Мальчик и Змея. по Лессингу Г. Э

Аркадий Равикович
G.E.Lessing.(1729-1781).Der Knabe und die Schlange.

Басня.

Мальчишка вырвал зубы у Змеи
И с ней играл с восхода до заката:
- Прости Змея, сама ты виновата,
Что я с тобой жестоко поступил.
Из всех живущих тварей не найти
Неблагодарней гадов, чем рептилии:
Читал я, как вы многих укусили,
За то, что те сумели вас спасти!

- «Как летописцы ваши всё таки предвзяты!
Нам, Змеям, довелось не так слыхать:
Погибший шкуры змей хотел продать
И змей грел на груди, чтоб стать богатым!»

-«Умолкни! – мальчик возразил, -
 И взрослым слушать ложь не хватит сил!»

- «Ты прав, - сказал отец, следя за разговором, -
Но всё ж, стремясь неблагодарность заклеймить,
Со всех сторон старайся дело изучить,
Чтоб оказаться незапятнанным позором.
Я к чести Человечества сказать
Хочу, что истый Благодетель – непорочен.
Но кто корысть извлечь благодеяньем хочет –
Таких примерно стоит наказать!»

Поэтическое переложение с немецкого 6.10.11.

Der Knabe und die Schlange.
 
Ein Knabe spielte mit einer zahmen Schlange. "Mein liebes Tierchen", sagte der Knabe, "ich wuerde mich mit dir so gemein nicht machen, wenn dir das Gift nicht benommen waere. Ihr Schlangen seid die boshaftesten, undankbarsten Geschoepfe! Ich habe es wohl gelesen, wie es einem armen Landmanne ging, der eine, vielleicht von deinen Ureltern, die er halb erfroren unter einer Hecke fand, mitleidig aufhob und sie in seinen erwaermenden Busen steckte. Kaum fuehlte sich die Boese wieder, als sie ihren Wohltaeter biss; und der gute freundliche Mann musste sterben." 
"Ich erstaune", sagte die Schlange, "wie parteiisch eure Geschichtsschreiber sein muessen! Die unsrigen erzaehlen diese Historie ganz anders. Dein freundlicher Mann glaubte, die Schlange sei wirklich erfroren, und weil es eine von den bunten Schlangen war, so steckte er sie zu sich, ihr zu Hause die schoene Haut abzustreiten. War das recht?" 
"Ach, schweig nur", erwiderte der Knabe. "Welcher Undankbare haette sich nicht zu entschuldigen gewusst!" 
"Recht, mein Sohn", fiel der Vater, der dieser Unterredung zugehoert hatte, dem Knaben ins Wort. "Aber gleichwohl, wenn du einmal von einem ausserordentlichen Undanke hoeren solltest, so untersuche ja alle Umstaende genau, bevor du einen Menschen mit so einem abscheulichen Schandflecke brandmarken laessest. Wahre Wohltaeter haben selten Undankbare verpflichtet; ja, ich will zur Ehre der Menschheit hoffen - niemals. Aber die Wohltaeter mit kleinen eigennuetzigen Absichten, die sind es wert, mein Sohn, dass sie Undank anstatt Erkenntlichkeit einwuchern."