Sergej Schelkowyj. Drei Blumen

Яков Матис
In der Grodotska Straße der Stadt Lemberg,
im Haus fünfzig, in der Tantes Wohnung
durchlebte blitzschnell sein gereimtes Leben
Antonych, Igor–Bogdan, Dichter - Lemke. *
Er wurde siebenundzwanzig, als der Vater,
um ihn zu retten,  in den Himmel holte -
Orpheus von Lemberg, souveräne Stimme.
Das war kurz  vor dem Zweiten Menschenschlachten,
vor blutigen Pogromen wilder Horden
gemeinstes, wohl, Jahrhundert überhaupt.
In der Grodotska Straße der Stadt Lemberg
die grade Richtung Städchen Grodek führt
an gotischen Spitzbögen, Fensterrosen
der Kirche St. Elisabeth vorbei...


Ich kannte auch in diesem Städtchen einen,
geküssten von der holden Muse Dichter.
Er konnte nur durch permanenten Gram,
den Tod aufrufend, mit dem Himmel sprechen.
Mit siebn`undzwanzig ist er auch gegangen,
der Georg Trakl, als dekadent gebrandmarkt.
In Mozarts Salzburg wurde er geboren,
der Traurige. In seinem Blut-Zinnober
vereinte er den Tschechen mit Germanen. 
Vom Kokain, der weiß war wie ein Engel,
starb er in Anschluss an die Schlacht bei Grodek
weil Totenlandschaft mit den schwarzen Leichen,
die auf den Bäumen hingen, nicht ertrug…   **

Von Krakau-Dächern stiegen krächzend Krähen,
als Sanitäter, der den Freitod wählte,
mit sich ergänzte Herbstes Totenliste
von diesem faulen elendigen Jahr.
Entlaubte Ulme in dem trüben Licht
sich beugte übers Grab und weinte nicht.
Oh dreimal drei mal drei; oh, drei hoch drei!
Da bist du wieder, die fatale Zahl,
die Lermontow mit seinem Kumpel führte
vom faseligen Streit zum Schießduell,
im Schatten seines Schicksalsbergs – Manschuk. 

In der Grodotska-Straße, im Vorgarten
bestaune heute ich ein fremdes Wesen –
den grünen Käfer, der die Rose küsst -
lebendigen Smaragd, der fliegen will,
um  warme Juni-Himmel zu genießen.
Ich schaue hin und habe keinen Zweifel –
Es gibt sie noch, die Wunder dieser Welt.
Und nun ich stelle drei geschnittne Rosen
in eine Vase mit dem kalten Wasser -
drei purpurroten Sonnen, die gleichzeitig 
so unstet,  traurig sind, wie Georgs Versen
und hell, wie Igor-Bogdan Sehnsucht war.
Es möge Hauch von götlichen Geschöpfen,
von federleichten und ortsfremden Herzen,
für eine Weile noch lebendig sein.

 

* Lemken (Ruthenen) – eine Volksgruppe in der Westukraine,
  Slovakei und Polen.

** In seinem letzten Gedicht nennt Trakl die Abendlandschaft als
   "Totenlandschaft". Nach dem Zeugnis seiner Vorgesetzten waren
    eine halbe Stunde vor der Schlacht dreizehn Ruthenen auf Bäumen
    vor dem Zelt gehängt worden. Trakl erlitt daraufhin einen
    Nervenzusammenbruch.


Сергей Шелковый.  Tри цветка

На Городоцкой улице во Львове
в строенье 50, в квартире тётки,
вмиг промелькнула Игоря-Богдана
Антоныча рифмованная жизнь.
И в двадцать семь Господь забрал на небо
волшебного певца, Орфея-лемка
от пагубы ордынского погрома
отцовской грудью чадо защитив –
как раз в канун второй нешадной бойни
подлейшего, похоже, из веков…
На Городоцкой улице, ведущей
из Львова в Городок, когда-то Градец,
вдоль стреловидной готики Эльжбеты,
вдоль линии трамвая на вокзал…

В том Городке я знал ещё когда-то
поэта, поцелованного Богом,
который мог лишь постоянством боли,
лишь ежедневным окликаньем смерти
ответить небу… Так же, в двадцать семь,
остановилась жизнь Георга Тракля,
что в моцартовом Зальцбурге родился,
что разом чеха, венгра и германца
в речь и отраву киновари-крови
вместил, что умер в санитарной роте
от кокаина, белого, как ангел,
от чёрных гроздей трупов пехотинцев –
в четырнадцатом гнилостном году…

В том самом Городке, к самоубийству
он и пришёл. Вороньим карком Краков
встречал его, дабы уже постфактум
внести в реестр осенних мертвецов.
Не дрогнул над могилою лицом
безглазый вяз, задубеневший в лубе…
О трижды трижды три, о, тройка в кубе,
с фатальной подоплёкою число!
Оно ведь и Лермонта повело
в печёринскую вздорную минуту
с приятелем Мартыновым стреляться
в погибельной тени горы Машук.

А здесь, где палисад на Городоцкой,
целует розу изумрудный жук.
Любуюсь этим существом нездешним –
а он, смарагд-пришлец, ещё и рвётся
в июльское тепло небес лететь.
Смотрю и ощущаю без сомненья,
что есть ещё на свете чудеса.
И вот три свежесрезанные розы
в холодную живительную воду
в стекло поставлю – три пунцовых солнца,
тревожные, как образы у Тракля,
и нежные, как Игоря печаль…
Пусть дышат три цветка, три совершенства,
три невесомых и нездешних сердца
ещё день, два – самих себя живей