Райнер Мария Рильке. Голоса

Венера Думаева-Валиева
Девять листов под одним названием

        Титульный лист

Кто счастлив и богат, молчит,
не хочет знать о них никто.
Отягощённый пусть кричит,
пусть говорит: я слеп - за что!
Или: я знаю, каково оно,
или: на свете
мне тяжело, болеют дети,
или: я с вами заодно.

А всякого ещё как много!

Кого же это всё минует,
пускай поют и пусть танцуют.

Пусть лучшему внимают пенью.

Но всё же странно: люди рады,
что в хоре мальчиков кастраты.

И сам Господь, придя, подолгу
хранит к обрезанным терпенье.

          Песнь нищего

Я от дверей к дверям иду,
под зноем, под дождём.
Вдруг ухо правое кладу
на правую ладонь,
и голос, что произведу,
мне незнакомый он.

Тогда не знаю, я ль кричу,
иль кто-нибудь ещё,
о самой малости прошу,
поэт - о чём-нибудь ещё.

И укрываю подконец
лицо, глаза рукою
и это тяжестию всей
лежит как бы в покое,
чтобы не думали, куда
я голову устрою?

          Песнь слепца

Я слеп, вы, вне, - проклятье,
протест, несчастье
и ежедневное мученье.
Я руку серую кладу
на руку серости,
и женщина ведёт меня
сквозь пустоту.

Вы шевелитесь, пятясь, воображая,
что звучите иначе,
чем о камень камень,
но ошибаетесь: я значу
один, живу, звучу, страдаю.
Во мне непрекращающийся крик,
и сердце ль так кричит, не знаю,
или кишки.

Вы узнаёте песни? Их
поёте вы не в том звучанье.
К вам по утрам приходит новый свет
в открытое и тёплое жилище.
Вы ощущаете перед лицом лицо,
и это подвигает к состраданью.

          Песнь пьяницы

То было не во мне. Оно
входило-выходило. Я желал его. Вино
его мне привело.
(Теперь не помню, что это было)
Оно давало мне и то, и это,
пока я полностью не положился на него.
Я дурак.

Теперь оно играет мной,
с презрением швыряет  и вот сегодня
отдаст меня скотине этой, смерти.
Когда я, карта грязная, к ней попаду,
скоблить мной станет свои струпья
и выбросит в дерьмо.


          Песнь самоубийцы

Итак, ещё одно мгновенье.
Они мне снова перерезали верёвку.
Я был уже совсем готов,
во внутренностях у меня
уже немного вечность.

Они суют мне ложку,
эту ложку жизни.
Нет, я не желаю больше,
пусть не мешают рвоте.

Я знаю, жизнь прекрасна,
как полная отменной снеди чаша,
но мне она не поступает в кровь,
но лезет в голову.

Кого питает, меня же травит это.
Я отвергаю.
Как минимум на тыщу лет
мне надлежит диэта.

          Песнь вдовы

Вначале жизнь была добра.
Давала мне тепло и мужество.
Откуда было мне тогда
и знать: она
всё это молодым даёт.
Не знала я, что значит жизнь,
вдруг стала просто год и год,
ни хороша с тех пор и ни нова,
и ни чудесна,
как надвое порвалась.

То ни его была вина и ни моя;
у нас обоих было лишь терпенье,
у смерти нет терпенья.
Я видела её приход (как плохо она шла),
и наблюдала, как она берёт, берёт:
и это было не Моё.

Но что же было Мой, Моё?
Неужто нищета сама
судьбою лишь дана?
Судьба не хочет только счастья,
вернуть желает крик и муку
и скупает для старости руины.

Судьба была здесь, чтоб завладеть
ради того, что есть Ничто,
чертою каждой моего лица
вплоть до походки.
То ежедневная была продажа,
когда я сделалась пуста,
оставила меня стоять открытой.

          Песнь идиота

Они мне не мешали. Дали мне идти.
Сказали, не может ничего случиться.
Как хорошо.
Не может ничего случиться. Всё, что приходит,
вокруг святого духа всё кружится,
известного (ты знаешь) духа -
как хорошо.

И правда, мол, ничего со мною,
какая-то притом опасность.
То, конечно, кровь.
Кровь всего трудней. Кровь тяжела.
Порой я думаю, я больше не могу, -
(как хорошо)

Aх, что это за мяч прекрасный:
круглый и как Всё везде такой же красный.
Хорошо, что вы его создали.
Он ждёт, пожалуй, чтоб позвали?

Как странно это происходит,
одно в другом и из одного другое:
дружно и как-то неопределённо.
Как хорошо.



 


Die Stimmen




Titelblatt

Die Reichen und Gluecklichen  haben gut schweigen,
niemand will wissen was sie sind.
Aber die Duerftigen muessen sich zeigen,
muessen sagen: ich bin blind
oder: ich bin im Begriff es zu werden
oder: es geht mir nicht gut auf Erden
oder: ich habe ein krankes Kind
oder: da bin zusammengefuegt.

Und vielleicht, dass das gar nicht genuegt.

Und weil alle sonst, wie an Dingen,
an ihnen vorbeigehn, muessen sie singen.

Und da hoert man noch guten Gesang.

Freilich die Menschen sind seltsam: sie hoeren
lieber Kastraten im Knabenhoeren.
Aber Gott selber  kommt und bleibt lang
wenn ihn diese Beschnittenen stoeren.


Das Lied des Bettlers

Ich gehe immer von Tor zu Tor,
verregnet und verbrannt;
auf einmalleg ich mein rechtes Ohr
in meine rechte Hand.
Dann kommt mir meine Stimme vor
als haett ich sie nie gekannt.

Dann weil ich nicht sicher wer da schreit,
ich oder irgendwer.
Ich schrie um eine Kleinigkeit.
De Dichter schrein um mehr.

Und endlich mach ich noch mei Gesicht
mit beiden Augen zu;
wie's dann in der Hand liegt mit seinem Gewicht
sieht es fast aus wie Ruh/
Damit sie nicht meinen ich haette nicht,
wohin ich mein Haupt tu.


Das Lied des Blinden

Ich bin blind, ihr draussen, das ist ein Fluch,
ein Widerwillen, ein Widerspruch,
etwas taeglich schweres.
Ich leg meine Hand auf den Arm der Frau,
meine graue Hand auf ihr graues Grau,
und sie fuehrt mich durch lauter Leeres.
Ihr ruehrt  euch und rueckt und bildet euch ein
anders zu klingen als Stein auf Stein,
aber ihr irrt euch: ich allein
lebe und leide und laerme.
In mir ist ein endloses Schrein
und ich weiss nicht,schreit mir mein
Herz oder meine Gedaerme.

Erkennt ihr die Lieder? Ihr sangst sie nicht
nicht ganz in dieser Betonung.
Euch kommt jeden Morgen das neue Licht
warm in die offene Wohnung.
Und ihr habt ein Gefuehl von Gesicht zu Gesicht
und das verleitet zur Schonung.


Das Lied des Trinkers

Es war nicht in mir. Es ging aus und ein.
Da wollt ich es halten. Da hielt es der Wein.
(Ich weiss nicht mehr was es war.)
Dann hielt er mir jenes und hielt mir dies
bis ich mich ganz auf ihn veliess.
Ich Narr.

Jetzt bin ich in seinem Spiel und er streut
mich veraechtlich herum und verliert  mich noch heut
an dieses Vieh, an den Tod.
Wenn der mich, schmutzige Karte, gewinnt,
so kratzt er mit mir seinen grauen Grind
und wirft mich fort in den Kot.



Das Lied des Selbstmoerders

Also noch einen Augenblick.
Dass sie mir immer wieder den Strick
zerschneiden.
Neulich war ich so gut bereit
und es war schon ein wenig Ewigkeit
in meinen Eingeweiden.

Halten sie mir ein Loeffel her,
diesen Loeffel Leben.
Nein ich will und ich will nicht mehr,
lasst mich mich uebergeben.

Ich weiss das Leben ist gar und gut
und die Welt ist ein voller Topf,
aber mir geht es nicht ins Blut,
mir steigt es nur zu Kopf.

Andere naehrt es, mich macht es krank;
begreift, dass man's verschmaeht.
Mindestens ein Jahrtausend lang
brauch ich jetzt Diaet.


Das Lied der Witwe

Am Anfang war mir das Leben gut.
Es hielt mich warm, es machte mir Mut.
Dass es das allen Jungen tut,
wie konnt ich das damals wissen.
Ich wusste nicht, was das Leben war-,
auf einmal war es nur Jahr und Jahr,
nicht mehr gut,nicht mehr neu, nicht mehr
                wunderbar,
wie mitten entzwei gerissen.

Das war nicht seine, nicht meine Schuld,
wir hatten beide nichts als Geduld,
aber der Tod hat keine.
Ich sah ihn kommen (wie schlecht er kam),
und ich schaue ihm zu wie er nahm und nahm:
es war ja gar nicht das Meine.

Was war denn das Meine; Meines, Mein?
War mir nicht selbst mein Elendsein
nur vom Schicksal geliehn?
Das Schicksal will nicht nur das Glueck,
es will die Pein und das Schrein zurueck
und es kauft fuer alt den Ruin.

Das Schicksal war da und erwarb fuer ein Nichts
jeden Ausdruck meines Gesichts
bis auf die Art zu gehn.
Das war ein taeglicher Ausverkauf
und als ich leer war, gab es mich auf
und liess mich offen stehen.


Das Lied des Idioten

Sie hindern mich nicht. Sie lassen mich gehn.
Sie sagen es koennte nichts geschehen.
Wie gut.
Es kann nichts geschehen. Alles kommt und kreist
immerfort um den heiligen Geist,
um den gewissen Geist(du weisst)-,
wie gut.

Nein man muss wirklich nicht meinen es sei
irgend eine Gefahr dabei.
Das ist freilich das Blut.
Das Blut ist das Schwerste. Das Blut ist schwer.
Manchmal glaub ich,ich kann nicht mehr-
(Wie gut.)

Ah was ist das fuer ein schoener Ball:
rot und rund wie ein Ueberall.
Gut, dass ihr ihn erschuft.
Ob  der wohl kommt wenn man ruft?

Wie sich das alles seltsam benimmt,
ineinander treibt, auseinander schwimmt:
freundlich ein wenig unbestimmt.
Wie gut.

Des zweiten Buches zweiter Teil
Juni 1906, Paris