И. В. Гёте. Она

Владимир Филиппов 50
J. W. Goethe. Dieselbe

***
Поймёт, кто жил с тоской,
Что я страдаю
И радости любой
Не ощущаю.

Смотрю на небо я
И жду ответа.
Ах! кто любил меня
Далёко где-то.

Не знаю, что со мной,
Я как сгораю.
Поймёт, кто жил с тоской,
Что я страдаю.

***
Вели мне дать обет молчанья,
Мой долг – хранить секрет в себе;
Хочу я скрыть души страданья,
Пусть даже вопреки судьбе.

Урочный час придёт, и солнце будет,
Ночь прогоняя, изливать потоки,
И тверди скал свои откроют груди,
Хотя земля и прячет вглубь истоки.

Здесь каждый ищет друга для совета,
На чьё плечо он может положиться,
Но мне сжимает губы долг обета,
И только Бог поможет им раскрыться.

***
Позвольте мне сиять, живущей,
Оставьте мне наряд венчальный,
Я от земли спешу цветущей,
Вниз, в крепкий домик мой печальный.

Там тишину я обретаю,
Совсем иной и новый взгляд;
Покров я чистый возвращаю,
Венок и пояс сдам назад.

А те небесные созданья
Не спросят: кто ты – он, она?
И никакого одеянья,
Одежда будет не нужна.

Судьбу свою ругать не смею,
Но эта боль всегда со мной.
От горя рано постарею;
Там буду вечно молодой!

***
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiss, was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament
Nach jener Seite.
Ach! der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.

Es schwindelt mir, es brennt.
Mein Eingeweide.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiss, was ich leide!
***
Heiss mich nicht reden, heiss mich schweigen,
Denn mein Geheimnis ist mir Pflicht;
Ich mo:chte dir mein ganzes Innre zeigen,
Allein das Schicksal will es nicht.

Zur rechten Zeit vertreibt der Sonne Lauf
Die finstre Nacht, und sie muss sich erhellen;
Der harte Fels schlie;t seinen Busen auf,
Missgo:nnt der Erde nicht die tiefverborgnen Quellen.

Ein jeder sucht im Arm des Freundes Ruh,
Dort kann die Brust in Klagen sich ergiessen;
Allein ein Schwur dru:ckt mir die Lippen zu,
Und nur ein Gott vermag sie aufzuschliessen.
***
So lasst mich scheinen, bis ich werde;
Zieht mir das weisse Kleid nicht aus!
Ich eile von der scho:nen Erde
Hinab in jenes feste Haus.

Dort ruh ich eine kleine Stille,
Dann o:ffnet sich der frische Blick,
Ich lasse dann die reine Hu:lle,
Den Gu:rtel und den Kranz zuru:ck.

Und jene himmlischen Gestalten,
Sie fragen nicht nach Mann und Weib,
Und keine Kleider, keine Falten
Umgeben den verkla:rten Leib.

Zwar lebt ich ohne Sorg und Mu:he,
Doch fu:hlt ich tiefen Schmerz genung.
Vor Kummer altert ich zu fru:he;
Macht mich auf ewig wieder jung!