Liliputin in German -1623

Юрий Слободенюк
Wer den Hals nicht vollkriegen kann, dem platzt der Kragen  ... "
Koenig Midas



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den Hals / Rachen / Rand nicht vollkriegen / voll genug kriegen / bekommen koennen  gierig


unersaettlich sein


    "Er kann den Hals nicht voll genug kriegen" ("Er will noch mehr haben"); "Die Aezte gehen ja schon wieder auf die Barrikaden, weil sie den Rachen nicht voll genug bekommen"; "Willkommen im richtigen Arbeiterleben - hier scheinen so einige schon so weit weg vom richtigen Leben zu sein, dass sie gar nicht sehen oder nicht sehen wollen, wie die Wirklichkeit ausschaut, und das betrifft die Masse der Menschen, und nicht die oberen Zehntausend, die den Rand nicht voll genug bekommen koennen"  umgangssprachlich; Viele Redewendungen beziehen sich auf den Hals als einem Teil des Verzehr- und Verdauungssystems.
Die Redensart war urspruenglich ausschliesslich auf Speise und Trank bezogen, ist heute aber fast nur noch im Sinne von allgemeiner Habgier gebraeuchlich

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es platzt einem der Kragen 
jemand wird (berechtigt zornig
jemand laesst die aufgestaute Wut heraus

    "Da kann einem wirklich der Kragen platzen!"  umgangssprachlich;

Diese Wendung bezieht sich auf das Engegefuehl, wenn bei grosser Erregung der Hals durch einen Hemdkragen eingeschnuert ist 

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Der sagenhafte Midas soll ein Sohn des Gordios und der Kybele gewesen sein und seiner Mutter das groЯe Heiligtum in Pessinus geweiht haben.
Als Kind sollen ihm, waehrend er schlief, der Sage nach Ameisen Weizenkoerner in den Mund getragen haben. Daraus wurde ihm geweissagt, dass er sehr reich werden wьrde.
Ueber seine Gier und Dummheit gab es etliche antike mythische Anekdoten, beispielsweise die folgende:
Um so weise wie Silenos zu werden, glaubte Midas, genuege es, ihn zu fangen. Er stellte ihm eine Falle, indem er einer Waldquelle Wein beimischte, aus der Silenos trank und berauscht einschlief. Dionysos, der seinen alten Lehrer vermisste, musste dem Koeig fuer dessen Freigabe einen Wunsch erfuellen. Midas wuenschte sich, dass alles, was er beruehre, zu Gold wuerde. Der Wunsch wurde ihm gewaehrt. Doch da ihm nun auch Essen und Trinken zu Gold wurden, drohte ihm der Tod durch Hunger oder Durst. Deshalb bat er den Gott, die Gabe zurueckzunehmen. Dionysos riet ihm, im Fluss Paktolos zu baden, auf den dann die Gabe ueberging, so dass er zum goldreichsten Fluss Kleinasiens wurde.