tiefe Schlucht gebracht. In dieser Schlucht gab es 2 oder 3 enge Passagen, durch die die Juden hinabfuhren. Als sie sich dem Rand der Schlucht naeherten, gluckste die deutsche Polizist sie an und legte sie auf die Leichen der Juden, die schon dort waren. Es ist sehr schnell passiert. Die Leichen lagen ordentlich in Reihen. Sobald der Jude zu Bett ging, kam ein andere deutsche Polizist mit einer Maschinenpistole auf ihn zu und erschoss den Mann, der auf dem Hinterkopf lag. Die Juden, die in die Schlucht hinabgestiegen waren, waren von diesem schrecklichen Bild so erschrocken, dass sie voellig willenlos wurden. Es kam sogar vor, dass sie selbst in ihre eigene Reihe gingen und liegend auf einen Schuss warteten.

    Die Schuesse wurden nur von zwei deutschen Polizisten ausgefuehrt. Einer von ihnen operierte an einem Ende der Schlucht, der andere in der anderen. Ich sah sie, stand schon auf den Leichen und schoss auf sie - eins nach dem anderen.
Durch die Leichen der Toten - zum naechsten Opfer, das sich waehrend dieser Zeit hinlegen konnte, schoss der Maschinenpistolenschuetze sie sofort. Es war ein Foerderband, das nicht zwischen Maennern, Frauen und Kindern unterschied. Kinder wurden bei ihren Muettern gelassen und mit ihnen erschossen.

    Ich habe das alles nicht lange gesehen. Als ich mich der Grube naeherte, hatte ich solche Angst, dass ich sah, dass ich nicht lange brauchte, um hinzusehen. In der Grube sah ich Leichen drei mal in der Breite liegen, jeder etwa 60 Meter. Wie viele Schichten uebereinander lagen, konnte ich nicht sehen. Die Art zuckender Kraempfe, blutbefleckte Koerper passten einfach nicht ins Bewusstsein, so dass die Details mich nicht erreichten. Neben zwei Maschinenpistolen hatte jeder Pass in der Schlucht einen "Handler" - es war ein deutscher Polizist, der das Opfer auf Leichen legte, so dass der vorbeifahrende Maschinenpistolenschuetze nur einen Schuss abgeben musste.

    Als die Opfer in die Schlucht hinabstiegen und im letzten Moment dieses schreckliche Bild sahen, stiessen sie einen Schrei des Entsetzens aus. Aber sie wurden sofort von den "Staplern" ergriffen und an den Rest angeschlossen. Diejenigen, die hinter ihnen gingen, konnten dieses schreckliche Bild nicht sehen, weil es durch den Winkel der Schlucht verdeckt wurde.
Waehrend einige Leute sich auszogen und die meisten darauf warteten, an die Reihe zu kommen, gab es ein grosses Geraeusch. Die Ukrainer haben ihm keine Beachtung geschenkt. Sie beeilten sich, Menschen durch die engen Gaenge in die Schlucht zu treiben.

    Von dem Ort, wo die Entkleidung stattfand, war die Schlucht nicht sichtbar, da sie etwa 150 Meter vom ersten Kleiderhaufen entfernt war. Ausserdem wehte ein starker Wind, und es war sehr kalt.

     Schuesse in der Schlucht waren nicht zu hoeren. Daraus folgerte ich, dass die Juden im Voraus nicht wussten, was tatsaechlich geschah. Ich bin schon heute ueberrascht, dass von den Juden nichts gegen diese Aktion unternommen wurde. Alle neuen Massen kamen aus der Stadt, und sie ahnten anscheinend nichts, weil sie glaubten, sie wuerden einfach umgesiedelt.


          (Arad, Yitzhak. Die Zerstoerung der Juden der UdSSR in den Jahren
           der deutschen Besatzung (1941-1944): Sammlung von Dokumenten und
           Materialien Jerusalem: Yad Vashem, 1991, ("Ïðåêðàñíûå âðåìåíà",
           S.66-69 [in Russisch]:  "Sch;ne Zeiten", Seiten 66-69]. Hrsg. v.
           E. Klee, W. Dressen, V. Rie;. Frankfurt. M., 1988).


        ERZEUGUNG DER PLAIN, - EINER DER SOLDATEN des Sonderkommandos "4a"
            der Einsatzgruppe "C"  K. VERNER.
               

     Hier ist, wie einer der Henker-Ìitteiler der Eschissungen von 29.-30. September 1941 im Babij Jar, der Soldat des Sonderkommandos "4a" der Einsatzgruppe "C"  Kurt Werner nach dem Krieg  bschrieb:
 
    "Dann ging die ganze Mannschaft, mit Ausnahme der Wache, gegen 6 Uhr morgens zu diesen Schiessereien. Ich bin selbst in den Truck gestiegen. <...> Wir sind dann ca. 20 Minuten in den Norden gefahren. Wir hielten an einer gepflasterten Strasse, die in einem offenen Gebiet endete.

     Dort versammelten sich zahlreiche Juden, und es wurde auch ein Platz eingerichtet, wo die Juden ihre Kleidung und ihr Gepaeck ablegen sollten. In einem Kilometer sah ich eine grosse natuerliche Schlucht. Es war ein sandiges Gebiet. Die Schlucht war ungefaehr 10 Meter tief, ungefaehr 400 Meter lang, ungefaehr 80 Meter breit an der Spitze und ungefaehr 10 Meter an der Unterseite.
   
     Unmittelbar nach meiner Ankunft am Hinrichtungsort musste ich zusammen mit meinen Kameraden in diese Schlucht hinabsteigen.
   
     Es dauerte nicht lange, und bald wurden die ersten Juden an den Haengen der Schlucht zu uns gebracht.

     Die Juden mussten mit dem Gesicht nach unten auf den Boden neben den Waenden der Schlucht liegen. In der Schlucht gab es drei Gruppen von Schuetzen, insgesamt ungefaehr 12 Schuetzen. Zur gleichen Zeit wurden Juden von oben gleichzeitig zu dieser drei Hinrichtungsgruppen gebracht. Die nachfolgenden Juden mussten sich auf die Leichen frueher hingerichteter Juden legen. Die Bogenschuetzen standen hinter den Juden und toeteten sie mit Schuessen im Hinterkopf.

     Ich erinnere mich noch heute, an welchen Schrecken Juden, die zum Tode verurteilt waren, kamen, als von oben, vom Rand der Schlucht, zum ersten Mal auf die Leichen in der Schlucht hinabsehen konnte.

     Viele Juden haben die ganze Zeit geschrien. Es ist unmoeglich, sich vorzustellen, welche Art von Nerven es unter diesen Bedingungen kostet, solche schmutzigen Arbeiten auszufuehren.

     Es war schrecklich.

     Ich musste den ganzen Morgen in der Schlucht bleiben. Dort musste ich immer wieder fuer eine Weile schiessen, und dann war ich damit beschaeftigt, Munitionslager mit Patronen zu fuellen.

     Waehrend dieser Zeit waren die Bogenschuetzen andere Kameraden.

     In der Mitte des Tages wurden wir aus einer Schlucht geholt, und in der zweiten Haelfte des Tages war ich bereits mit anderen Soldaten oben, um die Juden zur Schlucht zu bringen ...

     Juden brachten wir an den Rand der Schlucht, von dort mussten sie den Abhang hinabsteigen.
   
     An diesem Tag dauerte die Erschiessung bis etwa fuenf oder sechs Stunden (17 oder 18 Stunden). Dann kehrten wir in unsere Wohnung zurueck.

     An diesem Abend wurde wieder Schnaps ausgegeben.

     Wir waren alle froh, dass die Hinrichtung vorueber war.

     Ich erinnere mich genau, dass an diesem Tag in der Schlucht die Fuehrer der SS, Dr. Funk, Janssen und Hafner, staendig von unbeeintraechtigten Juden erledigt wurden [...] ".

(Der Dienstkalendar Heinrich Himmlers 1941/42. Im Auftrag der Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg bearbeitet, kommentiert und eingeleitet von Peter Witte u. a. - - Hamburg 1999. - S. 224).


                ERZEUGUNG von Dina PRONITCHEVA,
                die UEBERLEBT in Babi Yar:

"Russische Ehemaenner schnitten ihre juedischen Frauen ab, russische Frauen begleiteten ihre juedischen Ehemaenner.

Als wir uns Babij Yar naeherten, hoerten wir Schuesse und unmenschliche Schreie. Ich begann zu verstehen, was hier vorging, aber zu meine Mutter sagte nichts ...

Als wir das Tor betraten, wurde uns gesagt, wir sollten die Dokumente und Wertsachen abgeben und uns ausziehen. Ein Deutscher kam zu meiner Mutter und riss einen goldenen Ring von ihrem Finger.

Ich sah, wie eine Gruppe hinter einer Gruppe, die Frauen, alte Leute und Kinder auszog. Jeder wird zu einer offenen Grube gefaehrt, und Maschinenpistolenschuetzen schiessen sie. Dann bringen sie eine andere Gruppe ...

Ich sah diesen Horror mit meinen eigenen Augen.

Obwohl ich nicht ganz in der Naehe der Grube war, hoerte ich immer noch die unheimlichen Schreie von verstoerten Menschen und die gedaempften Stimmen von Kindern, die riefen: "Mama, Mama ...".


                18. September des Jahres 2018.