Ода Шэфер. Ясновидящая

Яков Матис
Ода Шэфер. Ясновидящая.  **

Там где трутни, вёха кроны,
Разрастаясь вширь и ввысь,
На чужих плодах ядрёных
Диким ядом налились

Пленена лесной лианой
Ясновидица стоит,
Вечности открыта рана,
Не отпустит, жжёт, горит.

Как ужалена гадюкой,
Лихорадочно, из тьмы,
Смотрит, взор наполнен мукой,
Но уста ещё немы.

А вокруг леса, могилы,
Призрак вечной немоты,
Лось испытывает силу,
Вепря оттеснив в кусты.

Вещий клёкот лебединый
Наполняет небосвод.
А в ручье, заросшем тиной
Крыс голодных хоровод.

Буря злобным псом залает,
Слышен ветра пересвист,
Жёлтым пламенем пылает,
Павший в топь осенний лист.

Но вот вздрогнули ресницы:
Сон пропал, осмыслен взгляд,
Хитрые глаза лисицы
На охоте так блестят.

Что уже  давно забыто
Возникает перед ней:
Мифов траурная свита -
След давно ушедших дней.

Пролетит на колеснице
Солнца бог сквозь тьму веков,
Выжжет огненной десницей
Знак избранницы богов.

И слепому провиденью
Открывается исток -
Таинство Земли вращенья,
Из небытия скачок.

Словно вихрем кружит тело
В тёмном омуте речном,
крепнет голос, ошалело
Прочь бежит трусливый гном.
 
Заворожено мгновенье:
Вот застыл в прыжке олень,
И кошмарное виденье
Растворилось словно тень.

Тяжко скованному слову,
В скрежет рифм заключено,
Но на белой ниве сновa
Сагой прорастёт оно.

* - "Поэт это ясновидящий"   Г. Ф. Клопшток

ODA SCHAEFER  (1900-1988)
 
SEHERIN

Wo des Schierlings weisse Kronen,
Giftgesalbte ohne Zucht,
Wuchernd herrschen gleich den Drohnen
Auf dem Boden fremder Frucht,

Steht die Seherin im schwanken
Irren Licht der Nebelzeit,
Festgehalten von den Ranken,
Von dem Dorn der Ewigkeit.

Noch lebt sie in Finsternissen
Mit verdorrtem, taubem Mund,
Fiebernd, wie nach Otterbissen,
Glueht das Auge hell und wund.

Ringsum schweigen Wald und Gr;ber.
Starre Eichen ragen stumm.
Im Moraste wuehlt der Eber,
Geht des Elchs Gehoerne um.

Wolfsbrut schlaeft im tiefen Schatten,
Und es schreit der schwarze Schwan,
Unten kreisen Wasserratten,
Oben zieht des Adlers Bahn.

Da von ferne toent das hohe
Horn der Windsbraut, klaefft ihr Hund,
Welkes Laub, die gelbe Lohe,
Zuengelt auf dem Modergrund.

Mit gesch;rften Sinnen wittert
Jaeh erwacht die Seherin,
Wie die Fuechsin jagdlich zittert
Auf der frischen Faehrte hin

Nimmt sie in dem starken Rufe
Die verlornen Spuren wahr,
Riesenschritte, harte Hufe,
Totentro; und Rabenpaar.

Und das alte, runde Zeichen
Brennt sie mit dem Feuermal,
Donnernd rollen Raederspeichen
Aus der Goetter reichem Saal.

Dem Gehoer, dem blinden Sehen
Liegt der Ursprung jetzt entbloesstt,
Wo der Erde schnelles Drehen
Keim und Zelle aus sich stoesst.

Schwindel packt, als wenn sie schwimme,
Sie gleich dunklem Holz im Strom,
Vor dem Schwellen ihrer Stimme
Flieht ins Erz der feige Gnom,

Stockt der Baerin Schlag und Tatze,
H;lt der Hirsch im edlen Sprung,
Und der Alben graue Fratze
Laechelt wieder schoen und jung.

Schwer, so klirrt im Reim die Sprache,
Hartgepanzert lebt das Wort,
Senkt die Sage in das Brache,
Spaeten Voelkern goldner Hort.


G. F. Klopstock: "Der Dichter ist ein Seher"