Самый сильный. По Йоханнесу Паули

Аркадий Равикович
Басня.
Johannes Pauli (ca.1455-ca.1530). Ein Loewe liess die Klauen im Baum.

Йоханнес Паули (Пауль Пфледерсхаймер)(пр.1455- пр.1530 или 1533) жил в Страсбурге, вступил в орден св. Франциска. Будучи библиотекарем в монастырях Виллигена и Танна(где он умер) собрал большое количество поучительных историй, которые издал в книге, датированной 1519 и отпечатанной в 1522 под названием «Schimpf und Ernst“.(в шутку и всерьёз) Эта народная книга была в 16веке очень любима и пережила многочисленные переиздания.

Больной, мудрый Лев, что прожил много лет,
Подросшему сыну решил дать совет:
-«Хоть правит в саванне наш род третий век,
Но всё же сильней всех зверей – Человек!
Не вздумай с ним спорить и в драку вступать –
Никто не придёт твою шкуру спасать!»

Но Юный советом отца пренебрёг
И утром в деревню помчал со всех ног.
Ему по пути повстречались Быки,
Пахавшие землю в низине реки:
- «Вы люди?» – спросил юный Лев у Быков.
- «Нет. Служим мы людям», - ответ был таков.
- «А где Человека найти я могу?»
- «Спроси у Коня по пути, на лугу!»

-«Ты кто, Человек?» - Лев спросил у Коня.
-« Ну, нет! Человек погоняет меня.
Он валит деревья, а я отвожу.
С рожденья, считай, Человеку служу!»

И вот наконец, Человека узрев,
Представился Юный: - «Ну, здравствуй! Я – Лев!
С тобой в поединок хочу я вступить,
Чтоб Самого Сильного определить!»

-«Ну что ж, я не против, гривастый дружок!
Но было б неплохо, чтоб ты мне помог.
Обязан я вдоль этот ствол распустить,
Иначе Коню его не утащить!»

Крестьянин воткнул в толстый ствол свой топор
И дальше продолжил со Львом разговор:
-«Попробуй когтями его разорвать,
А после с тобою начнём воевать!»

Едва Лев отважился ствол обхватить,
Крестьянин из щели топор стал тащить.
И к дереву в плен угодил Лев живьём,
А хитрый Крестьянин пошёл за ружьём.

Лев понял, что час его смертный настал
И, когти оставив, к папаше удрал.
От боли он выл, повторял без конца:
-«Какой я дурак, что не слушал отца!»

Вольное переложение с немецкого 23.05.11.

Ein Loewe liess die Klauen im Baum.

Es war einmal ein Loewe so alt geworden, dass er nicht mehr jagen und nur noch in seiner Hoehle liegen konnte. Dort versorgte ihn sein junger Sohn mit Speise und Trank, wie es sich gehoerte.
Eines Tages gab der Alte dem Jungen einen guten Rat. "Lieber Sohn," sprach er zu ihm, "huete dich, jemals mit dem Menschen in einen Kampf zu geraten. Am besten, du hast ueberhaupt nichts mit ihm zu schaffen, denn er ist staerker als alle Tiere.

Der junge Loewe, voller Mut und Kraft, wie er sich fuehlte, verachtete die Lehre seines Vaters, und alsbald machte er sich auf, um doch einmal eines Menschen ansichtig zu werden; ueber dem geriet er an zwei Ochsen, die unter einem Joche zusammengebunden waren. "Seid ihr Menschen?" fragte er. "Das sind wir nicht," antworteten sie, "aber ein Mensch war es, der uns unter dieses Joch gespannt hat."
Als der Loewe weiterzog, fand er einen geharnischten Hengst an einen Baum gebunden. Seine Hufe waren gut beschlagen, auf dem Ruecken trug er einen Sattel und einen Zaum im Maul.
"Bist du ein Mensch?" fragte er. "Nein," sagte der Hengst, "aber ein Mensch hat mich hier angebunden."

Endlich fand der Loewe vor einem Wald einen Bauern, der da einen Baum faellte. "Bist du ein Mensch?" fragte er abermals, und als der Bauer das bejahte, rief er: "Wohlan, mache dich bereit, wir wollen miteinander kaempfen."
"Guter Gesell," sprach der Bauer, hilf mir zuerst das Holz hier spalten; dannach sollst du deinen Willen haben." Der Loewe war einverstanden, und der Bauer hieb mit der Axt einen Spalt in den Baum und liess sie da stecken. Dann forderte er den Loewen auf, mit seinen Krallen den Spalt auseinanderzuzerren.
Kaum aber hatte der Loewe seine Klauen in den Spalt gesteckt, so riss der Bauer die Axt geschwind heraus, das Holz zog sich wieder zusammen, und der Loewe war gefangen.
Der Bauer aber rannte in das Dorf und schrie: "Ein Loewe! Ein Loewe!" und eilends ruesteten sich die anderen Bauern mit Spiessen, Heugabeln und Knuetteln und folgten ihm zu dem Gefangenen. Der Loewe, in seiner Todesangst, brachte mit letzter Kraft die Fuesse auch aus dem Spalt heraus, aber die Krallen blieben stecken, und uebel zugerichtet entkam er den Bauern.
"Vater," sagte er, in der Hoehle angekommen, und wies ihm die blutigen Fuesse vor, "waere ich deinem Rat gefolgt, so waere es mir nicht so ergangen. Aber nun habe ich erfahren, wie recht du gehabt hast."