Независимость и хлеб в переводе на немецком

Абдукаюм Мамаджанов
 

          Независимость и хлеб на немецком языке
           (Перевод с русского Татьяны Белер)


          
                Abdukajum Mamadschanow

           Unabhaengigkeit und Brot


Beim Wort „die Unabhaengigkeit“
denk` ich an die Neunziger, an diese Zeiten:
an seidenem Faden hing unser Schicksal,
tadschikisches Volk stand vor der Wahl,
den Krieg zu entfesseln, oder den zu verhindern,
es vertraute doch dem Satan* ohne langen Besinnen.
Mit Lokalpatriotismus* angesteckte Narren,
Verblendete, auf verfaelschter Religion beharrend,
sich an Luxus gewoehnte B;rokraten,
quatschende Luegner-Demokraten
dienten unmaessig dem boesen Schaitan*.
Riefen Volk auf zu Krieg auf „Maidan“*

Virus der Macht, kleinen Mann angesteckt,
seinen Verstand und seine Religion verdreht,
verseuchte Sueden und Osten des Landes.
Spuren der Seuche sind jetzt noch vorhanden.
Feinde im Ausland haben sich M;he gegeben,
Zwietracht im S;den und Norden zu saehen,
missliebig ist`s ihnen Tadschikistan in Freiheit,
einmuetig, gedient, unbesiegbar in Einheit.
Die Logik der Gegner sieht aus sehr einfach,
die wollen verbrennen die Bruecken der Eintracht.
Geteiltes Volk ist verloren und schwach,
da haben die Drahtzieher ;ber es gro;e Macht.

In Arbob* konnte weises Volk nun endlich
freche Unholde besiegen. Selbstverstaendlich.
Es wurden Fangarme von Kraken vernichtet,
Ende des Krieges kam dann in Sichte.

Ein, aus dem Volk stammender, stolzer Riese*
wurde zu Haupt des Landes erwiesenem.
Auf Muttermilch - versprach er – ich schwoere,
ihr werdet den Klang des Krieges nicht hoeren,
all unseren Voelkern* schenke ich Frieden,
mit meinem tadbir* werden alle zufrieden.

Und manchmal fiel es ihm alles nicht leicht
sein Versprechen zu halten. Das tat er gleich.
Das Volk ist ihm dankbar fuer sein Tun und Treiben,
wir haben ein Schicksal, so muss es auch bleiben.
Man nennt ihn im Volk als Sohn der Nation,
er mehrt unseren Ruf und ehrt Traditionen.

Man sagt: „Brot ist aller Menschen Kopf“.
Ich denke hiermit an viele Geschichten oft,
eine laesst mich in Ruhe schon lange nicht mehr,
wie Glocke schellend, beruehrt sie mich sehr:
ob wir das taegliche Brot noch verehren,
ob wir das Brot noch zum Essen begehren?

1994 ist in meinen Gedanken.
Meine Seele friert von Erinnerungen an Kranken
in Hunger und Not. Praesident ist erst gewaehlt.
Das Land ist verwundet und vom Krieg entstellt.
Das Ende des Krieges sehen wir noch nicht,
es herrscht nur Elend, es gibt kein Licht,
keine Gesetze, es herrschen nur Chaos,
Leid der Familien, keiner bleibt aus.
Gebrueder hassen, bekaempfen einander,
Hass dieser Menschen ist dem Volk eine Schande.

Fuenf Hundert Kaempfer sind in unserem Trupp,
im Schnee gefangen ohne Brot und Suppe,
von Rebellen zerbombte, vernichtete Strassen.
Gepanzerte Autos haben sogar keine Chancen
uns zu erreichen und zu helfen im Schnee.
Der Winter ist hart, Wege sind kniehoch verweht.

Keine Brotkruemel sind in unseren Taschen,
gefrorene Kartoffeln bleiben zum Naschen.
Uns plagt Leid von Hunger und Schmerzen,
es gibt keine Hoffnung, nur Trauer in Herzen.

Mit solchen Gedanken schlafe ich ein,
morgens denke ich an den Traum mein ‘n,
furchteinfloessend, grausam und laestig,
wie Kloss im Hals, der erstickt mich letztendlich.
Ein Film laeuft immer in meinem Kopf,
es ist unmoeglich sogar ihn zu stoppen.
In diesem Traum sehe ich ein Haendchen
eines hungrigen und erfrorenen Maedchens,
das, leicht angezogen im Dezember bei Frost,
mit geschwollenem Gesicht und Wangen, wie Rost,
mit zitterndem Hand, vor Frost voller Schrunden,
ein Stueckchen Brot haelt mir vor dem Munde.
Hinter ihm sind noch viele Kinder gereiht
mit ernsten Gesichtern, geplagt von Leid.
Alle halten Brot dem Himmel gerichtet,
zerbroeselt, feucht, verloren an Dichte,
mal schon angebissen, mal noch unberuehrt,
mal etwas dem Brot Aehnliches mit Etwas verruehrt,
mal Broetchen, verschimmelt und hart im Wind.
Mir sind alle Kinder freundlich gesinnt.

Keiner sagt was, ihnen stecken Worte im Hals.
An das erinnere ich mich jedes Mal,
mit heissen Traenen beweine ich Schicksal
den Menschen, die geplagt von Not,
mit anderen teilten Salz, Wasser und Brot.
Sehr hoch war der Preis f;r unsere Einheit,
f;r das Leben in Frieden, fuer unsere Freiheit.

Ich danke dem Volk fuer unser Schicksal,
unabhaengig zu sein, das war seine Wahl.
Das Volk ist geheilt, das Volk lebt in Frieden,
Brot schmueckt dastarchane*. Wir sind zufrieden.

Tatjana Boehler
06.11.2017
Lokalpatriotismus - Amtsbesetzung nach Geburtsrecht
Schaitan, Rel. - Teufel, Satan
Mai/j/dan`n - Platz in Kiew, Ukraine, hier meint der Autor etliche Umw;lzungen in den ehemaligen Republiken der Sowjetunion
Namestnichestwo - Amtsbesetzung nach Geburtsrecht
Arbob - Schloss in Tadschikistan, wo es von Konfrontierten im Novemder1992 auf
der Tagung des Obersten Sowjets der Republik Tadschikistan eine Schlichtungsentscheidung unterschrieben und dem Krieg sein Ende gelegt wurde, wo Emomali Rachmonow zum heutigen Pr;sidenten des Landes gew;hlt wurde.
Riese - hier meint der Autor den heutigen Pr;sidenten von Tadschikistan Emomali Rachmonow, geboren am 5. Oktober 1952. Er ist seit 1994 Staatspr;sident von Tadschikistan. Im November 2013 wurde er f;r eine vierte Amtszeit wiedergew;hlt.
V;lker - die, in Tadschikistan lebenden Menschen verschiedener Nationalit;ten
Tadbir - eine vern;nftige Probleml;sung
1994 - читай /lies – neunzehnhundertvierundneunzig
dastarhan - Ein servierter rechteckiger, seltener, runder Tisch 30-35 cm hoch, oder eine gro;e servierte auf dem Boden verbreitete Tischdecke. Rund herum liegen gesteppte Matratzen 70-80 cm breit, wo G;ste zum Feiern Platz nehmen. F;r einen Fest im Freien sind h;lzerne Sitze vorgesehen.